Sein mit Leib und Seele Band 10
irgendetwas neues Schreckliches passiert.“
„Die Bäckerei ist fünf Minuten von hier entfernt. Wenn ich in zwanzig Minuten nicht zurück bin, darfst du die Polizei rufen.“
„Ich finde das nicht lustig … Zumal ich kein Telefon mehr habe.“
„Es gibt Festnetz im Eingang.“
Die Angst, die mich erfasst, als er aus der Tür geht, um einen einfachen Einkauf zu machen, lässt mich ernsthafter über seinen Vorschlag nachdenken. Mit ihm zusammenwohnen … Was für eine idyllische Vorstellung. Nur, dass Dimitri noch immer irgendwo da draußen ist. Werde ich es lange mit dieser Angst aushalten? Er kommt nach zwölf Minuten zurück und findet mich weinend vor.
„Tut mir leid.“
„Nein, mir tut es leid. Ich nehme das alles wohl zu leicht.“
Wir essen schweigend. Ich versuche, meine Schluchzer zurückzuhalten. Die Zeit vergeht. Er wird wieder gehen, und mein Herz schnürt sich noch mehr zusammen. Es ist lächerlich. Er küsst mich unendlich zärtlich, bevor er mich fragt, was ich während seiner Abwesenheit tun werde.
„Ich wollte in mein Zimmer, ein paar Sachen holen.“
„Sehr gut, wenn du hier nicht ans Telefon gehst, treffe ich dich dort.“
„Okay.“
„Alles wird gut gehen.“
„Wenn du es sagst.“
Das Zimmer ist so, wie ich es verlassen habe: ein Chaos. Das Bett ist ungemacht, ein paar Bücher liegen auf dem Boden. Fast meine ganze Kleidung liegt im Schrank. Ich stopfe sie in meine Tasche. Ich will gern versuchen, mit Charles zusammenzuleben, aber er wird wohl akzeptieren müssen, dass ich nicht nur sexy Kleider und hohe Schuhe trage. Ich gehe in das winzige Bad, greife das Parfüm, das mir mein Vater vor meiner Abreise geschenkt hat, ein kurzes Nachthemd, meine schöne Holzbürste, Binden … Also nichts …
Verdammt! Wie lange schon habe ich diese Binden nicht mehr gebraucht?
Ich setze mich auf das Bett, meine Gedanken überschlagen sich, mir schwirrt der Kopf. Zwei Monate. Ja, es müssen zwei Monate sein. Obwohl ich glaube, dass Charles immer ein Kondom benutzt hat.
Immer? Könnte ich das schwören?
In Windeseile flitze ich zur Apotheke, überfliege die Gebrauchsanweisung. Es ist einfach. Voilà. Ich verschließe die Kappe wieder und lege den Stift auf den Waschbeckenrand. Fünf Minuten. In fünf kleinen Minütchen wird mein Schicksal besiegelt sein. Oh, jemand klopft an der Tür.
Nicht jetzt! Wer immer du bist: hau ab!
Ich bin ganz leise. Da sind Schritte, die sich entfernen, dann der Fahrstuhl. Jetzt ist niemand mehr da. Ich öffne vorsichtig die Tür des Badezimmers und gehe auf den Flur. Niemand. Ein Brief liegt auf dem Boden. Ich öffne ihn.
„Emma, dein Vater wollte nicht, dass ich mit dir rede, aber weil du mich verfolgt hast und er nun nicht mehr da ist, denke ich, dass dieses Versprechen nicht mehr gilt. Mary Clowes.“
Ihre Adresse und Telefonnummer stehen darauf. Mein Herz zerspringt fast. Ich habe das Gefühl, als würde die Tür des Badezimmers gleich explodieren. Die fünf Minuten sind vorbei. Ich stehe wie ein Verurteilter auf und schicke mich an, meinem Schicksal ins Auge zu blicken, als sich die Tür meines Zimmers öffnet. Es ist Charles, er sieht bestürzt aus. Er setzt sich auf mein kleines Bett.
„Sie haben DNA-Spuren bei Alice gefunden, blonde Haare in ihrem Bett.“
„Die gehören schon mal nicht dir, so viel ist klar.“
„Ja, aber der ersten Analyse nach gehören sie jemandem aus meiner Familie, aus meiner engeren Familie.“
„Deinen Eltern?“
„Nein, das Haar ist noch neu. Es gehört jemandem, der vor zwei Monaten noch am Leben war.“
„Also?“
Er legt den Kopf in seine Hände.
„Ich weiß es nicht. Die Rede ist von einem Bruder oder einem Sohn.“
„Aber du hast keinen Bruder …“
„Nein.“
Fortsetzung folgt!
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