Seidig wie der Tod
als sie zum CD-Player ging. „Mal sehen, was wir haben. Nat King Cole? Nein, den hatten wir schon gestern Abend. Bing Crosby – das ist ein Klassiker. Aber die Temptations wären nett, nicht wahr? Oder …“
Allmählich machte sie ihn nervös. „Desiree.“ Er trat neben sie, ergriff ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „Das alles ist nicht nötig“, versicherte er ihr mit einem aufmunternden Lächeln. „Ich brauche keinen Drink und keine Musik. Ich brauche jetzt nur dich.“
„Entschuldige.“ Sie holte einen tiefen Atemzug. „Es ist nur leider nicht so einfach, wie ich dachte.“
Roman gab ihre Hände frei und schlang seine Arme um ihre Taille. „Ich bin nicht sicher, ob es einfach sein sollte.“ Ihm war von Anfang an bewusst gewesen, dass nichts an Desiree einfach sein würde.
Er küsste sie sehr sanft und zärtlich, um dann, als ob es das Natürlichste von der Welt wäre, ihre Hand zu nehmen und sie ins Schlafzimmer zu führen.
Es war, wie er schon vermutet hatte, ebenso romantisch eingerichtet wie der Rest des Hauses – ein ausgesprochen femininer Raum, in dem ein Mann sich nur dann wohlfühlen würde, wenn er eingeladen war.
Desiree beobachtete ihn, als er sich im Zimmer umsah, und begriff, dass sie sich ihm damit auf ebenso intime Weise auslieferte, als wenn sie ihre Kleider ausgezogen hätte. Sie war stolz auf ihr kühles, beherrschtes Image in der Öffentlichkeit, und nur in der Abgeschiedenheit ihres Heims, vor allem hier in diesem Zimmer, legte sie ihren romantischen Fantasien keine Zügel an.
„Es passt zu dir“, sagte Roman leise.
Bis zu diesem Augenblick, als sie befreit aufatmete, war ihr gar nicht klar gewesen, dass sie auf seine Billigung gewartet hatte.
„Nur teilweise“, widersprach sie rasch. „Ich bin eine intelligente Frau.“
„Das bestreitet keiner.“ Er zündete eine Kerze auf dem Nachttisch an und schaltete die Lampe aus.
„Angefangen vom Gouverneur bis zum Mann auf der Straße schätzen die Zuschauer meine Meinung.“
„Mit Recht.“ Mit zwei Schritten war er bei ihr.
„Ich hatte diese Woche sogar ein Angebot von einem überregionalen Sender.“
„Das überrascht mich nicht.“ Die Geschicklichkeit, mit der er die Haken am Rücken ihres Kleids löste, bewies, dass er mit Frauenkleidung umzugehen wusste.
„Tatsache ist …“ Sie schnappte nach Luft, als er mit einer einzigen Bewegung die bronzefarbene Seide zu Boden schickte. „Tatsache ist, dass ich eine Intelligente, ausgeglichene …“ – ein Stöhnen entrang sich ihr, als seine Lippen ihren Hals berührten – „Karrierefrau bin.“
„Du trägst einen klugen Kopf auf deinen schönen Schultern“, stimmte er ihr zu, während seine Lippen über ihre seidige Haut glitten. „Und einen schönen Kopf. Habe ich dir je gesagt, dass ich dein Haar liebe? Es erinnert mich an eins dieser Aktgemälde …“
Als ihre Knie zu zittern begannen, klammerte Desiree sich an ihn, um nicht zusammenzubrechen. „Ich versuchte nur, dir zu erklären, dass ich respektiert werde …“ Sie war entschlossen, ihre Gedanken in Worte zu kleiden, solange sie dazu noch imstande war.
„Ich respektiere dich.“ Seine Lippen streiften ihr Schlüsselbein. „Heute Nacht.“ Seine Zungenspitze beschrieb eine feuchte Spur darüber. „Morgen früh …“
Als er mit dem Mund zum Ansatz ihrer Brüste glitt, schwankte Desiree. „Verdammt, Roman“, beschwerte sie sich, während ihre Finger an seinen Hemdknöpfen nestelten, „ich kann keinen vernünftigen Gedanken fassen, wenn du mich auf diese Art verrückt machst!“
„Du kannst später denken“, beschwichtigte er sie, hob sie auf und legte sie sanft auf die weiße Spitzenbettdecke. „Jetzt brauchst du nur zu fühlen.“
„Oh ja.“ Ungeduldig jetzt und verblüfft über die Intensität ihres Verlangens, schlang sie die Arme um ihn und zerrte an seinen Kleidern, begierig, ihn zu berühren. Und berührt zu werden.
Romans Hände fuhren wie im Fieber über ihren Körper. Er hatte ihr mehr geben, sie stundenlang mit Händen und Lippen verwöhnen wollen und sich vorgenommen, unendliche Geduld zu zeigen. So war es geplant gewesen. Doch obwohl er vermutet hatte, dass Desiree eine leidenschaftliche Natur besaß, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass sie so wild, so hemmungslos sein könnte.
Ebenso ungeduldig wie er, begann sie ihn überall zu liebkosen und marterte ihn mit heißen Küssen und kundigen Berührungen. Obwohl er wusste, dass es Einbildung sein musste,
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