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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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konnte man natürlich darüber diskutieren, ob man es hätte besser machen können. Sie arbeiteten den ganzen Freitagvormittag an der Sache, und Münster hatte schon bald das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Aber es würde noch lange dauern, bis er begriff, in welchem Ausmaß er Recht gehabt hatte.
    Es würde viel zu lange dauern.
    Kommissar Münster war auch einer der beiden Polizeibeamten, die gegen halb sechs Uhr am Freitagabend in die Galerie Winderhuus gingen und dort Frau Nolan aufsuchten.
    Die zweite Person war Inspektorin Moerk. Dass eine Frau dabei war, hatten sie als zweckmäßig angesehen. Aus dem einen oder anderen unausgesprochenen Grund. Beate Moerk selbst sah es als zweckmäßig an, weil sie eine gute Polizistin, nicht weil sie eine Frau war. Aber auch dieser Grund wurde nicht angesprochen.
    »Frau Nolan«, sagte Münster. »Wir sind von der Polizei, und wir kommen in einer äußerst delikaten Angelegenheit. Mein Name ist Kommissar Münster, und das hier ist Inspektorin Moerk.«
    Elizabeth Nolan schaute von dem dicken Kunstband auf, in dem sie gerade gelesen hatte.
    »Entschuldigung? Ich habe nicht verstanden…?«
    Sie schaute einen nach dem anderen mit leicht schielendem Blick an. Schob sich eine Locke des dunklen Haars aus dem Gesicht.
    »Polizei«, wiederholte Beate Moerk. »Wir möchten gern mit Ihnen sprechen.«
    »Ich verstehe nicht… warum denn?«
    Sie hatte einen leichten, fast unmerklichen angelsächsischen Akzent. Beate Moerk erinnerte sich kurz daran, dass Bausen und Van Veeteren gesagt hatten, dass sie bei ihrem Ehemann nichts Derartiges bemerkt hätten.
    »Gibt es einen Platz, wo wir uns ungestört miteinander unterhalten können?« Beate Moerk schaute sich um. Soweit sie sehen konnte, gab es keine Besucher in den Ausstellungsräumen, außerdem hatten sie vorher zehn Minuten in ihrem Auto auf dem Parkplatz gewartet und in dieser Zeit niemanden in das Gebäude hinein- oder aus ihm herausgehen sehen. Es schien, als wäre die Anziehungskraft der armseligen lokalen Künstler im Laufe der Woche, die die Ausstellung bereits lief, bedeutend gesunken.
    Frau Nolan erhob sich von ihrem Stuhl.
    »Ich fürchte, ich habe nicht richtig verstanden. Was möchten Sie?«
    Sie schien überrascht zu sein, und Münster deutete zum Eingang hin.
    »Vielleicht könnten Sie für heute schließen, damit wir nicht gestört werden?«
    Sie zögerte. Machte zunächst ein paar Schritte zur Tür hin, blieb dann aber wieder stehen.
    »Haben Sie… darf ich Sie bitten, mir Ihre Ausweise zu zeigen?«
    Sie überreichten sie ihr, und sie betrachtete sie einige Sekunden lang sorgfältig.
    »Ich… wir haben normalerweise bis sechs geöffnet.«
    »Das wissen wir«, sagte Münster. »Aber vielleicht ist es möglich, dass Sie heute eine halbe Stunde früher schließen. Es scheinen ja sowieso keine Besucher mehr zu kommen.«
    Elizabeth Nolan zuckte mit den Schultern und machte gleichzeitig eine Art halbherzig entschuldigende Geste mit den Händen.
    »Stimmt, es ist weniger geworden. Aber ich begreife nicht, warum Sie mit mir reden wollen. Ist denn etwas passiert?«
    »Wenn Sie die Tür schließen, dann werden wir Ihnen alles in Ruhe erklären«, versprach Beate Moerk und streifte mit ihrer Hand kurz Elizabeth Nolans Oberarm. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    Wieder zögerte diese einen Moment. Dann nickte sie und ging die Tür abschließen. Münster und Moerk ließen sich auf den beiden Besucherstühlen aus senfgelbem Plastik nieder, die vor dem Schreibtisch standen.
    »Frau Nolan«, sagte Beate Moerk, als diese zurückgekommen und ihren Platz ihnen gegenüber eingenommen hatte, »es tut uns Leid, dass wir Sie auf diese Art und Weise belästigen müssen, aber wie die Lage nun einmal ist, so haben wir keine andere Wahl.«
    »Ich bitte Sie, nun erzählen Sie mir endlich, was passiert ist.«
    Münster erkannte, dass sie offensichtlich auf eine Todesnachricht oder etwas Ähnliches wartete, und das war ja auch kein Wunder.
    »Also gut«, sagte er. »Der Grund, warum wir mit Ihnen sprechen möchten, ist ein wenig pikant, da gibt es keinen Zweifel, aber wenn Sie nur offen und ehrlich antworten, dann haben Sie nichts zu befürchten.«
    »Zu befürchten?«, rief Elizabeth Nolan aus. »Warum sollte ich denn etwas zu befürchten haben? Was meinen Sie damit?«
    »Lassen Sie mich bitte die Situation erklären«, übernahm Beate Moerk. »Es ist nämlich so, dass wir einige Informationen über Ihren Mann benötigen. Wir können

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