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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sie...« Das Telefon klingelte. Bertha seufzte.
    »Donald, holen Sie mir das Telefon, ziehen Sie den Stecker dort ’raus, und hier wieder ’rein damit. Die Verbindungsschnur ist lang genug. Schnell, ehe die einhängen.«
    Ich sauste ins Schlafzimmer, verfolgte die Strippe, zog den Stecker ’raus, reichte Mrs. Cool den Hörer und schloß das Telefon im Wohnzimmer wieder an. Sie nahm den Hörer ans Ohr, sagte: »Hier Bertha Cool« und wartete.
    Das Zwinkern in ihren Augen verriet, daß ihr das Gespräch Vergnügen bereitete.
    »Und was soll ich dabei tun?« fragte sie schließlich.
    Das Geräusch ging wieder los; dann sagte Bertha Cool: »Fünfhundert Dollar Anzahlung; später will ich dann wahrscheinlich noch mehr. Garantieren tue ich für nichts... Dann müssen Sie es sich eben besorgen, Kleine... Safes interessieren mich nicht, die werden sowieso gesperrt... Gut, Kleine. Fünfzig Dollar gehen in Ordnung bis morgen... Nein, nein, ich laß ihn nicht ’raus... Richtig, besser, ich komme nicht sofort, lassen wir erst mal die Polizei abziehen, hat keinen Zweck, sie zu ärgern. Wie spät ist es denn jetzt... Aha, sagen wir also in ein
    bis anderthalb Stunden. Warten Sie dort auf mich, falls Sie nicht mit auf die Wache müssen. Aber das wird wohl nicht passieren.«
    Sie legte auf und lächelte zufrieden.
    »Sandra Birks«, sagte sie.
    »Sie sollen wahrscheinlich den Tod ihres Mannes aufklären?«
    »Ich soll mich um Alma Hunter kümmern, sie wird verhaftet.«
    »Die sind ja wohl wahnsinnig!« rief ich. »Wo er versucht hat, sie zu erwürgen!«
    »Mal langsam«, fiel sie mir ins Wort. »Morgan Birks ist nämlich von hinten erschossen worden.«
    »Von hinten?« schrie ich.
    »Jawohl, von hinten. Er wollte wohl durch die Tür entkommen, als er getroffen wurde. Die Kugel ist glatt durch ihn durch und dann in der Tür steckengeblieben. Nach der Kugelbahn im Körper hat man seine Position rekonstruiert, und die Polizei nimmt an, daß er die Klinke schon in der Hand hatte und den Raum verlassen wollte, als ihn der Schuß traf.«
    »Na und? Was hat der Kerl überhaupt in ihrem Zimmer zu suchen gehabt? Was wollte er da?«
    »Vermutlich einen Schluck Wasser oder was weiß ich; jedenfalls hat die Polizei nicht viel übrig für Frauen, die Männer von hinten erschießen und dann auch noch behaupten, sie seien angegriffen worden.«
    »Es war doch dunkel im Zimmer.«
    »Und er wollte ’raus.«
    »Die Nacht davor hat er versucht, sie zu erwürgen.«
    »Er?«
    »Jawohl.«
    »Erzählen Sie mal.«
    Ich berichtete. Sie hörte aufmerksam zu, dann fragte sie: »Woher will sie wissen, daß das Morgan Birks war, der sie zu erwürgen versucht hat?«
    »Das liegt doch klar auf der Hand«, behauptete ich.
    »Es gehört mehr dazu, die Polizei von etwas zu überzeugen«, erwiderte sie. »Seien Sie mal so nett, Donald, und rufen Sie die Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge an. Melden Sie sich als Cools Detektivbüro, und lassen Sie sich angeben, wem 5 N 1525 und 5 M 1525 gehören. Ich ziehe mich inzwischen an.«
    Sie drückte ihre Zigarette aus, stieß noch voller Behagen eine
    letzte Rauchwolke in die Luft, erhob sich ächzend aus dem Sessel und ruderte auf das Schlafzimmer zu, wobei sie den Morgenrock unterwegs bereits auszog. Die Tür machte sie gar nicht erst zu. Indessen hörte sie meinem Telefongespräch mit der Polizeistelle zu, daß die Nummer 5 N 1525 unter dem Namen George Salisbery, Main Street 938, Centerville, zugelassen war und daß 5 M 1525 unter dem Namen William D. Cunweather, Willoughby Drive 907, lief.
    Nachdem ich Namen und Adressen notiert und den Hörer aufgelegt hatte, rief Mrs. Cool aus dem Schlafzimmer: »Dieser Salisbery wird nicht viel sein, aber die andere Adresse klingt mir ganz verheißungsvoll. Was meinen Sie, Donald?«
    »Möglich. Das Haus machte ganz den Eindruck, als ob es in die Gegend hineinpassen könnte.«
    »Bestellen Sie ein Taxi.«
    »Meines wartet noch.«
    »Sind Taxis Ihr gewöhnliches Beförderungsmittel«, erkundigte sie sich, »oder haben Sie sich vielleicht eingebildet, dieses hier ginge über Spesen?«
    Ich fuhr hoch: »Worauf Sie sich verlassen können!«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Ich war gespannt, ob sie jetzt explodieren und mich hinausschmeißen oder es einstecken würde.
    »Also schön«, sagte sie in ihrer mütterlichen Art, »wir können ’runtergehen und Ihr Taxi nehmen. Ich werde mir den Betrag auf dem Zähler notieren und ihn von Ihrem Gehalt abziehen.

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