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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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hatte ich Migräne, und ich habe alles von mir gegeben. Und heute habe ich noch nichts gegessen, also wird es vermutlich Zeit.«
    »Na ja, gehen Sie lieber in die Kantine und nehmen Sie etwas zu sich, und dazu einen Tee mit Zucker. Ich sage Bescheid, was passiert ist; die nächste Besprechung steht gleich an.«
    Ehe Costello sie aufhalten konnte, war Lewis verschwunden. Costello wusste nicht, wem sie Bescheid sagen wollte: den Kollegen oder der Chefin. Aber das war eigentlich unwichtig.

13
     
    Mulholland war auf seinem Stuhl vor- und zurückgeschaukelt, hatte die Finger seiner Handschuhe zusammengefaltet und wieder aufspringen lassen. Er wünschte, Fran hätte sie nicht nur einfach abgegeben, ohne ihn selbst sehen zu wollen. Noch unglücklicher fühlte er sich, weil seine kurze Fahrt zu ihr keinen Erfolg gehabt hatte – sie war nicht zu Hause gewesen. Er hatte ihr ein pinkfarbenes Handy gekauft, es angemeldet und mit einer geladenen Prepaidkarte ausgestattet, aber nun hatte er es hinter der Windfangtür mit einem Brief ablegen müssen. Zierte sie sich tatsächlich nur, wie Lewis meinte? Das sah ihr gar nicht ähnlich.
    Eigentlich hätte er sein Manuskript für die Pressekonferenz noch einmal lesen sollen, aber er konnte seine Gedanken nicht von ihr lösen. Ein Telefon klingelte, aber wie er sofort feststellte, nicht seines, und er wandte sich wieder dem Manuskript zu. Aber ein Blick von Colin Anderson, der ebenfalls telefonierte, verriet ihm, dass Costellos Telefon klingelte, und zwar schon eine geraume Weile. Anderson deutete aufgeregt in die entsprechende Richtung und schien zu erwarten, dass Mulholland drangehen sollte.
    »Hallo, hier spricht Dr. Robert Garrett vom Gartnavel Hospital.«
    »Und?«, antwortete Mulholland, der nur mit halbem Ohr zuhörte.
    »Ich sollte nach einer DS Costello fragen. Ich habe schon mit DC Irvine und Professor O’Hare gesprochen«, sagte die Stimme im Hörer.
    »DS Costello ist im Augenblick nicht erreichbar.« Mulholland blickte sich um. Sie war nirgendwo zu sehen, und auf dem Schreibtisch fand er keinen Hinweis, also entschied er zu improvisieren. »Dies ist ihr Anschluss. Ich bin DC Mulholland und gehöre zum gleichen Team.«
    »Aha, gut. Uns wurde gesagt, wir sollten Ihnen Bescheid sagen, sobald wir irgendwelche Einzelheiten über die Todesfälle erfahren, von denen ich DC Irvine berichtet habe.«
    Mulholland war nun ganz bei der Sache; das war ein großes Ding. Er hörte zu, und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Dr. Garrett füllte in aller Unschuld die weißen Flecken aus; ja, er war wirklich äußerst hilfreich.
    Er zog sein Notizbuch aus der Tasche. »Natriumzyanid. Und das war in einer Kapsel?« Mulholland kniff konzentriert die Augen zusammen und wandte sich ab, als er merkte, dass Anderson auflegte, zu ihm herüberschaute und mitzuhören versuchte. Mulholland hielt seinen Block fest und schrieb alles auf, sogar die Beschreibung der halb aufgelösten Kapsel, die eines der Opfer in der Ambulanz erbrochen hatte.
    Mulholland war übel, dennoch bedankte er sich bei Dr. Garrett, dann setzte er sich und suchte nach Costellos Notizbuch. Er sah Wyngate, der auf seiner Unterlippe kaute wie eine Kuh, die über eine Mauer guckt, zur Tür schaute, ob Costello kam, und wieder zurück zu ihrem Schreibtisch, wo jetzt Mulholland saß.
    Viel fand er nicht, außer Aufstellungen darüber, wo Costello gewesen war und wie lange, aber nicht, aus welchem Grund. Er notierte sich Sarah McGuires Telefonnummer, unter der er auch Karen erreichen konnte, und eine andere, die von Thomas McGuire. Denn um jeden Preis wollte er zu Quinn gehen, ehe er seine Presseerklärung fürs Fernsehen aufzeichnete.
    »Sie haben nichts gesehen«, sagte er zu Wyngate. »Ich bringe das zu DCI Quinn.«
    »Was bringen Sie zu DCI Quinn?«
    »Das werden Sie schon noch erfahren. Halten Sie den Mund, ja.« Damit ging er davon.
    Wyngate war unbehaglich zumute. Und dieses Unbehagen wuchs noch einmal kräftig, als Mulholland in der Tür Lewis traf und sie ihn zur Seite zog, sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm aufgeregt ins Ohr flüsterte. Offensichtlich war es dringend, und sie drückte ihm außerdem ein Stück gelbes Papier in die Hand. Mulholland zog sein Notizbuch heraus, und die beiden gingen in eine Ecke, um ihre Aufzeichnungen zu vergleichen. Wyngate schaute ihnen zu, zwei smarte junge Leute in Designerklamotten, die darauf brannten, befördert zu werden. Costellos Telefon klingelte erneut, aber

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