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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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an.
    “Ich glaube dir.” Sie sah auf die Uhr. “Er schläft doch sicher schon lange, und wir sitzen hier im Auto und frieren. Komm, lass uns nach Hause fahren.”
    “Was soll das denn?”, rief Cat, als Nick sie auf die Arme nahm. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich. Nick grinste nur und trug sie den Flur hinunter bis zu Lukes Wohnungstür.
    “Leg deinen Kopf an meine Schulter, die Arme um meinen Hals, und schließ die Augen”, flüsterte er. “Sieh mal an, die Tür ist offen.”
    Cat legte ihm die Arme um den Hals und schloss die Augen. Sie kuschelte sich an seine Brust.
    “Wo bist du gewesen?”
    Das war Luke, wütend wie ein Feuer speiender Drache. Cat hielt die Augen weiterhin geschlossen. Er war zornig, und das war ein gutes Zeichen. Vielleicht funktionierte Nicks Plan doch.
    “He”, flüsterte Nick, “nicht so laut. Die Prinzessin schläft.”
    “Warum schläft sie denn?” Luke sah den Freund misstrauisch an.
    “Du hast doch gesagt, dass sie ein paar von unseren Freunden kennenlernen soll. Na ja, und da habe ich sie heute etwas … sagen wir mal … eingewiesen.”
    “Ich habe dir doch gesagt, du solltest sie nach Hause bringen.”
    “Habe ich doch auch.”
    “Ja, aber mit dem Umweg über Hongkong!”
    “Wir haben irgendwo eine Kleinigkeit gegessen. Dann wollte sie noch mein Boot sehen.”
    “Sechs Stunden lang?”
    “Wir sind ein bisschen rausgefahren. Aber, Luke, du könntest mir einen Gefallen tun”, Nick ächzte leise, “nimm du sie doch mal. Mir wird sie allmählich zu schwer.”
    Cat fühlte, wie sich Lukes Arme um sie schlossen. Wie wunderbar. Sie schmiegte sich an ihn, den Kopf dicht unter seinem Kinn.
    “Das arme Prinzesschen muss endlich mal zur Ruhe kommen. Sie hat eine harte Zeit hinter sich.”
    “Hat sie dir das erzählt?” Lukes Stimme klang argwöhnisch, und Cat fühlte, wie sich seine Finger verkrampften. “Sie kriegt doch sonst die Zähne nicht auseinander.”
    “Was ist denn schon dabei? Aber, Luke, wie wär’s mit einem Drink? Ich habe keine Lust, nachts um halb zwei hier in der offenen Tür zu stehen.”
    Luke starrte ihn wütend an. “Ich habe sie dir nur abgenommen, um nicht in die Versuchung zu kommen, dir dein Gesicht zu demolieren. Wenn ich dir das nächste Mal sage, du sollst sie nach Hause bringen, dann … ach, egal, es wird kein nächstes Mal geben. Du lässt am besten deine dreckigen Pfoten von ihr.”
    Cat hatte Mühe, ihr Lächeln zu unterdrücken. War das nun schon richtige Eifersucht oder nur das beschützende Gehabe eines großen Bruders?
    “Nun reg dich doch nicht so auf. Sie ist schließlich erwachsen, und du bist nicht ihr Vater.”
    “Nein”, sagte Luke mit Nachdruck, “aber ihr Bruder.”
    Nick lachte leise. “Irrtum. Das bist du auch nicht, oder?”

4. KAPITEL
    D ie ganze Situation ist unerträglich, dachte Luke. Wie konnte er verbergen, was er für Cat empfand?
    Vor Cat, vor Nick, vor sich selbst?
    Früher war ihm das meistens gelungen. Aber ihre Wirkung auf ihn war jetzt sehr viel stärker. Und er hatte das Gefühl, sich nicht dagegen wehren zu können.
    Luke trug sie in das dunkle Schlafzimmer und hörte, wie sich die Haustür hinter seinem Freund schloss.
    Er zog Cat die Schuhe aus und holte eine warme Decke. Dann ging er in die Küche, goss sich erst einmal einen doppelten Brandy ein und ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen. Nach einer Weile nahm er sein kleines Computer-Adressbuch aus der Brusttasche.
    A: Paul Abbott. Brian Andrews. Kamen nicht infrage.
    B: Steve Bradley. Nett und ruhig. Vielleicht.
    C: Bob Clarke. Unmöglich.
    D: Jim Dorsey. War selbstständig. Hundefreund. Hatte noch seine Eltern.
    Lukes Eltern waren geschieden. Als sein Vater nach drei Jahren wieder geheiratet hatte, war Luke zu seiner Mutter gezogen. Zu Anfang hatte er Cat und ihre Mutter nicht ausstehen können. Cat war groß gewesen für ihr Alter, hatte rotes Haar und Sommersprossen und würde ihm sicher nur Schwierigkeiten machen. Aber das Schlimmste war, dass sein Vater ganz in sie vernarrt war und auch sein bester Freund Nick sie sehr nett fand.
    Luke nahm einen Schluck Brandy. Stimmt, er hatte sich ziemlich übel benommen. Er war fürchterlich eifersüchtig gewesen. Und als sein Vater ihm ein Jahr später sagte, dass er sich von Faith wieder scheiden lassen wollte, war Luke nur erleichtert gewesen. Mit Faith war er sowieso nie warm geworden.
    Leider aber ließ sie ihr Kind zurück, und das trübte Lukes gute Laune. Was war das nur für eine

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