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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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nahm seinen Platz auf seinem Lieblingssessel in Jess’ altem Zimmer ein.
    Van Veeteren las die Allgemejne und hörte eine halbe Stunde Sibelius zu, stellte diesen aber nach dem Valse triste ab. Er schaute nach, ob es nicht irgendeinen Film im Fernsehen gab, der ihm hätte zusagen können, ging dann aber, um seine Aktentasche und ein Bier zu holen.
    Er holte das Tonband heraus, legte es in das Tonbandgerät und setzte sich zurecht. Machte das Licht aus. Schenkte sich ein Glas ein und drückte auf den Startknopf.
    Auch gut, dachte er. Wenn man ein Masochist ist, dann ist es halt so, und früher oder später muss ich es ja doch tun.
    Nach den üblichen Angaben zu Zeit, Ort, Grund und Anwesenden ging es los. Es waren noch keine sechs Stunden vergangen, seit das Verhör im Polizeigebäude beendet worden war, aber er spürte sofort, dass der Ortswechsel – allein schon die andere Umgebung, das verdunkelte Wohnzimmer, der eingesessene Sessel, die späte Stunde und die Einsamkeit – auf irgendeine Weise die Bedingungen veränderte. An den Voraussetzungen rüttelte und die Perspektive in einer Art verschob, die er nicht so recht bestimmen konnte.
    Aber vielleicht handelte es sich auch nur um die simple Tatsache, dass man manchmal besser hören kann, wenn man nichts sehen muss.
    Er schloss die Augen und lauschte seiner eigenen Stimme.
    VV: Willkommen zu einem neuen Gespräch, Herr Hennan.
    G: Danke.
    VV: Lass mich eingangs gleich sagen, dass weder ich noch Kommissar Reinhart hier sitzen, weil wir sonst nichts Besseres zu tun haben. Wenn du nichts zu sagen hast oder nicht auf Fragen antworten willst, dann brechen wir lieber gleich ab.
    G: Ich stehe den Herren natürlich zur Verfügung. Je eher wir feststellen können, dass meine Ehefrau durch einen Unfall gestorben ist, umso besser.
    R: Warum schließen Sie so locker aus, dass auch andere Kräfte dahinter stecken könnten? Ich habe mir vorher das Band von dem ersten Gespräch angehört und habe Probleme, die Logik in Ihrer Haltung zu sehen.
    G: Das glaube ich gern. Entschuldigung, wie hießen Sie noch?
    R: Reinhart.
    G: All right, Wachtmeister Reinhart. Sie suchen nach dem, was Sie finden wollen, und sehen nur das, was Sie sehen wollen. Diese Logik ist so offensichtlich, dass selbst Sie in der Lage sein sollten, sie zu verstehen.
    R: Gewäsch.
    G: Meine Frau starb durch einen Unfall.
    VV: Ich habe gehört, dass du das gesagt hast. Aber ich habe dir bereits erklärt, dass wir hinreichend Informationen haben, die in eine ganz andere Richtung weisen. Wenn du dich weigerst, überhaupt nur in Erwägung zu ziehen, dass jemand sie getötet haben könnte, dann müssen wir das so interpretieren, dass du selbst deine Finger mit im Spiel gehabt hast. Ich dachte, du hättest genügend Zeit gehabt, darüber nachzudenken und dir klar zu werden, wie die Sache steht.
    G: Ich fürchte, dass ich euch in diesem Punkt enttäuschen muss. Und ich fürchte, dass ihr mich ein wenig unterschätzt.
    R: Es ist Ihnen noch nicht in den Sinn gekommen, dass Sie sich etwas merkwürdig verhalten?
    G: Es ist Ihnen… oder euch… noch nicht in den Sinn gekommen, dass ihr mich ein wenig merkwürdig behandelt? Gelinde gesagt.
    R: Das müssen Sie näher erklären.
    G: Gern. Ich habe gerade unter traumatischen Umständen meine Frau verloren. Man kann nicht gerade behaupten, dass Sie bis jetzt besonders viel Rücksicht gezeigt hätten.
    R: Nein? Wenn Sie entschuldigen, dann möchte ich Ihnen sagen, dass es so scheint, als würden Sie mit Ihrer Trauer und dem Verlust recht gut zurechtkommen.
    G: Davon kann der Herr Wachtmeister gar nichts wissen. Warum sollte ich meinen Henkern mein Herz öffnen?
    R: Henker? Mein Gott…
    VV: Dann trauerst du also um deine Frau?
    G: Aber natürlich.
    VV: Mehr als um deine frühere?
    G: Für derartige Vergleiche habe ich keinen Maßstab.
    R: Dann machen eine oder zwei tote Frauen also keinen Unterschied?
    G: Zu derartigen Unterstellungen habe ich nichts zu sagen.
    R: Das kann ich verstehen.
    VV: Deine Firma war nur ein Bluff, oder?
    G: Ein Bluff? Warum sollte sie ein Bluff sein?
    VV: Mit welcher Art von Geschäften beschäftigst du dich eigentlich?
    G: Natürlich mit Handelsgeschäften.
    R: Welcher Art?
    G: Import und Vertrieb.
    VV: Wovon?
    G: Ich bin dabei, erst einmal verschiedene Märkte zu untersuchen… Ich denke nicht, dass ihr etwas von der Sorte Business versteht. Auf jeden Fall ist das bedeutungslos. Wann gedenkt ihr, mich hier rauszulassen?
    R: Sie rauslassen? Warum zum

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