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Seifenblasen kuesst man nicht

Seifenblasen kuesst man nicht

Titel: Seifenblasen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Herrmann
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versuchen zu erklären. Du bist jemand, der ehrlich und offen ist und auf all das Tschingerassabumm dieser Familie nicht hereinfällt. Das Geld, der verblichene Ruhm, die immer noch einflussreichen Freunde, die Prominenten, das verdreht vielen den Kopf.«
    Â»Mir nicht«, sagte Laura. »Und ich finde David cool. Könnte ich nicht irgendwie behilflich sein?«
    Coralie wollte den Mund aufmachen und Laura deutlich sagen, was sie davon hielt, wenn sie ihr so plötzlich in den Rücken fiel, aber Asta wehrte bereits mit einem lächelnden Kopfschütteln ab.
    Â»Sosehr ich dein Angebot schätze, meine kleine Laura, und so sympathisch du mir in deiner etwas eigenwilligen Art bist – du bist nicht das, was wir brauchen.«
    Coralie begriff nicht ganz. Sie wurde offenbar gebraucht, weil sie eine solide, nette Idiotin war.
    Â»David ist enttäuscht. Lange hat er versucht, sich durch eigene Leistung von dem großen Namen seines Vaters abzugrenzen. Er hat sich durchgebissen, auf viel verzichtet. Aber er bekam nie eine Anerkennung dafür. Im Gegenteil. Du willst Rennfahrer werden? Niemals! Du bist verrückt! Willst du auch im Rollstuhl enden? – So gingen die Diskussionen in diesem Hause von früh bis spät. Die Enttäuschungen auf beiden Seiten wuchsen. Der Vater begriff nicht, warum sein eigener Sohn seinen Warnungen keinen Gehör schenkte. Er meinte es doch nur gut! Und der Sohn spürte kein Vertrauen. Nicht in seine Fähigkeiten, nicht in seine Begabungen und erst recht nicht in seine einzige, große Leidenschaft, seinen ganz großen Traum: Formel-1- Pilot zu werden.«
    Coralie schwieg. Für einen Moment glitten ihre Gedanken zu ihren eigenen Eltern. Okay, sie hatte oft heimlich geflucht und geglaubt, mehr Steine als ihr könnten einem nicht in den Weg gelegt werden. Doch wenn sie es recht bedachte: Ihre Eltern hatten ihr immer ihren Traum gelassen. Und als es daran ging, ihn endlich zu verwirklichen, hatten sie sie unterstützt, so gut sie es eben konnten. Vielleicht würden sie nie ganz verstehen, was ihre Tochter antrieb. Aber sie hatten Vertrauen in sie. Und in ihre Kraft, schwere Wege meistern zu können. Das war schon mal eine ganze Menge. Mehr als dieser reiche, verwöhnte David hatte.
    Â»So wuchsen Trotz und Verständnislosigkeit auf beiden Seiten. David schlug über die Stränge. Vernachlässigte sein Training. Versäumte Treffen mit Sponsoren. Zog nächtelang um die Häuser. Und sein Vater kommentierte das mit: Siehst du, ich hab es doch gleich gesagt. Doch dann fuhr David eine grandiose Qualifikation. Und hat die Chance auf die Teilnahme am Racing Challenge Cup .«
    Â»Offensichtlich so was wie dein Workshop bei Khaled«, kommentierte Laura unnötigerweise.
    Â»Nun, wir sprechen allerdings von einer Größenordnung von 120000 Euro.«
    Â»Was?«, japste Coralie. »Braucht er ein Lenkrad aus Platin?«
    Â»Das ist fast noch geschenkt, habe ich mir sagen lassen. Allein der Rennwagen, der ihm quasi an und um den Leib gegossen wird, kostet schon ein paar Hunderttausend. Die Versicherung. Die Gebühren. Die Miete, wenn man mal eben den Nürburg- oder den Hockenheimring für ein paar Trainingstage bucht. Das Team: ein Dutzend Leute, nur für dich. Die Computer. Die Kameras. Die Ärzte. Der ganze Rennzirkus eben, den sich andere für Millionen erkaufen. Den hat er für ein Jahr. Es ist die Ausbildung zum Formel-1-Rennfahrer.«
    Â»Por… no … polynormativ krass«, murmelte Laura. »Hobbys gibt’s …«
    Â»Entschuldigung«, schaltete sich Coralie ein, die ihre Rolle in diesem Spiel immer noch nicht verstehen konnte. »Was hab ich damit zu tun?«
    Asta holte tief Luft. »Ich bin ehrlich, Coralie. Also verzeih mir, wenn das, was ich jetzt sage, hart klingen sollte. Jasmin ist in Thomas Rumers Augen ein rotes Tuch.«
    Â»Ach ja?«, fragte Laura so erstaunt, als hätte man ihr gerade erzählt, dass Bugs Bunny kleine weiße Kaninchen fraß.
    Â»David will seinem Vater beweisen, dass er es wert ist, Vertrauen in ihn zu setzen.«
    Endlich kapierte Coralie. »Und deshalb soll ich ihm als braves, nettes Mädchen vorgeführt werden? Um zu zeigen, dass David plötzlich auf graue Mäuse steht?«
    Â»Aber, Kind, so habe ich das doch gar nicht …«
    Â»Aber so klingt es und so ist es!« Coralie sprang auf. »Asta, ich glaube, es ist besser,

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