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Seifenblasen kuesst man nicht

Seifenblasen kuesst man nicht

Titel: Seifenblasen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Herrmann
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Anhimmeln nicht mehr heraus. Jimi in der Nähe – Salzsäule. Er schien das nicht zu bemerken und stellte sich sogar wie unabsichtlich neben Laura, die mit weit aufgerissenen Augen Coralie anstarrte – was Jimi glücklicherweise nicht bemerkte, denn es sah ausgesprochen dämlich aus.
    Â»Es war vor zehn Jahren, die spannendste Formel 1 überhaupt.« Er schraubte eine Wasserflasche auf und trank einen Schluck. Coralie fiel auf, dass Laura sogar sein kleines Muttermal am Unterarm in ihrer Comicfigur verewigt hatte. Ein cooler Typ, in den sie sich verguckt hatte. Schade, dass sie keinen einzigen Ton über die Lippen brachte, geschweige denn den Kopf wenden und ihn wenigstens mal ansehen konnte.
    Â»Bis drei Rennen vor Schluss war noch alles offen. Alonso, Hamilton, Raikkönen und Rumer, Kopf an Kopf. « Jimi schraubte die Flasche wieder zu und warf sie von einer in die andere Hand. »Großer Preis von Singapur. Einundsechzig Runden, über dreihundert Kilometer. Alonso geht in Führung«, zack, die Flasche schoss vor, »muss dann als erster Fahrer einen Boxenstopp machen.« Flasche zurück. »Rumer nutzt die Zeit und fährt einen so großen Abstand heraus, dass er auch nach seinem Stopp noch in Führung geht. Beim zweiten passiert es. Fuhr Rumer zu früh los? Oder hat ein Mechaniker geschlampt?« Er zielte mit der Flasche auf die Mädchen, wie unabsichtlich zum Schluss auf Laura. Aber die reagierte nicht. »Jedenfalls tropft Benzin auf den Auspuff, Rumer fährt los, das Auto fängt Feuer, Schock, Panik, er überschlägt sich, landet fast in der Tribüne.«
    Atemloses Schweigen. Jimi ließ die Wasserflasche wieder in der weiten Tasche seiner Hose verschwinden.
    Â»Und?«, piepste Laura schließlich und wagte es endlich, sich zu ihm umzudrehen.
    Jimi zuckte bedauernd mit den Schultern. »Er erlitt nur leichte Verbrennungen. Aber er hat sich die Wirbelsäule gebrochen. Er wird nie wieder gehen können.«
    Â»Oh nein! Wie furchtbar!« In allen Gesichtern stand ehrliches Mitgefühl.
    Â»Und sein Sohn ist jetzt dein Freund?«, fragte Marie. »Du gehst mit David Rumer? Wow!«
    Jimis Gesicht verschloss sich.
    Laura bemerkte das, aber es war zu spät. »Nein! Er ist ein Freund, nicht mein Freund.«
    Â»Und trotzdem lädt er dich auf die Filmpremiere von Burning Diamonds ein?« Marie ignorierte Lauras Verlegenheit oder, noch schlimmer, bemerkte sie gar nicht. »Und will anschließend mit dir auf die Party gehen? Da geht doch was!« Sie grinste schelmisch.
    Laura wurde puterrot, aber bevor sie den Mund aufmachen konnte, verabschiedete sich Jimi mit einem knappen Kopfnicken. »Na dann, viel Spaß. Ich schau mir lieber den neuen Tarantino an.«
    Weg war er. Laura blieb vor Entsetzen der Mund offen stehen.
    Coralie wandte sich an Marie. »Sag mal, hast du sie noch alle?«
    Â»Aber …« Marie drehte sich hilflos zu Laura um. »Du hast doch eben selbst gesagt …«
    Â»Gar nichts hab ich gesagt!« Laura stürmte die Treppe hoch. Leider nicht, um Jimi nachzulaufen, sondern in die andere Richtung, zu den Toiletten.
    Â»Oh, Mist. Hab ich was falsch gemacht?« In Maries Gesicht stand ehrliches Bedauern geschrieben.
    Ihre Freundinnen aber platzten schon fast, ganz so, als würde ihnen das nächste Uuuuh in der Kehle stecken bleiben.
    Â»Gut gemacht.« Coralie nickte ihr zu. »Du checkst gar nichts, was?«
    Marie zuckte hilflos mit den Schultern. »Bei Laura blickt doch schon lange keiner mehr durch. Man denkt, sie sitzt auf einem anderen Stern, und kaum interessiert man sich mal für sie, springt sie einem an die Kehle.«
    Die Klingel schrillte. Coralie seufzte und gab es auf. Entweder war Marie einfach nur doof, oder sie kapierte wirklich nicht, dass sie beziehungsmäßig gerade ein mittleres Erdbeben ausgelöst hatte. Sofern man bei dem Slalom, den die Laura und Jimi aufführten, überhaupt von so etwas wie einer Beziehung reden konnte. Es war wohl eher ein sehr gekonntes Aus-dem-Weg-Gehen.
    Coralie fand Laura auf dem Mädchenklo. Obwohl bei de Kabinen besetzt waren, erkannte sie die richtige an Lauras Schluchzen.
    Â»Hey«, sagte sie und klopfte leise an die Tür. »Das ist doch keine Katastrophe. Geh zu ihm und klär das auf.«
    Â»Wie denn?«, schniefte Laura. »Da ist doch nichts zwischen uns und nach diesem Spruch von Marie wird auch nie was

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