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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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seine Brille ab und runzelte die Stirn.
    »Nie gehört. Tut mir Leid, aber ich fürchte, da müssen Sie jemand anders fragen. Aber ich habe meine Zweifel, dass die überhaupt hier in der Gegend ist.«
    Van Veeteren nickte enttäuscht und nahm die Karte wieder entgegen.
    »Es tut mir Leid, dass ich Sie aus der Dusche geholt habe.«
    »Macht nichts«, versicherte Nolan. »Ich gehe wieder drunter.«
    Er schaute Van Veeteren eine Sekunde lang an. Dann schloss er die Tür.
    DeKlerk und Stiller waren im Polizeigebäude, als er vom Kleinmarckt her eintrat.
    »Ich habe gehört, ihr habt da so eure Zweifel«, begann er.
    »Zweifel?«, fragte deKlerk nach. »Na, ich weiß nicht, ob man das so nennen kann…«
    »Nenn es, wie du willst. Aber auf jeden Fall scheint ihr an meinen geistigen Fähigkeiten zu zweifeln. Ich jedoch nicht.«
    »Ich glaube nicht…«, sagte Stiller.
    »Wir warten auf Antwort aus England«, sagte deKlerk. »Wir müssen unserer Sache natürlich sicher sein, bevor wir den nächsten Schritt unternehmen können.«
    Er machte eine halbherzige Geste, die offensichtlich zeigen sollte, dass Van Veeteren sich setzen könnte, wenn er denn Lust dazu hätte.
    Aber das hatte er nicht.
    »Ich kenne das«, sagte er stattdessen. »Denke aber doch, dass die Frage lieber etwas früher als später geklärt werden sollte. Bitte schön, hier habt ihr seine Fingerabdrücke.«
    Er holte die kleine Plastiktüte mit der Karte aus seiner Innentasche.
    »Fingerab… ja, wirklich?«, fragte deKlerk.
    »Die von Hennan sind in Maardam registriert«, fuhr Van Veeteren fort. »Ich dachte, ich überlasse es lieber euch, sich darum zu kümmern. Bei der heutigen Technik dürfte es nicht länger als ein paar Stunden dauern. Ihr habt doch wohl einen Computer?«
    Er hätte schwören können, dass deKlerk errötete.
    Geschieht ihm nur recht, dachte er.
    »Aber natürlich«, antwortete Polizeianwärter Stiller. »Selbstverständlich, wir regeln das augenblicklich. Wie haben Sie das geschafft…?«
    »Ist doch egal«, schnitt Van Veeteren ihm das Wort ab. »Aber verlier die Karte nicht, ich habe keine Kopie. Ich würde vorschlagen, ihr lasst von euch hören, wenn ihr die Bestätigung gekriegt habt.«
    »Ja… ja, natürlich«, stammelte deKlerk. »Sie wollen nicht vielleicht…?«
    »Nein, danke.«
    In der Türöffnung fiel ihm noch etwas ein. Er drehte sich um und bohrte seinen Blick in den Polizeichef.
    »Wenn das stimmt«, sagte er. »Wenn Nolans und Hennans Fingerabdrücke übereinstimmen, dann würde ich empfehlen, ihn überwachen zu lassen. Es wäre doch zu ärgerlich, wenn der Vogel gerade jetzt ausflöge, wo wir so eine starke Besetzung haben.«
    DeKlerk nickte. Stiller nickte.
    Van Veeteren machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Polizeigebäude.
    Zeit für ein kleines Nickerchen, dachte er, während er den Marktplatz überquerte. Allerhöchste Zeit.
    Und wenn ich mich doch geirrt habe, dachte er dann, dann ist es wohl am besten, wenn ich nie wieder meinen Fuß in diese heiligen Hallen setze.
    Aber als er wieder hinter dem Steuer saß und das Fahrzeug auf Bausens Nest hinlenkte, da war es nicht dieser Gedanke, der ihn am meisten beunruhigte. Das war etwas anderes.
    Es war der letzte Augenkontakt mit Christopher Nolan.
    Diese Sekunde, in der sie einander angeschaut hatten.
    Das war zu lange gewesen.

43
    Als der Telefonanruf von Kommissar Mulder aus dem Polizeilabor in Maardam kam, waren alle fünf im Konferenzzimmer versammelt.
    DeKlerk und Stiller waren seit dem frühen Morgen an Ort und Stelle gewesen, Münster und Rooth seit elf Uhr, und Inspektorin Moerk war wenige Minuten nach zwölf Uhr eingetroffen. Jetzt war es zehn Minuten nach. Rooth nahm den Hörer ab und überreichte ihn dem Polizeichef, der in auffallend rascher Folge fünfmal »Ja«, zweimal »Ich verstehe« und einmal »Dann danke schön«, sagte.
    Anschließend legte er den Hörer auf und befeuchtete sich mit der Zungenspitze die Lippen.
    »Übereinstimmung in elf Punkten«, erklärte er. »Die Sache ist vollkommen klar. Christopher Nolan ist identisch mit Jaan G. Hennan.«
    »Verdammte Scheiße«, erklärte Inspektor Rooth. »Dann können wir auch heute nicht nach Hause fahren.«
    Anschließend blieb es einige Sekunden lang still. Münster versuchte, einen Blick mit Beate Moerk zu wechseln, bekam aber keinen Kontakt. Stiller kaute auf einem Kugelschreiber, dass es knackte, und der Polizeichef schaute abwesend drein. Rieb immer abwechselnd mal das rechte, dann das

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