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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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zu, ging zu ihrem Auto, setzte sich hinein und fuhr in Richtung Zentrum davon.
    »Aha?«, sagte Rooth, der mangels Stimulans in der letzten halben Stunde fast am Einschlafen war.
    »Mhm«, sagte Moerk.
    Sie merkte, dass sie nicht mehr in der Lage war, in ihrem Kopf nach passenden Worten zu suchen.
    »Da fuhr sie also wieder dahin«, führte Rooth gähnend aus. »Weißt du, was mir dabei einfällt?«
    »Nein«, sagte Moerk. »Was fällt dir dabei ein?«
    »Na, war es nicht so, dass wir auf dem Weg hierher an einem Kiosk vorbeigekommen sind? Gleich unten an den Bahngleisen… Ich denke, ich werde einen kleinen Spaziergang machen, eine Zeitung und ein paar Erfrischungen kaufen. Vielleicht könntest du das Hauptquartier inzwischen anrufen und fragen, ob sie irgendwelche Instruktionen für uns haben?«
    Moerk richtete sich in ihrem Sitz auf und nickte.
    »Und frage sie, ob sie was gegen Wundliegen haben.«
    Er stieg aus dem Wagen und ging die Wackerstraat hinunter. Beate Moerk wartete, bis er außer Sichtweite war, dann wählte sie die Nummer des Reviers.
    Polizeianwärter Stiller war am Telefon.
    »Wie läuft es?«, wollte er wissen.
    »Wie es läuft?«, wiederholte Beate Moerk. »Es passiert rein gar nichts. Doch, Frau Nolan hat das Haus wieder verlassen. Wir haben die noch unbestätigte Hypothese, dass sie einkaufen gefahren ist.«
    »Interessant«, sagte Stiller. »Ist es langweilig bei euch?«
    »Eine Beerdigung würde uns durchaus aufmuntern«, erklärte Moerk. »Habt ihr besprochen, wann wir abgelöst werden?«
    »Einen Augenblick«, sagte Stiller und hielt die Hand über die Muschel.
    Sie versuchte, trotzdem etwas mitzubekommen, konnte aber nicht verstehen, was gesagt wurde.
    »Hallo«, meldete Stiller sich nach fünfzehn Sekunden wieder. »Ihr müsst noch knapp zwei Stunden durchhalten. Münster und ich kommen um sechs.«
    »Habt ihr Kontakt mit Van Veeteren und Bausen?«, fragte Beate Moerk.
    »Ja. Die meinen auch, dass wir bis zum Abend warten sollen.«
    Beate Moerk seufzte.
    »Na, dann ist das wohl abgemacht.«
    Sie drückte den Polizeianwärter weg und schaute zum Haus hinüber.
    Dort hatte sich nichts bewegt.
    Als Beate Moerk später – viel später – an das zurückdachte, was zwischen zehn Minuten vor sechs und fünf Minuten vor sechs geschehen sollte, war es immer – aus welchem Grund auch immer – der Zwischenfall mit der Einkaufstüte, der ihr als Erstes ins Gedächtnis kam.
    Elizabeth Nolan hatte gerade auf ihrem üblichen Platz auf der Einfahrt geparkt; Rooth hatte festgestellt, dass man offensichtlich auch in Kaalbringen mit einem Supermarkt der Kette Merckx beglückt worden war – da er den Druck auf den Tüten wiedererkannte, die soeben vom Rücksitz genommen und an den Rand des gepflegten Rasens gestellt worden waren –, und Beate Moerk hatte auf ihre Armbanduhr geschaut und registriert, dass es genau zehn Minuten vor sechs war.
    Elizabeth warf die hintere Tür des Wagens zu, ergriff die beiden voll gepackten Tüten, eine mit jeder Hand, und als sie sie hochhob, riss der Handgriff der einen.
    Ein Berg von Lebensmitteln purzelte aufs Gras. Moerk und Rooth konnten sehen – eher als hören –, wie sie laut fluchte. Sie zögerte eine Sekunde, dann trug sie die heile Tüte ins Haus und kam nach einer halben Minute mit einem braunen Pappkarton zurück.
    Während sie die Sachen in den Karton packte, überlegte Moerk etwas verwundert, warum um alles in der Welt ihr Ehemann nicht herauskam, um ihr zu helfen.
    Typischer Chauvi, konnte sie gerade noch denken. Sitzt bestimmt vorm Fernseher und glotzt Fußball!
    Das war eine gänzlich falsche Annahme, wie sich bald herausstellen sollte.
    Frau Nolan verschwand erneut mit dem voll gepackten Karton im Arm im Haus. Sie zog mit einiger Mühe die Tür hinter sich zu.
    Rooth schaute Moerk an. Moerk schaute Rooth an. Rooth gähnte und schaute auf die Uhr.
    »Noch sechs Minuten bis zur Ablösung«, informierte er sie. »Willst du wirklich nicht mitkommen und was essen gehen, wenn wir hier fertig sind?«
    Beate Moerk lehnte zum fünften Mal dankend ab. Dann öffnete sich die Tür der Nolanschen Villa erneut. Elizabeth Nolan kam herausgelaufen.
    Direkt auf den Rasen, beide Hände an die Schläfen gedrückt, die Ellbogen zur Seite. Nach einigen Schritten hielt sie an. Blieb einen Moment lang schwankend stehen. Dann fiel sie unbeholfen auf die rechte Seite und rollte von dort auf den Bauch.
    Moerk und Rooth waren gleichzeitig bei ihr. Gemeinsam drehten sie sie um,

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