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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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würde sie Luke anders in Erinnerung behalten.
    “Wohin gehen wir?” Sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten. “Egal, wenn ich nur für eine Zeit lang den tropfenden Pinsel vergessen kann.”
    “Komm da in den Schatten.” Luke wies auf eine kleine Sanddüne, die von hohem Strandgras bewachsen und von einem Baum beschattet war.
    Mit ein paar Schritten war er bei dem Baum, lehnte sich gegen den Stamm und sah auf das blaue Meer, ohne etwas zu sagen. Cats Magen krampfte sich zusammen. Da war es wieder, dieses Gefühl einer unbestimmten Angst, das sie normalerweise unterdrücken konnte. Genau das hatte sie empfunden, als ihre Mutter sie bei Peter Van Buren zurückließ, als Luke sie gequält hatte, weil sie nicht wirklich zur Familie gehörte. So hatte sie sich gefühlt, als Luke sie an ihrem siebzehnten Geburtstag nach ihren täppischen Annäherungsversuchen zurückgestoßen hatte. Und das letzte Mal hatte sie diese Angst gespürt, als der Mann, den sie wie einen Vater liebte, vor acht Monaten gestorben war.
    Im Grunde wusste sie genau, dass sie Angst hatte, verlassen zu werden. Sei nicht albern, versuchte sie sich gut zuzureden, kein Mensch stößt dich zurück. Luke war so wie immer, eben der typische große Bruder. Er konnte ja schließlich nichts dafür, dass sich ihre Gefühle für ihn verändert hatten. Luke würde ihr nie wehtun, zumindest nicht absichtlich. Also nimm dich zusammen, du bist sowieso bald weg. Morgen würde sie ihre Sachen packen.
    “Wenn du mir wieder Vorhaltungen machen willst, kannst du dir das sparen.” Cat setzte sich in den warmen Sand und legte die Arme um die Knie. “Morgen um diese Zeit bin ich schon über alle Berge.”
    “Aber genau darüber wollte ich doch mit dir sprechen. Du musst wirklich nicht gehen. Das Haus ist verkauft. Wolltest du nicht einen neuen Anfang machen? Dafür eignet sich die Gegend um San Francisco besonders gut. In ungefähr einem Monat kann ich hier einziehen, und du hast die Wohnung ganz für dich allein. Warum willst du weg?”
    Sie kratzte sich einen Fleck eingetrockneter Farbe vom Schienbein. “Ich bin dir im Weg.”
    “Ach was, Cat!” Luke kniete sich neben sie, legte ihr die Hand unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. “Du bist mir überhaupt nicht im Weg. Im Gegenteil, ich mag es, wenn du bei mir bist.”
    Seine Berührung brannte wie Feuer, und Cat machte eine kleine Kopfbewegung, um sich von seiner Hand zu lösen. Sie war verwirrt, und erneut fragte sie sich, ob es nicht vollkommen sinnlos war zu versuchen, seine Gefühle für sie zu verändern.
    Die Mittagssonne ließ die kurzen Härchen auf seinem Arm aufleuchten. Er war ihr so nah, dass er mit der Hose ihre Schenkel berührte und sie seinen unverwechselbaren Duft wahrnahm.
    Sie liebte ihn so sehr.
    “Das Apartment hat nur ein Schlafzimmer, Luke. Und in dem schlafe ich. Du kannst noch nicht mal ins Bad gehen, ohne über meine Sachen zu stolpern.”
    “Aber es liegt doch gar nichts herum, du hast alles ordentlich weggepackt.”
    “Du kannst nie jemanden mit nach Hause bringen.”
    “Das will ich momentan auch gar nicht. Und falls doch mal, dann wird mir schon was einfallen. Ich bin kein Sexmaniac, Cat, auch wenn ich gern so tue, als würde ich jede Nacht mit einer anderen ins Bett gehen. Ich habe mich geändert.”
    “Und was ist mit Suzette? Oder Karen?”
    “Beides sehr nette Frauen, aber nichts Ernstes.”
    “Wirklich?”
    “Ja, wirklich. Bitte, bleib, Cat.” Er legte ihr einen Arm brüderlich um die Schultern. “Ich bin so froh, für jemanden kochen zu können. Und was soll ich tun, wenn ich den Teppich nicht mehr sehen kann, weil du nicht mehr da bist, um meine Socken aufzuheben.”
    “Du kannst dir eine Haushälterin nehmen, Van Buren.”
    Wie gern hätte sie sich gegen ihn gelehnt. Sie zitterte innerlich vor Erregung und hoffte nur, dass er es nicht merkte.
    “Aber eine Haushälterin würde nicht über meine Witze lachen.”
    “Gut, aber eins musst du mir versprechen. Sollte ich dir auf die Nerven gehen, musst du es mir sofort sagen. Ich verspreche dir auch, nicht beleidigt zu sein.”
    “Das wird nie passieren. Bei mir hast du immer ein Zuhause. Immer.”
    Sie lehnte den Kopf gegen ihn. Hoffentlich sah er nicht, dass ihr die Tränen in den Augen standen. “Ich liebe dich, Luke Van Buren, weißt du das?”
    “Ich liebe dich auch, Cat. Ich kann mir keine bessere Schwester vorstellen.”
    Zack! Das saß. Cat schluckte und presste die Fingerspitzen fest auf die

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