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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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gefunden haben… zumindest innerhalb von drei, vier Jahren. Es könnte interessant sein, ihr ein wenig über seinen Hintergrund zu erzählen und zu sehen, wie sie darauf reagiert. Im Hinblick darauf, wie es seinen früheren Ehefrauen ergangen ist, könnte man ihr ja geradezu dazu gratulieren, dass sie zumindest noch am Leben ist.«
    »Klingt schlüssig«, sagte deKlerk. »Zumindest das mit den Informationen aus England. Mit der Ehefrau wird es natürlich etwas kritischer.«
    »Wenn wir ihn nicht ins Bockshorn jagen können, dann vielleicht sie?«, schlug Rooth vor.
    »Entschuldigung«, warf Stiller ein. »Gehen wir jetzt davon aus, dass Frau Nolan nichts von der Sache mit Verlangen weiß?«
    Rooth wedelte mit der Hand, aber er hatte sich gerade zwei Kekse in den Mund gestopft, so war es an Münster, darauf zu antworten.
    »Ich denke schon«, sagte er. »Aber wenn dem nicht so ist, dann gibt es ja nur umso mehr Gründe für ein Gespräch mit ihr… ganz einfach, um herauszukriegen, wie viel sie weiß. Ja, ich bin mit Bausen einer Meinung. Der nächste Zug sollte sein, mit ihr unter vier Augen zu sprechen. Aber wie das laufen soll, das wissen die Götter.«
    »Ich würde vorher noch gern etwas wissen«, warf Stiller ein. »War es nicht so, dass sie Verlangens Wohnung in Maardam durchsuchen wollten? Gibt es einen Bericht darüber?«
    DeKlerk nickte und zog ein Papier hervor.
    »Entschuldigt. Ja, das habe ich in der ganzen Aufregung vergessen. Heute Morgen ist ein Fax gekommen. Leider negativ. Unterzeichnet von einem Moreno… ich nehme an, dass er bekannt ist.«
    »Sie«, sagte Rooth. »Inspektorin Moreno. Doch, ja, sie ist bekannt.«
    »Ja? Na gut, jedenfalls hat man nichts gefunden. Und sie haben es gründlich gemacht, schreibt sie.«
    »Wir haben auch gar nichts anderes erwartet«, sagte Münster. »Er hat wohl kein Tagebuch geführt. Was ja kaum verwunderlich ist.«
    »Danke«, sagte Stiller. »Das ist mir nur eingefallen.«
    »Aber gern«, sagte der Polizeichef und schaute auf die Uhr. »Darf ich dann vorschlagen, dass wir hier erst mal vorläufig einen Punkt machen. Wir sind sieben Leute an diesem Fall, und ich denke, es kann nichts schaden, wenn jeder ein paar Stunden für sich alleine darüber nachdenkt. Stiller und ich, wir werden Kontakt zu England aufnehmen, dann werden wir sehen, was dabei herauskommt… erneute Zusammenkunft um vier Uhr, ist das in Ordnung?«
    »In Ordnung«, sagte Rooth.
    »Und was Bausen und Van Veeteren betrifft…«
    »So machen die natürlich, was sie wollen«, beendete Bausen den Satz und stand auf.
    »Du hast nicht viel gesagt«, stellte er fest, nachdem sie wieder im Auto Platz genommen hatten.
    »Ich habe in erster Linie nachgedacht«, erklärte Van Veeteren. »Außerdem bin ich etwas müde, ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen… und es gab ja genügend kluge Köpfe dort.«
    »Was nicht immer ein Vorteil sein muss.«
    »Nein«, bestätigte Van Veeteren. »Nicht unbedingt.«
    »Du grübelst da doch über etwas?«
    »In gewisser Weise schon.«
    »Und über was?«
    »Über das mit der Hundertwattlampe. Ob er wirklich einen neuen Durchgang durchhalten würde.«
    »Hennan?«
    »Ja.«
    »Du meinst, wir sollten ihn mit der eisernen Faust anpacken?«
    Van Veeteren holte einen Zahnstocher aus der Brusttasche und schaute ihn verwundert an.
    »Verdammt, wo kommt der denn her? Damit habe ich vor fünf Jahren aufgehört.«
    »Offensichtlich tauchen im Augenblick dauernd alte Sachen auf«, bemerkte Bausen. »Eiserne Faust?«, fragte er noch einmal.
    Van Veeteren brach den Zahnstocher durch und warf den einen Teil aus dem Fenster.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich kann es einfach nicht einschätzen.«
    »Wirklich nicht?«, wunderte Bausen sich. »Nun ja, was mich betrifft, so ist da etwas anderes, was ich nicht begreife.«
    »Und was?«, brummte Van Veeteren. »Was begreifst du nicht?«
    »Warum ich eigentlich diese blöden Bilder dahin schleppen musste. Du hättest Nolan-Hennan doch auch so identifizieren können.«
    Van Veeteren betrachtete ihn ein paar Sekunden lang von der Seite.
    »Das war doch deine Idee«, sagte er. »Und ich finde, du hast deine Rolle mit Bravour gespielt. Hast du mal Schauspielerambitionen gehabt? Ich denke nicht, dass du mir in der Richtung was erzählt hast…«
    »Halt’s Maul«, sagte Bausen und brach in lautes Lachen aus.

41
    Es waren Münster, deKlerk und Rooth, die die Richtlinien für das Gespräch mit Elizabeth Nolan aufstellten, und hinterher

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