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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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verfluchten Pool gebaut… und den Sprungturm… als Hochzeitsgeschenk. Meine Frau…«
    »Ja?«
    »Meine Frau tauchte auch gern. Wissen Sie, wie weit der Abstand zwischen dem Turm und dem Grund ist?«
    Sachs schüttelte den Kopf und spürte plötzlich, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief, als er einen Blick auf die blendend weiße Betonkonstruktion warf.
    »Vierzehn Meter! Zehn plus vier. Vierzehn Meter, kapieren Sie? Ist doch logisch, dass sie dabei umgekommen ist.«
    Sachs klappte seinen Block zu und streckte sich.
    Er hat Recht, dachte er. Es ist logisch, dass sie umgekommen ist.
    Aus dem Gartendunkel waren Schritte zu hören, doch dem Kommissar gelang es, noch eine Frage zu stellen, bevor das Team aus Maardam sich zeigte.
    »Aber dass sie nichts gesehen hat?«, wunderte er sich. »Ich meine, dass kein Wasser drinnen war.«
    Hennan schien zu überlegen, ob er antworten sollte oder nicht.
    »Es muss dunkel gewesen sein«, sagte er. »Die Scheinwerfer habe ich erst eingeschaltet, als ich nach ihr gesucht habe. Außerdem nehme ich an, dass sie leicht angetrunken war.«
    »Wie kommen Sie zu der Annahme?«
    »Weil dieser Arzttyp das behauptet hat. Aber ich finde, jetzt reicht es langsam.«
    »In Ordnung«, sagte Sachs. »Vielen Dank für die Zusammenarbeit.«
    Er stand auf, um Gerichtsmediziner Meusse zu begrüßen, den er seit seiner Jugend kannte, ohne jemals wirklich aus ihm schlau geworden zu sein. Aber so weit er es verstand, war er in diesem Punkt gewiss nicht der Einzige.
    »Guten Abend«, sagte er.
    »Guten Morgen«, sagte Meusse. »Wo ist die Leiche?«
    »Meine Frau liegt auf dem Grund des Bassins«, sagte Hennan, der ebenfalls aufgestanden war. »Wird das hier eine richtige Invasion? Ich jedenfalls werde jetzt ins Bett gehen.«
    Meusse betrachtete ihn ein paar Sekunden lang interessiert über den Rand seiner Brille hinweg.
    »Tun Sie das«, sagte er dann und strich sich mit der Hand über den kahlen Kopf. »Und schlafen Sie gut.«

6
    Als Kommissar Van Veeteren zusammen mit Bismarck auf die Straße trat, war es fast halb sieben Uhr morgens, und die Sonne war noch nicht über die dicht an dicht stehenden schmutzig braunen Mietblocks auf der anderen Seite der Wimmergraacht gestiegen.
    Dennoch schien es ein erträglicher Tag zu werden. Die Temperatur lag wohl so um die zwanzig Grad, und wenn man bedachte, dass er in einer Stadt wohnte, in der es an drei Morgen von fünf kräftig wehte und an jedem zweiten regnete, so gab es momentan keinen Grund zur Klage.
    Zumindest nicht über das Wetter.
    Höchstens über die Uhrzeit. Seine Ehefrau Renate hatte ihn mit einem Knuff mit dem Ellbogen geweckt und behauptet, Bismarck würde jammern und wolle raus. Ohne groß nachzudenken, war er aufgestanden, hatte sich angezogen, das große Neufundländerweibchen an die Leine genommen und war losmarschiert. Erst an der Kreuzung Wimmerstraat-Boolsweg, wo eine quietschende Straßenbahn durch die Kurve fuhr und eine Wunde ins Trommelfell riss, wurde er richtig wach.
    Hellwach wie ein Neugeborenes.
    Bismarck schnupperte mit der Nase auf dem Asphalt. Das Ziel war klar. Randers Park. Fünf Minuten dorthin, zehn Minuten botanisieren und Verrichtung der Notdurft in den Büschen, fünf Minuten zurück. Van Veeteren war diese Strecke schon früher gegangen, und manchmal überlegte er, ob der treue alte Hund eigentlich besonders große Lust zu diesem obligatorischen Morgenspaziergang hatte.
    Vielleicht machte er ihn nur, um den Menschen, bei denen er wohnte, einen Gefallen zu tun. Sie mussten jeden Morgen raus an die frische Luft und sich ein wenig bewegen, immer abwechselnd, seltsame Sache, aber Bismarck war bei Wind und Wetter bereit.
    Es war ein schrecklicher Gedanke, doch Bismarck war so ein Hund, wie sollte man es also wissen?
    Anfangs war es ganz und gar nicht so gedacht gewesen, dass Van Veeteren sich mit diesen Morgenexerzitien befassen sollte. Bismarck war der Hund seiner Tochter Jess, war es, seit sie ihn vor acht Jahren geschenkt bekommen hatte. Nach elf Monaten intensiver Verhandlungen.
    Da war sie dreizehn gewesen. Jetzt war sie einundzwanzig und studierte für ein Jahr an der Sorbonne in Paris. Wohnte in irgend so einer Art Lyzeum in einem winzigen Zimmer, wo es nicht angesagt war, einen Neufundländer einzuquartieren.
    Übrigens auch keine anderen Tiere. Kaum einen französischen Freund.
    Also hatte Bismarck in Maardam bleiben müssen.
    Eigentlich gab es ja auch noch einen Sohn im Haus. Er hieß Erich, war fünfzehn

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