Seifenblasen kuesst man nicht
Fahrersitz.
Laura sah fassungslos von Asta zu Coralie. »Was ⦠Was tust du da?«
»Ich gehe nicht hin. Bin ich die Quoten-Idiotin?«
Mit groÃen Augen wandte sich Laura an die alte Dame. »Was hat sie?«
»Nun â¦Â«, begann Asta.
Aber Coralie unterbrach sie. »Das Thema David ist für mich erledigt. Ich lasse mich doch nicht von ihm beleidigen und anschlieÃend wie ein Nasenbär auf eine Filmpremiere schleppen. Uuuuuuhhh!«
Asta sah sie ratlos an. In ihren Augen musste Coralie wohl gerade überschnappen.
»AuÃerdem habe ich zu viel zu tun. Ich muss ins Studio. Ich muss an meiner Choreografie arbeiten. Ich muss â¦Â«
Sie brach ab. Asta und Laura sahen sie schweigend an. Coralie starrte in den Gulli. Ein paar bunte Fetzen hingen noch am Rand des Kanalrohrs.
»Na ja, ich muss noch ⦠Ich wollte schon längst mal meinen Kleiderschrank aufräumen.«
Schweigen.
»Ich kann nicht. Okay? Darf man auch mal Nein sagen?«
Laura verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah aus, als wäre ihr Irreversibler gerade an einem Klohäuschen zerschellt. »Ich kann nicht heiÃt: Ich will nicht. Du bist ja eine tolle Freundin. Hättest du mich nicht wenigstens mal fragen können?«
»Seit wann stehst du auf Casper Kendall?«
»Mann! Darum geht es nicht! Was hast du gegen David?«
Asta griff in ihre Handtasche und holte einen zweiten Umschlag hervor. Wie viele von den Dingern trug sie eigentlich noch mit sich herum?
»Das wüsste ich auch gerne«, sagte sie und reichte den Brief weiter an Laura, die ihn mit ungläubigem Staunen entgegennahm. »Er ist ein wenig verrückt und hat im Moment eine schwere Zeit.«
Laura öffnete den Umschlag so vorsichtig, als befände sich in ihm eine Anweisung der Bank of England über eine Million Pfund. »Aber ⦠die ist doch für dich, Asta?«
»Ja, mein Liebes. Wenn Coralie nicht will, dann gehen wir beide eben gemeinsam.«
Ein ohrenbetäubender Knall ertönte â und lieà alle zusammenfahren. René saà hinterm Steuer, Jacob auf der Rückbank. René jagte den Motor im Leerlauf hoch.
»Und?«, rief Asta. »Ist er nicht groÃartig in Schuss?«
René zog den Schlüssel ab und stieg aus. »Die Zündkerzen müssen gewechselt werden. Und noch so einiges andere, aber dafür müssten Sie ihn mir für ein paar Tage dalassen.«
»Oh. Das geht leider nicht. Also nicht heute. Nächste Woche vielleicht?«
René nickte. »Dann mache ich aber wenigstens eine Schnellreinigung. Haben Sie noch ein paar Minuten Zeit?«
»Aber natürlich.«
Coralie zwang sich zu einem Lächeln. »Wir haben zwar keinen Kräutertee und keine Haferkekse â aber darf ich dir einen Kaffee anbieten?«
»Wie überaus freundlich von dir, mein Kind.« So schnell, wie Asta ihr ins Haus folgte, sah es ja fast so aus, als hätte sie darauf gewartet.
Marion hatte sich mit der Buchhaltung an den Küchentisch gesetzt. Als Coralie ihr erklärte, wer diese ungewöhnliche Frau war, die da hereingeweht kam, als wäre sie aus einem Luftschiff gefallen, räumte sie die Ordner schnell zur Seite. »Asta Sander! Sind Sie die Asta Sander?«
»Nun, ich weià nicht, wen Sie sich unter der Asta Sander vorstellen â¦Â« Ihr Besuch nahm den Schlapphut ab und wedelte sich damit etwas Luft zu.
»Haben Sie nicht gemeinsam mit Franco Nero in Römische Nächte gespielt? Und mit Marcello Mastroianni in HeiÃes Pflaster Neapel ?«
»Ja, es war die groÃe Zeit von Cinecitta und noch schrecklicheren Filmtiteln. Aber das ist lange her. Da haben Sie doch noch in den Windeln gelegen!«
Marion schob ihr einen Stuhl hin. Ihre Augen leuchteten. »Ja, aber die Filme liefen ja auch im Fernsehen. Ich habe sie geliebt.«
Asta setzte sich. Ein ganz klein wenig eitel war sie also doch. Die Freude, erkannt worden zu sein, huschte über ihr Gesicht. Coralie holte den Kaffee aus dem Schrank, Laura bereitete die Maschine vor. Dabei zwinkerten sie sich verschwörerisch zu.
»Ich wusste es!«, flüsterte Laura. »Irgendwo habe ich diesen Namen schon mal gehört.«
»Wahrscheinlich im Radio in der Rubrik âºLeben sie noch?â¹Â« Astas Ohren waren definitiv besser in Schuss als ihr Auto. »Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen.«
»Waren Sie nicht mal mit Vittorio de Sica
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