Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
Vom Netzwerk:
Nolans Haus vorbei und registrierte einen silberfarbenen Wagen auf der Garagenauffahrt. Wahrscheinlich asiatischen Ursprungs… Hyundai oder wie immer die nun hießen.
    Er nahm an, dass es sich um das Auto der Ehegattin handelte, wahrscheinlich hatten sie zwei, und wahrscheinlich war es Christopher Nolan, der den deutlich potenteren Rover fuhr.
    Van Veeteren verlangsamte seine Schritte, bis er fast stehen blieb. Von drinnen war kein Lebenszeichen zu erkennen, und er nahm an, dass es noch nicht aufgestanden war, das verschworene Kunsthändlerehepaar. Es war noch nicht einmal acht Uhr, die Galerie öffnete um zehn, da gab es natürlich keinen Grund zur Eile.
    Warum nenne ich ihn Nolan, wenn ich doch weiß, dass er Hennan heißt?, dachte er gereizt und blieb an der nächsten Straßenkreuzung stehen.
    Und warum vertrauen sie meinem Urteil nicht?
    Plötzlich spürte er, wie Wut in ihm aufstieg.
    Antwort aus England frühestens heute Abend!
    Vermutlich nicht vor morgen.
    Und was für eine Art von Antwort würde das sein? Es war nicht so schwer, das zu sagen. Wenn Hennan sich einen neuen Namen verschafft hatte, dann hatte er ganz gewiss viel Sorgfalt dabei walten lassen. Das konnte sogar ein alter Buchhändler beim Morgenspaziergang begreifen. Vermutlich gab es einen Nolan in Bristol – oder hatte es gegeben –, der den Informationen entsprach, die Münster und Moerk serviert bekommen hatten. So dumm war er nun auch nicht. Verflucht noch mal.
    Und womit gedachte sich das Ermittlungsteam heute zu beschäftigen? Wollten sie im Bett liegen und den Samstag mit Spekulationen verbringen?
    Er stand immer noch an der Straßenecke und drehte sich zwei neue Zigaretten. Die Konturen eines Aktionsplanes begannen sich plötzlich vor seinem inneren Auge abzuzeichnen, und in dem Moment, als zwei rot gekleidete Jogger an ihm vorbei Richtung Wald liefen, wusste er, was er zu tun hatte.
    Es war trotz allem nicht besonders kompliziert. Er schaute auf die Uhr und begann eilig den Rückweg zu Bausens Nest anzutreten.
    Sein Wirt war inzwischen aufgestanden und hatte seine morgendlichen Yogaübungen begonnen. Van Veeteren erklärte ihm, dass er am Vormittag noch etwas zu erledigen hätte, dass er aber zum Mittag wieder zurück sein würde. Anschließend ignorierte er Bausens Fragen, sammelte das zusammen, was er brauchte, trank noch eine Tasse Kaffee, nahm den Wagen und machte sich auf den Weg.
    Um zwanzig Minuten nach neun war er wieder an Ort und Stelle in Rikken. Er parkte auf der anderen Seite der Wackerstraat, schräg gegenüber dem Haus Nummer vierzehn. Der silberfarbene Japaner stand noch da, eine Lampe war inzwischen in der Küche eingeschaltet worden, ansonsten sah es unverändert aus. Van Veeteren setzte sich Mütze und Sonnenbrille auf. Er holte de Journaal hervor, drehte die Rücklehne zurück, so dass er in bequemer Stellung halb lag, und bereitete sich darauf vor zu warten.
    Es verging eine gute halbe Stunde. Während dieses Zeitraums passierte eine Hand voll Menschen seinen leicht verwahrlosten Opel, aber niemand schien näher von ihm Notiz zu nehmen. Oder darüber nachzudenken, warum er wohl hier stand. Van Veeteren hatte soeben den zweiten Satz aus Mahlers zweiter Symphonie zu Ende gehört, als Elizabeth Nolan durch die Haustür trat und zu ihrem Auto eilte.
    Sie startete, setzte auf die Straße zurück und war nach weniger als einer Minute verschwunden.
    Kein Wunder, dachte Van Veeteren. Die Galerie soll in fünf Minuten geöffnet sein – und auch wenn sicher keine ungeduldigen Menschenmassen sich davor die Füße in den Leib stehen, so gibt es vielleicht ja doch den einen oder anderen kulturinteressierten Kaalbringenbewohner, der samstags frei hat und auf den Rücksicht genommen werden muss.
    Er wartete eine Weile. Dann schob er Kopfbedeckung und Brille zurecht und stieg aus dem Wagen.
    Christopher Nolan öffnete erst nach dem dritten Klingeln. Er trug ein gelbes Badelaken und Pantoffeln. Wasser tropfte von ihm herunter.
    »Ich war gerade unter der Dusche«, sagte er. »Was wollen Sie?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Van Veeteren und überreichte die Karte. »Ich suche nach dieser Adresse, aber ich habe mich irgendwie verlaufen. Ob Sie mir helfen könnten?«
    Nolan wischte sich die Hände am Handtuch ab, nahm die Karte entgegen und versuchte zu lesen. Holte sich eine Brille von einer Kommode und versuchte es noch einmal.
    »Die Singerstraat? Und die soll hier in Rikken sein?«
    »So ist es mir gesagt worden.«
    Nolan nahm

Weitere Kostenlose Bücher