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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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zurück. Ist ins Haus gegangen und hat ihn gefunden.«
    »Also grob gesagt zwei Stunden«, meinte deKlerk. »Er hatte also genügend Zeit… laut Obduktion dürfte er wohl seit einer Viertelstunde tot gewesen sein.«
    »Warum hat er Schlaftabletten genommen?«, wollte Stiller wissen.
    »Um den Prozess zu vereinfachen, davon müssen wir wohl ausgehen«, antwortete deKlerk. »Oder um das Ganze nicht mitzukriegen. Softal heißt das Präparat, es ist eines von diesen neuen, an denen man nicht sterben kann, wie viel man auch schluckt… aber wenn er fünf davon genommen hat, dann dürfte er ziemlich weit weg gewesen sein, als er die Grenze überschritten hat. Und dann Längsschnitte, ganz nach Lehrbuch. Heißes Wasser führt ja außerdem dazu, dass das Blut leichter fließt…«
    »Seneca«, brummte Van Veeteren. »Alte, bewährte Methode. Eine Nachricht? Was hat er hinterlassen?«
    »Nichts«, erklärte Rooth.
    »Nichts?«
    »Nein, nicht ein einziges Wort.«
    Rooth hob die Hände mit den Handflächen nach oben und versuchte auszusehen, als bedauere er das.
    »Wie gesagt«, ergriff deKlerk erneut das Wort. »Nein, das kam wirklich wie ein Blitz aus heiterem Himmel, das hier… Frau Nolan liegt also noch im Krankenhaus und schläft, aber wir müssen natürlich morgen mit ihr sprechen.«
    »Habt ihr überhaupt nichts aus ihr herausgekriegt?«, wollte Bausen mit einem leicht vorwurfsvollen Ton wissen.
    »Äußerst wenig«, gab Beate Moerk zu. »Ich bin ja mit ihr im Wagen ins Krankenhaus gefahren, und sie war wirklich vollkommen weggetreten. Nein, er hat kein Wort hinterlassen, es stimmt, was Rooth gesagt hat… und Frau Nolan scheint nichts Ungewöhnliches bemerkt zu haben, als sie zwischen drei und vier zu Hause gewesen ist. Zumindest hat sie den Kopf geschüttelt, als ich sie danach gefragt habe. Sie scheint den Selbstmord zunächst auch nicht in Verbindung mit unserem Gespräch in der Galerie gebracht zu haben… zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich sie verlassen wollte. Da hat sie mich angeschaut und gefragt…«
    »Was?«, fragte Rooth. »Was hat sie gefragt?«
    »Sie hat gefragt: ›Dann war er es also?‹ Ich meine zumindest, dass sie das gesagt hat… aber ihre Stimme war äußerst leise.«
    »›Dann war er es also?‹«,wiederholte Münster. »Ja, ich denke, du hättest mit Ja antworten können… dass er es
war

    Beate Moerk nickte.
    »Ich habe gar nicht geantwortet«, sagte sie. »Aber auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass wir ihr morgen so einiges zu erklären haben, oder?«
    »Meinst du?«, fragte Bausen.
    Van Veeteren drückte seine Zigarette aus, gab aber seine Gedankengänge nicht preis. Wenn es sie nun gab.
    »Wir können ja wohl trotzdem gewisse Schlussfolgerungen hieraus ziehen«, fasste der Polizeichef stattdessen zusammen. »Oder? Nolan… Hennan… muss doch bemerkt haben, dass wir ihm auf der Spur sind. Entweder hat seine Frau etwas gesagt, obwohl wir keinen Beweis dafür haben, oder aber… ja, ich weiß es nicht.«
    »Eine Andeutung kann schon genügt haben«, wies Beate Moerk hin. »Etwas, das ihr einfach rausgerutscht ist, ohne dass sie es selbst bemerkt hat.«
    »Gut möglich«, sagte deKlerk. »Er kann auch dich und Rooth im Auto entdeckt haben. Auf jeden Fall hat er eingesehen, dass das Spiel aus war, und hat beschlossen, lieber aufzugeben.«
    Er schaute sich um, ob andere dieser Hypothese zustimmen würden, aber nur Polizeianwärter Stiller erlaubte sich ein schwaches Nicken.
    »Es stimmt natürlich, was du da sagst«, stellte Münster nach einer Weile dumpfen Schweigens fest. »Aber es… es sieht G. so überhaupt nicht ähnlich. In so einer Situation aufzugeben. Wo wir kaum ein Fünkchen an Beweisen haben und bevor wir ihm eine einzige Frage gestellt haben. Man kommt nicht umhin, sich zu wundern…«
    Bausen unterbrach ihn.
    »Vielleicht spielten da noch andere Dinge eine Rolle«, schlug er vor. »Wenn er seit dieser Geschichte von damals ein rechtschaffenes Leben geführt hat, und jetzt wird seine neue Identität plötzlich in Frage gestellt, seine gesamte neue Existenz… ja, vielleicht ist das einfach zu viel für ihn geworden? Könnte es nicht so sein? Fünfzehn Jahre sind nun einmal fünfzehn Jahre.«
    »Nicht so witzig, der eigenen Frau beichten zu müssen, dass man jemand anderes ist«, nickte Rooth. »Dass man im Knast gewesen ist und des Mordes an drei Menschen beschuldigt wird.«
    »Genau das meine ich«, bestätigte Bausen. »Es gibt lustigere Situationen.

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