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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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kaufen.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Ich möchte die Gewißheit haben, daß Sie tatsächlich in der Lage sind, uns zu Morgans Freundin hinzuführen. Ich möchte wissen, ob Sie wirklich Morgan Birks die Papiere zugestellt haben und nicht etwa auf einen geschickten Schwindel ’reingefallen sind.«
    »Was verstehen Sie darunter?«
    »Sandra Birks wollte die Scheidung. Zu diesem Zwecke mußte sie Morgan Birks die Klage und die Vorladung zustellen. Sie konnte Morgan nicht finden, also kam sie auf die schlaue Idee, irgend jemand anderen Morgan Birks’ Rolle spielen zu lassen. Ihrer Meinung nach ist Morgan Birks heute ins Hotel Perkins gekommen. Wir sind dagegen überzeugt, daß er das nicht getan hat.«
    Mrs. Cool öffnete ihre Handtasche, nahm eine Zigarette heraus, schob sie sich zwischen die Lippen, kramte nach einem Streichholz, zündete sich die Zigarette an, dann sagte sie: »Los, Donald, erzählen Sie ihm.«
    »Was?« fragte ich.
    »Alles, wie Sie Morgan Birks die Vorladung zugestellt haben. Reden Sie so lange, bis ich >halt< sage.«
    »Sandra Birks betraute uns mit der Sache«, begann ich. »Daraufhin bin ich zu ihr in ihre Wohnung gegangen und habe mir Fotos von Morgan Birks geholt. Es waren gute Schnappschüsse. Ich habe sie kontrolliert, um mich zu vergewissern, daß es nicht etwa falsche Fotos waren, die sie da im Album hatte.«
    »Stimmt«, unterbrach mich Cunweather, »das ist richtig, die Fotos hatten Sie mit dem Original der Vorladung in Ihrer Rocktasche.«
    Ich fuhr fort. »Sandras Bruder, B. L. Thoms, den sie Bleatie nennt, war aus Kansas City gekommen, um...«
    »Woher?« unterbrach mich Mrs. Cunweather.
    »Aus Kansas City.«
    Der Chef sah seine Frau scharf an. »Weiter, Lam«, sagte er.
    »Bleatie war gekommen, um Sandra zur Seite zu stehen. Er kennt Morgan sehr gut, ich glaube sogar, er steht besser mit Morgan als mit seiner eigenen Schwester. Er erklärte sich bereit, uns zu Morgan zu führen, solange er die Überzeugung hätte, daß Sandra nicht drauf aus sei, Morgan zu beschwindeln. Er schien keine sonderlich hohe Meinung von den Grundsätzen und von der Lauterkeit seiner Schwester zu haben.«
    Cunweathers Augen glühten vor Interesse. »Das ist mehr als genug, Donald«, warf Mrs. Cool gelassen ein. »Von jetzt an kostet es Geld.«
    »Wieso Geld?« fragte der Fette.
    »Dafür«, entgegnete sie, »daß ich in dieser Herrgottsfrühe aus dem Bett aufgestanden bin. Ich unterhalte ein Detektivbüro. Ich muß Miete zahlen, Gehälter, Lohnsteuer, Gewerbesteuer und Einkommensteuer. Von dem bißchen, was mir dann noch übrigbleibt, muß ich mich kleiden, muß ich mich beköstigen...«
    »Klar, natürlich, das verstehe ich ja alles, Mrs. Cool«, unterbrach er sie lächelnd und wiegte seinen Kopf dabei mit mechanischer Regelmäßigkeit hin und her, während die smaragdgrünen Augen unablässig auf Bertha Cool geheftet waren. »Glauben Sie mir, ich habe selber Sorgen dieser Art.«
    »Schön! Mein Beruf aber ist es, mir Informationen zu verschaffen und diese geschäftlich zu verwerten«, sagte sie. »Ich bin jetzt im Besitz von Informationen, an denen Sie interessiert sind. Sie haben versucht, aus meinem Mitarbeiter einfach alles rauszuprügeln. Das gefällt mir nicht.«
    »Wir waren ja tatsächlich etwas schroff«, gab der Chef zu.
    »Mich kosten meine Informationen Geld. Ich bin kein Wohltätigkeitsinstitut.«
    »Ich bin vor allem an den Vorgängen im Hotel Perkins interessiert«, bemerkte der Chef. Dann wandte er sich an seine Frau: »Was meinst du, wäre es denkbar, daß wir ’reingefallen sind?«
    »Irgendwas bei der Sache stinkt«, antwortete sie.
    »Sollen wir Mrs. Cool hundert Dollar anbieten?«
    Frauchen nickte.
    »Hundert Dollar«, sagte der Fette.
    »Zweihundert«, erwiderte Bertha Cool.
    »Hundertfünfzig«, sagte Mrs. Cunweather zu ihrem Mann. »Wenn sie damit nicht zufrieden ist, gib ihr gar nichts.«
    »Also gut«, sagte Bertha, »hundertfünfzig.«
    Der Chef wandte sich an seine Frau. »Hast du gerade hundertfünfzig bei dir, mein Herzchen?«
    »Nein.«
    »Ich hab’ meine Brieftasche oben. Würdest du vielleicht so nett sein und sie holen?«
    »Nimm es aus dem Gürtel«, sagte sie.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Hören Sie, Mrs. Cool«, sagte er, »fangen Sie ruhig schon mal an zu erzählen; ich garantiere Ihnen, Sie bekommen die hundertfünfzig. Ich verspreche es Ihnen.«
    »Erst die hundertfünfzig«, sagte Bertha Cool.
    Er seufzte resigniert, dann erhob er sich und

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