Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein mit Leib und Seele - Band 07

Sein mit Leib und Seele - Band 07

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
Vom Netzwerk:
an jemandem hängen. Diese Frau dort …? Ganz in Schwarz gekleidet und mit hallenden Absätzen, das ist doch … Ja, das ist sie!
    Dort, Alice, unten vor dem Gebäude, rennend. Ein großes, schwarzes Auto taucht mit hohem Tempo am Ende der Straße auf. Ein ohrenbetäubender Lärm von quietschenden Reifen ist zu hören, dann hält der Wagen vor Alice. Die Tür öffnet sich und verschlingt sie. Türknallen. Perfekt abgedunkelte Scheiben. Der Motor heult auf, dann donnert der Wagen zur Ecke, wo er abbiegt und im Gewirr der Stadt verschwindet.
    Aber wenn Alice so schnell wieder verschwunden ist, bedeutet das, dass mit Charles nichts gelaufen ist? Mein Herz rast. Was hat er gemacht? Sie hinausgeworfen? Oder hat sie ihn ausgelacht und stehen lassen? Ob sie mich durch die Wand fallen gehört haben? Wurden sie mitten in ihrem Spiel durch meinen Lärm gestört?
    Die Straße ist nun ruhiger als zuvor. Doch da erscheint an der Ecke ein anderes schwarzes Auto. Genau wie das erste, doch das hier fährt langsam, wie aus der Zeit gefallen gleitet es durch die Straße. Es hält leise vor dem Gebäude. Drei schwarz gekleidete Männer steigen aus. Sonnenbrillen. Der Wagen nimmt seine Fahrt wieder auf und verschwindet ebenfalls, unscheinbar, an der Straßenecke. Das finstere Männertrio sucht das Gebäude von oben bis unten ab, sie scheinen leise in ihre Hemdkragen zu sprechen und glauben wohl, dass sie unauffällig sind. Aber das mit der Diskretion ist verpatzt! Da könnte man genauso gut Lady Gaga bitten, ,inkognito‘ spazieren zu gehen! Nun, auch wenn sie nicht gerade gemütlich aussehen, muss ich doch über sie lächeln, mit ihren Kostümen à la verklemmte Blues Brothers!
    Dann schaut einer der drei Männer zu mir hoch, die rechte Hand als Schirm über die Augen gelegt. Blitzschnell ducke ich mich, wie auf frischer Tat ertappt. Er ist zwar weit weg, aber ich glaube, unsere Blicke haben sich gekreuzt.
    ,Na und? Ich wohne hier, oder?‘
    Was bin ich doch dumm, dass ich mich wegen nichts schuldig fühle. Dennoch bleibe ich hocken und schließe die Fensterflügel von hier aus mit ausgestreckten Armen. Ich stehe auf und will zur Tür gehen. Nach zwei Schritten spüre ich einen leichten Windzug im Nacken und höre eine Stimme, die ich sofort wiedererkenne. Charles! Er ist durch den Durchgang in der Wand gekommen! Hinter ihm schließt sich die Wand geräusch- und spurlos wieder.
    „Nun, Emma, haben wir Angst vor offenen Fenstern?“
    Seine Stimme ist ruhig und sanft.
    „Bitte? Hast du eben mit deiner schönen, sanften Stimme etwas zu mir gesagt? Wie kannst du nur so tun, als wäre nichts gewesen? Begreifst du überhaupt, was hier gerade passiert ist?“
    „Emma, bitte, ich habe dich noch nie so wütend gesehen. Alles ist gut, ich bin da. Komm, lass uns gehen. Ich nehme dich mit. Nach Florenz. Lass uns reinen Tisch machen.“
    Charles ist ganz ruhig und zärtlich. Er nähert sich mir. Er berührt mich sogar an der Hüfte. Er lässt seine Hand zwischen die Bänder meines Kleides gleiten. Mein Körper scheint darauf zu reagieren, aber mein Kopf und mein Herz wollen nicht. Seine Hand bemerkt, dass ich keinen Slip trage und gleitet vorsichtig hinunter. Mein Körper erschaudert. Heftig ziehe ich seine Hand heraus.
    „Du machst weiter? Bin ich dein Eigentum? Das, was du wieder in die Hand nimmst, wenn das andere nicht mehr da ist? Und woher weißt du eigentlich das mit dem offenen Fenster, Charles?“
    Während ich diese Worte ausspreche, klingelt es bei mir! Mit einer seltsamen Vorahnung nähere ich mich der nun geschlossenen Wand. Ich betaste sie mit den Fingern und betrachte von Nahem die kleinen Unebenheiten. Plötzlich bleibt mir das Herz stehen! Ich bemerke in Augenhöhe, verborgen in einer Erhebung der Wand, ein kleines Loch, einen winzigen Kreis, durch den man hindurchsehen, mit einem Wort, spionieren kann!
    „Charles! Was ist das? Du kannst mich hier in meinem Zimmer von deiner Wohnung aus beobachten? Machst du das mit allen deinen Mieterinnen? Womöglich vermietest du nur an junge, hübsche und beeinflussbare Studentinnen? Um sie dann in dein Bett zu kriegen? Und so weißt du auch über mein Kommen und Gehen Bescheid? Und dann spielst du den Ahnungslosen und kannst dich über mich lustig machen? Und dieser Geheimgang? Hast du vielleicht meine Sachen durchwühlt? In meiner Kleidung herumgeschnüffelt? In meiner Unterwäsche? Perversling! Perversling! Perversling!“
    Ich spüre, dass Wut in mir hochsteigt. Dass ich Lust habe,

Weitere Kostenlose Bücher