Sein letzter Fall - Fallet G
Teufel sollten wir das tun?
G: Glaubt bloß nicht, ich würde meine Rechte nicht kennen! Ich habe euch darum gebeten, mich nicht zu unterschätzen, sonst wird es nur peinlich für euch.
VV: Für wie lange läuft der Mietvertrag für die Villa Zephir?
G: Auf sechs Monate. Wenn er nicht gekündigt wird, verlängert er sich automatisch um ein halbes Jahr.
VV: Hast du ihn gekündigt?
G: Warum sollte ich?
R: Nun, beispielsweise, weil Ihre Frau tot ist.
G: Damit habe ich mich bis jetzt noch nicht befasst.
VV: Wenn man bedenkt, dass du ein paar Jahrzehnte einsitzen wirst, wäre es sicher besser, das zu tun.
G: Blödsinn.
R: Und wollen Sie mit Ihrer so genannten Firma weitermachen?
G: Das muss ich nicht mit euch diskutieren. Aber ich erwäge, einen Anwalt einzuschalten, wenn ihr nicht langsam zur Vernunft kommt… oder euch zumindest an eure Vorschriften haltet.
VV: Um wie viel Uhr kam deine Ehefrau am Mordabend von Aarlach nach Hause?
G: Mordabend?
VV: Häng dich nicht am Wort auf. Um wie viel Uhr war sie zu Hause?
G: Das weiß ich nicht.
R: Haben Sie nicht zu Hause angerufen und überprüft, ob sie schon zurück ist?
G: Ich habe bereits gesagt, dass ich das gemacht habe.
VV: Also, um wie viel Uhr?
G: Ein paar Mal. Sie ist nicht rangegangen.
VV: Um wieviel Uhr hast du das letzte Mal angerufen?
G: Gegen halb sieben.
VV: Was denkst du, warum sie Kontakt mit einem Privatdetektiv aufgenommen hat?
G: Keine Ahnung. Ich glaube auch nicht daran.
VV: Du hast ja nun einen Tag lang darüber nachdenken können. Da müssen dir doch irgendwelche Ideen gekommen sein.
G: Ich glaube nicht daran, das habe ich doch schon gesagt.
R: Sie hat nicht schon früher ähnliche Abmachungen getroffen?
G: Natürlich nicht.
VV: Worüber habt ihr gesprochen, Verlangen und du, an diesem Abend?
G: Über nichts Besonderes.
R: Was meinen Sie damit? Fußball? Whiskysorten? Frauen?
G: Zum Beispiel.
VV: Aber du hast ihn wieder erkannt?
G: Bestimmte Bullenvisagen vergisst man nicht.
R: Waren Sie in den USA auch im Drogenhandel aktiv?
G: Ich war nie im Drogenhandel aktiv.
VV: Hatte Ihre Frau irgendwelche Feinde?
G: Feinde? Warum sollte sie Feinde gehabt haben? Sie kannte doch kaum einen Menschen in diesem Land.
R: Sie hatten keinen Bekanntenkreis?
G: Bis jetzt wollten wir noch keinen haben.
VV: Warum nicht?
G: Das ist doch unsere Sache. Seid ihr das Ganze hier nicht genauso leid wie ich?
R: Das können Sie uns glauben. Blödmänner haben nur begrenzten Unterhaltungswert.
VV: Claus Doorp, kannst du uns etwas über ihn erzählen?
G: Claus Doorp? Warum soll ich etwas über Claus Doorp erzählen?
VV: Weil er ein guter alter Freund von dir ist, oder?
G: Das würde ich nicht gerade behaupten.
VV: Er wohl auch nicht. Aber ihr wart beide in diese Drogengeschichte vor zwölf Jahren verwickelt. Stimmt das nicht?
G: So what?
VV: Hast du mit ihm Kontakt gehabt, nachdem du wieder zurückgekommen bist?
G: Nein.
R: Und Christian Müller? Ernst Melnik? Andreas von der Heugen?
G: Bravo. Fleißige Bullen. Nein, ich habe keinen von ihnen in den letzten zwölf Jahren gesehen.
VV: Als du nach Hause gekommen bist und deine Frau auf dem Grund des Schwimmbeckens gefunden hast, kannst du uns genau sagen, was du da getan hast?
G: Das habe ich doch schon mehrfach erzählt. Wenn ihr es wirklich noch einmal hören wollt, dann könnt ihr es euch auf dem Band anhören.
R: Sie werden es auf jeden Fall noch einmal bei der Gerichtsverhandlung erzählen müssen.
G: Umso weniger Grund, es jetzt zu tun. Außerdem wird es keine Gerichtsverhandlung geben, das wisst ihr ebenso gut wie ich.
R: Wollen wir drum wetten?
G: Um was?
R: Vielleicht um eins Komma zwei Millionen Gulden? Das ist doch eine hübsche Summe.
G: Der Wachtmeister beliebt zu scherzen.
R: Natürlich. Ich will nicht mit Ihnen wetten. Ich lasse mich doch nicht mit jedem ein.
G: Dafür bin ich aber dankbar. Darf ich euch eine Sache erklären? So von Mann zu Mann sozusagen.
VV: Bitte schön.
G: Ihr spielt schlecht Theater, ich kann nicht sagen, wer von euch am schlechtesten ist. Ihr wisst, dass das, was ihr hier gegen mich aufzubauen versucht, in einem Gerichtssaal nur lächerlich wirken würde. Ich weiß das, und ihr wisst das auch. Ein jämmerliches Kartenhaus, da braucht nur ein höchst mittelmäßiger Rechtsanwalt zu niesen, damit es zusammenfällt. Warum gebt ihr nicht zu, dass die Lage ist, wie sie ist? Dann könnten wir uns diese lächerlichen Pirouetten ersparen.
R: Was
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