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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sie. »Sie sind ein netter Kerl.«
    »Sehr liebenswürdig gesagt«, antwortete ich. »Aber das genügt nicht, den schalen Geschmack wird man deshalb doch nicht los.«
    »Was hatten Sie sich denn unter Ihrer Arbeit vorgestellt?«
    »Ich wußte nicht, daß ich mir überhaupt was darunter vorgestellt hätte.«
    »Hat Sie nicht vielleicht die Romantik und das Abenteuerliche daran gereizt?«
    »Mich hat lediglich die Aussicht auf zwei Mahlzeiten pro Tag und ein Dach über dem Kopf gereizt. Als ich auf das Inserat antwortete, wußte ich noch nicht mal, um was für eine Art Arbeit es sich handelte, und mir war das auch ziemlich Wurst!«
    Sie legte mir die Hand auf den Arm. »Nicht bitter werden, Don. So schlimm, wie Sie glauben, ist es ja gar nicht. Diese Durke ist eine ganz abgefeimte Person, sie will Morgan lediglich ausnehmen, sonst macht sie sich überhaupt nichts aus ihm.«
    »Weiß ich«, sagte ich, »aber mir gefällt das gar nicht, hier en Proleten spielen zu sollen. Nicht, daß ich Ihnen hier was vorwinseln will. Es behagt mir nur einfach nicht, mehr ist nicht darüber zu sagen.«
    »Sonst ist es Ihnen aber gelungen?«
    »Ich glaube sogar, recht gut.«
    Sie lachte, aber ihr Lachen kam mir nicht ganz geheuer vor. k »Sie führen so sonderbare Reden, Donald, wahrscheinlich das von Ihrer Lebensauffassung. Verraten Sie mir doch, was Ihnen zugestoßen ist, daß Sie sich so mit Gott und der Welt überworfen haben.«
    »Um Himmels willen! Mach’ ich den Eindruck?«
    »In gewisser Weise, ja.«
    »Ich werde mir Mühe geben, mich zu ändern.«
    »Mal ehrlich, Don, hab’ ich nicht recht?«
    »Ich habe ziemliches Pech gehabt«, erwiderte ich. »Hat man sich jahrelang abgeschuftet, um es zu was zu bringen, alle möglichen Hindernisse überwunden, schließlich auch erreicht, was man wollte, und dann muß man es sich von jemand aus der Hand schlagen lassen... Da wird man dann so.«
    »War es eine Frau, Don?«
    »Nein.«
    »Wollen Sie es mir erzählen?«
    »Nein.«
    Sie blickte versonnen durch die Windschutzscheibe, ihre Finger spielten an meinem Ärmel herum.
    »Sie waren natürlich enttäuscht, als Sie entdeckten, daß ich gar kein erfahrener Detektiv bin«, sagte ich.
    »Hab’ ich den Eindruck gemacht?«
    »Ja... Warum waren Sie enttäuscht?«
    »Ich bin mir dessen gar nicht bewußt geworden.«
    Ich setzte mich so, daß ich ihr Profil sehen konnte.
    »Vielleicht weil Sie jemand zu erwürgen versucht hat und Sie gern meinen Rat und meine Hilfe wollten.«
    Ihr Gesicht verzerrte sich krampfhaft, ihr Blick wurde unruhig, unwillkürlich griff sie sich an die Kehle, als wolle sie sie vor meinem prüfenden Auge verbergen.
    »Wer hat Sie erwürgen wollen, Alma?« fragte ich.
    Ihre Lippen zitterten, Tränen schimmerten in ihren Augen. Ich legte den Arm um sie und zog sie an mich. Sie lehnte den Kopf an meine Schulter und weinte, es war ein gequältes Schluchzen, das den zerrütteten Zustand ihrer Nerven verriet. Ich faßte ihr mit der linken Hand unter das Kinn und streichelte mit der rechten ihren Arm.
    »Nicht... nicht«, schluchzte sie; ich sah ihr in die angsterfüllten tränenüberfluteten Augen, ihre Lippen bebten mir leicht geöffnet entgegen.
    Ich hatte nicht die Absicht, sie zu küssen, ich merkte nur, wie sich meine Lippen auf ihren Mund gepreßt hatten. Dann drehte sie sich ganz zu mir hin und hielt mich fest umklammert. Nach ein paar Augenblicken lösten sich unsere Lippen wieder.
    Sie lag regungslos in meinem Arm, ohne jeden Widerstand' Das Schluchzen hatte nachgelassen.
    »Wann ist das passiert, Alma?«
    »Gestern abend.«
    »Wie kam es und wer war’s?«
    Sie preßte sich an mich, ich fühlte, wie sie zitterte.
    »Armes Kind«, sagte ich und küßte sie wieder.
    So saßen wir eine Zeitlang, hielten uns fest umschlungen und küßten uns. Alle Bitterkeit, meine ganze Nervosität waren verschwunden, ich haßte die Welt nicht mehr. Ein Gefühl tiefer Ruhe erfüllte mich. Es war nicht Leidenschaft, von der Art waren unsere Küsse nicht. Wie sie eigentlich waren, hätte ich auch nicht sagen können, ich hatte so etwas noch nicht erlebt, sie machten einen neuen Menschen aus mir.
    Sie hörte auf zu weinen, befreite sich aus meinen Armen und stieß einen leisen Seufzer aus, sie nahm ein kleines Taschentuch aus ihrer Handtasche und wischte sich die Tränen aus den Augen.
    »Ich sehe sicher schandbar aus«, sagte sie und betrachtete sich in ihrem Taschenspiegel. »Ist Sally Durke schon herausgekommen?«
    Diese Frage riß mich mit

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