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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Herzblatt, wie die beiden aufeinander eingespielt sind. Das sind die richtigen Leute, die aus einer Sache was zu machen verstehen. Ja, Mrs. Cool, eigentlich weiß ich gar nicht recht, was ich da sagen soll. Sie behaupten, wir wollen Morgan Birks. Das stimmt aber durchaus nicht, obgleich es für jemanden, der ein Detektivbüro hat, ganz danach aussehen muß. Aber nehmen wir der Einfachheit halber einmal an, wir würden tatsächlich gern mit Morgan Birks ein paar Worte reden wollen - wie ginge das dann weiter?«
    »Wieviel ist Ihnen das wert?«
    »Nun«, sagte der Fette, indem er sich über das Kinn strich, »ist das nicht ein recht ungewöhnlicher Vorschlag?«
    »Unter recht ungewöhnlichen Umständen«, versetzte Bertha Cool.
    »Da haben Sie natürlich schon recht, das läßt sich nicht von der Hand weisen. Wissen Sie, ich komme einfach nicht darüber hinweg, daß Donald so prompt hierher zurückgefunden hat. Das ist geradezu unheimlich. Ich war felsenfest überzeugt, alle nötigen Vorsichtsmaßregeln getroffen zu haben.«
    »Ich weiß, wo Morgan Birks zu finden ist«, sagte Bertha Cool. »Reden können Sie allerdings nicht mit ihm. Ist Ihnen diese Auskunft etwas wert?«
    Das Lächeln auf dem fetten Gesicht gefror mit einem Schlag. Die Augen wurden hart und wachsam.
    »Wollen Sie damit sagen, daß er im Gefängnis sitzt?«
    »Ich will damit sagen, daß Sie nicht mit ihm reden können.«
    »Hat er wieder angefangen zu trinken?«
    »Ich kann Ihnen sagen, wo er ist.«
    »Wieviel verlangen Sie?«
    »So viel, wie Ihnen die Auskunft wert ist.«
    »Warum kann ich nicht mit ihm reden?«
    »Ich möchte nicht unfair sein.«
    »Ist er etwa tot?«
    »Ich kann Ihnen sagen, wo er ist.«
    Der Fette blickte zu seiner Frau hinüber; diese schüttelte den Kopf, die Geste war unmißverständlich.
    Dann wandte er sich Bertha Cool wieder zu. Er war sichtlich erleichtert. »Nein«, sagte er, »nein, die Auskunft wäre für mich
    wertlos. Es tut mir leid, Mrs. Cool, denn ich halte Sie für eine sehr fähige Frau. Und Lam habe ich direkt ins Herz geschlossen, wirklich. Vielleicht kann ich eines Tages Ihre Agentur mal in Anspruch nehmen, vielleicht können Sie uns mal ein paar Auskünfte verschaffen.«
    Cunweather wandte sich an seine Frau. »Wie denkst du darüber, mein Herzblatt? Findest du nicht auch, daß Mr. Lam ein aufgeweckter junger Mann ist?«
    »Fred hat die Limousine genommen, als er Lam nach Hause fuhr«, sagte Mrs. Cunweather mit monotoner Stimme. »Dabei hat Lam die Wagennummer gesehen.«
    Cunweather schüttelte heftig den Kopf. »Das glaube ich nicht, mein Herzblatt. Als ich Fred sagte, er solle die Limousine nehmen, habe ich ihn noch extra darauf hingewiesen. Ich habe ihm eingeschärft, gleich das Licht auszuschalten, Mr. Lam auf sein Zimmer zu bringen und den Wagen nicht eher wieder zu beleuchten, als bis er sicher war, daß Lam nichts sehen konnte.«
    »So und nicht anders hat Lam hierhergefunden«, entschied Mrs. Cunweather kurz und bündig.
    Der Chef griff sich mit Daumen und Zeigefinger nach seiner herabhängenden Unterlippe. »Ich will wirklich nicht hoffen, daß Fred anfängt, nachlässig zu werden«, sagte er. »Ich würde Fred nur ungern verlieren. Das ist immer der Nachteil bei Leuten, die über große körperliche Gewandtheit verfügen — sie unterschätzen die, welche nicht so stark sind wie sie selber. Fred neigt überhaupt dazu, die Fähigkeiten seiner Mitmenschen zu unterschätzen. Findest du nicht auch, mein Herzblatt?«
    »Mit Fred werden wir uns später noch befassen«, erwiderte sie, »im Augenblick reden wir davon, ob wir Mrs. Cool und Mr. Lam für uns einstellen wollen.«
    »Mich können Sie dabei aus dem Spiel lassen«, sagte ich.
    »Hören Sie nicht auf Donald«, meinte Mrs. Cool, »er ist mein Angestellter. Ich treffe die Entscheidungen. Was haben Sie also vorzuschlagen?«
    »Ich wüßte nichts im Augenblick«, antwortete Cunweather.
    Aber seine Stimme klang nicht mehr so überzeugt, und Bertha Cool faßte seine Antwort auch nicht als endgültig auf. Sie blieb ruhig sitzen und wartete. Cunweather schielte noch einmal zu seiner Frau hinüber, dabei knetete er an seiner Unterlippe herum. »Ich will ganz offen mit Ihnen reden, Mrs. Cool«, sagte er schließlich. »Wir befinden uns in einer Lage, wo es auf Minuten ankommt, möglicherweise sogar auf Sekunden. Wir brauchen Hilfe bei der Beschaffung gewisser Informationen. Ich nehme an, daß Sie uns einige dieser Angaben machen können, die wir wollen.

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