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Sein letzter Trumpf

Titel: Sein letzter Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Zsolnay Verlag
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dir«, sagte Wycza. »Kann der uns Pläne besorgen?«
    »Als ich ihm gesagt habe, dass ich drüber nachdenken will«, sagte Parker, »hat er mir eine ganze Latte versprochen. Baupläne, Fahrpläne, Personal, alles, was man so braucht.«
    »Was ist mit den Wachleuten?« fragte Carlow. »Ich überlege, ob wir die Waffen an Bord kriegen, wenn wir Wachleute sind.«
    »Du meinst, ein paar Wachleute kidnappen«, sagte Wycza,»und uns an ihre Stelle setzen? Das ist möglich, so was ist schon gemacht worden.«
    »Davon halte ich nichts«, sagte Parker. »Man hat es mit zwei Securityteams zu tun. Die Leute, die du gesehen hast, als du auf dem Schiff warst, werden von der Privatfirma engagiert, der das Schiff gehört. Das sind ständige Mitarbeiter, die kennen sich gegenseitig. Die Wachleute und Geldzähler unten im Tresorraum werden von der Staatsregierung angestellt, und das sind ganz andere Leute. Das wird so laufen: Ein staatlicher Bus holt sie ab, auf einer Standardroute, bringt sie alle zusammen zu dem Schiff und holt sie auch wieder ab. Die bringen sich Proviant von zu Hause mit, auf dem Schiff bekommen sie nichts zu essen. Sie werden bei Fahrtbeginn eingeschlossen und am Ende wieder rausgelassen, wenn das Geld am Ende ihrer Schicht vom Schiff gebracht wird, umgeben von der Tresorraum-Crew und zusätzlichen Wachleuten von der Geldtransportfirma.«
    »Vielleicht ist das ja kein Schiffsjob, sondern ein Geldtransporterjob«, sagte Carlow.
    »Mein Informant kann mir nur mit dem Schiff helfen«, sagte Parker. »In Albany, wo das Geld von Bord geht, ist es ein Kurzstreckenlauf vom Kai zur Bank, alles städtische Straßen, schwer bewacht.«
    »Vergesst, was ich gesagt habe«, sagte Carlow. »Wer will noch einen?«
    Sie wollten beide. Carlow verteilte Eis und Bourbon, lehnte sich zurück und sagte: »Wir können nicht mit den Wachleuten tauschen, den Securityleuten. Das würde uns nichts helfen. Aber die große Frage ist sowieso: Wie kommen wir in den Tresorraum?«
    »Parkers Feuer«, sagte Wycza. »Das Scheißschiff in Brand stecken, dann geht die Tür ganz schnell auf.«
    »Ich will aber nicht auf einem brennenden Schiff sein«, sagte Parker. »Das hab ich auch nicht gemeint, sondern nur was Kleines, ein Feuerchen, damit alle nach vorn schauen, wenn wir hinten was machen.«
    »Drei Fragen haben wir«, sagte Carlo. »Wie kommen wir mit den Waffen an Bord? Wie kommen wir in den Tresorraum? Und wie kommen wir wieder vom Schiff runter?«
    »Wer darf denn mit einer Waffe an Bord?« fragte Wycza. »Offiziell, meine ich. Die Wachleute. Sonst noch jemand?«
    »Ein Polizist«, sagte Parker. »Ein Polizist außerhalb der Dienstzeit, der dürfte wahrscheinlich eine Waffe tragen, den würden sie in Ruhe lassen.«
    »Kann sein«, sagte Wycza. »Vielleicht kommt da aber auch ein ausgesucht höfliches Danke, Sir, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir, nehmen wir Ihre Waffe in Verwahrung, bis Sie wieder von Bord gehen. Die lassen niemand mit einer Waffe an Bord, außer es gibt einen besonderen Grund.«
    »Leibwächter«, schlug Carlow vor, wandte sich an Wycza und fragte: »Gibt’s auf dem Schiff Unterhaltung? Auftritte? Kommen irgendwelche Stars an Bord?«
    »Da treten schon Leute auf«, sagte Wycza, »aber nicht gerade Superstars. Niemand, über den man was im National Enquirer lesen kann.«
    »Leibwächter«, sagte Parker. »Da könnte es was geben. Moment, lasst mich überlegen.« Er wandte den Kopf und schaute aus dem Fenster auf das hellbraune Denver hinunter.
    Wycza sagte zu Carlow: »Bist du in letzter Zeit viele Rennen gefahren?«
    »Ich hab auf einer Piste in Tennessee einen Lotus geschrottet«, sagte Carlow, »und hab mir dabei auch noch mein blödes Bein gebrochen. Ich brauche Startkapital, um ein neues Auto bauen zu können.«
    »Ich muss mit dem Wrestling eine Zeitlang aufhören«, sagte Wycza. »Ich hab’s satt, mich von blonden Superman-Typen verprügeln zu lassen.«
    Parker drehte sich wieder um. »Kennt einer von euch einen Typ namens Lou Sternberg?«
    Wycza runzelte die Stirn, dann schüttelte er den Kopf. Carlow sagte: »Vielleicht. Ist das einer von uns?«
    »Ja.«
    »Hat einen komischen Wohnsitz.«
    »London.«
    »Genau.«
    »Ein Engländer?« fragte Wycza.
    »Amerikaner«, sagte Parker, »aber er lebt da drüben. Arbeitet dort aber nie, er kommt immer in die Staaten, wenn er ein Bündel Geld braucht.«
    »Der war bei einer Banksache dabei, die ich gedreht hab«, sagte Carlow. »In Iowa. Mann, das ist sieben, acht Jahre

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