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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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gebeten, dich zu fragen«, erklärte Bausen. »Und es ist doch verständlich, dass sie in diesem Punkt Gewissheit haben wollen. Absolute Gewissheit… nimm das nicht persönlich, ha ha.«
    »Haha«, stimmte Van Veeteren ein.
    Bausen trank auch sein Glas leer.
    »Sie hat offensichtlich ziemlich viele Informationen preisgegeben. Über ihre eigene Vergangenheit in England und die ihres Ehemannes. Und man könnte ja meinen, dass sie das nicht getan hätte, wenn nun…«
    »Ich verstehe, was man meinen könnte«, sagte Van Veeteren. »Du brauchst mich nicht darüber aufzuklären. Wann bekommen sie Antwort aus England?«
    »Frühestens in vierundzwanzig Stunden. Das dauert eine Weile… es wäre wahrscheinlich schneller gegangen, wenn es sich um London gehandelt hätte, aber nun geht es halt um Bristol.«
    »Bristol?«
    »Ja.«
    »Da sollen sie gelebt haben?«
    Bausen nickte.
    »Frühestens in vierundzwanzig Stunden, hast du gesagt?«
    »Ja. Also wahrscheinlich morgen Abend.«
    Van Veeteren zündete sich eine Zigarette an und zog zweimal daran.
    »Und sie glauben also, ich hätte mich geirrt?«, fragte er. »Sie glauben, ich würde ihn nicht wiedererkennen?«
    »Ich weiß nicht, was sie glauben«, erklärte Bausen mit finsterer Miene.
    Van Veeteren nahm einen schwarzen Springer vom Brett und starrte ihn an. Es verging eine ganze Weile.
    »Und was meint Münster? Beim Barte des Propheten, er müsste sich doch daran erinnern, wie G. aussieht! Warum fährt Münster nicht hin und nimmt ihn einmal ordentlich in Augenschein? Wenn sie sich so nicht entscheiden können.«
    Bausen gab keine Antwort. Blieb einfach nur mit bekümmerter Miene sitzen.
    »Ich habe mir etwas überlegt«, sagte er schließlich. »Wie zum Teufel sollte diese ganze Geschichte eigentlich zusammenhängen, wenn Nolan
nicht
Hennan ist? Das kapiere ich nicht.«
    Van Veeteren setzte den Spielstein auf c6 zurück.
    »Das würde gar nicht zusammenhängen«, sagte er. »Aber vielleicht glauben sie ja auch, dass ich eh schon wusste, was ich wollte, als ich ihn identifiziert habe. Dass ich mich vorher schon dazu entschieden hatte.«
    »Kann sein«, sagte Bausen. »Nun ja, wir müssen uns wohl mit Geduld wappnen. Nur ein Glück, dass wir nicht mehr so jung und heißblütig sind.
    Van Veeteren seufzte.
    »Wer ist am Zug?«, fragte er. »Mir ist so, als ob du es bist.«
    »Stimmt«, nickte Bausen und schob einen Bauern vor.
    Er wachte um Viertel vor sechs auf. Versuchte noch eine halbe Stunde zu schlafen, aber vergebens.
    Stand dann auf und stapfte in die Küche. Eine graue Dämmerung hing draußen vor dem Fenster, die Fensterscheibe war feucht, aber der Regen hatte aufgehört. Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er wiederkommen würde.
    Fand das Kaffeepulver und setzte den Wasserkocher auf.
    Während er wartete, trank er ein Glas Saft. Überlegte, hinauszugehen und die Morgenzeitung zu holen, aber er war nicht sicher, dass sie schon da war, also ließ er es bleiben.
    Vier Stunden, dachte er, als er das Wasser auf das Pulver goss.
    Vier Stunden Schlaf im Körper. Das ist verdammt noch mal zu wenig, in meinem Alter würde es reichen, vier Stunden am Tag wach zu sein.
    Als er nach draußen ging, stellte er fest, dass es trotz allem aufklarte, und er ließ den Wagen stehen. Die verschlafene Küstenstadt schien an diesem Samstagmorgen kaum aus dem Bett gekommen zu sein. Kein Wunder, dachte er, schließlich ist es erst zwanzig nach sieben.
    Er ging die Hoistraat entlang und nahm dann die Treppen zum Fischmarkt und zum Hafen hinunter, ohne sich des Wegs wirklich bewusst zu sein, aber als er die Wellenbrecher und den Jachthafen erblickte, da wusste er es. Natürlich.
    Unten auf der Esplanade kontrollierte er die Öffnungszeiten des Winderhuus. Samstag–Sonntag 10–15, stand auf einem Anschlag an der Tür. Er nickte und ging weiter zum Stadtwald. Der verschlungene Fuß- und Radweg sah immer noch wie in seiner Erinnerung aus. Eigentlich war ziemlich viel noch genau so, wie er es in Erinnerung hatte. Er formte die Hände zu einer Muschel und zündete sich die erste Zigarette des Tages an. Ob das wohl etwas mit seinem Alter zu tun hatte? Dass das Vergangene manchmal deutlicher und einem näher erschien als die Gegenwart?
    Blödsinn, beschloss er. Ich bin mir vollkommen im Klaren darüber, was passiert. Gerade im Augenblick, hier und jetzt. Aber eine kleine historische Betrachtung kann ja nicht schaden.
    Nach zwanzig Minuten war er an der Wackerstraat angekommen. Ging an

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