Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
ähnliche Titel verwendet werden. Melanie war das egal. Wenn der kleine Mann sie ficken wollte, um ihren Sohn zu heilen, dann würde sie liebend gerne die Beine breit machen und ihn herzlich willkommen heißen. Sie hatte viel Schlimmeres für viel weniger getan, bevor sie Edward geheiratet hatte.
Vielleicht würde es mir ja sogar gefallen. Vielleicht kennt er ja ein paar von diesen tantrischen Sexpraktiken. Ich habe Edward schon so oft angebettelt, es mal auszuprobieren, dieses Karma-Sutra-Zeug.
Melanie schweifte erneut in Gedanken ab und stellte sich vor, wie der kleine Mann mit der olivfarbenen Haut sie bestieg. Noch verstörender war jedoch die Reaktion, die sie zwischen ihren Schenkeln spürte. Eine unangenehme Feuchtigkeit breitete sich dort aus, als sie vor sich sah, wie der kleine Mönch sich um ihren Körper schlängelte und sie an Stellen küsste und leckte, die Edward seit Jahren nicht mehr berührt hatte. Melanie musste dem Drang widerstehen, zu masturbieren. Sie hob das Tablett wieder auf und hüpfte in die Küche zurück.
»Aber was, wenn er ihm nicht helfen kann?«, hörte sie Edwards Stimme in ihrem Kopf.
»Er wird ihm helfen. Diesmal hab ich dabei einfach ein gutes Gefühl«, sprach Melanie laut in den leeren Raum hinein.
»Das hast du auch bei dem Kerl gesagt, der ihm die Haiknorpel-, Algen- und Marihuana-Injektionen verabreicht hat. Weißt du nicht mehr, welche Schmerzen Jason wegen dieses Typen ertragen musste?«
»Natürlich weiß ich das noch! Aber das … das war etwas ganz anderes. Und übrigens hatte dieser Mann die besten Referenzen. Er hatte unglaubliche Arbeit bei Krebs- und AIDS-Patienten geleistet. Und er hatte einen Doktortitel in Neurologie. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass er ein Kiffer ist? Aber das hier ist etwas anderes.«
»Woher willst du denn wissen, dass es anders ist? Was weißt du denn schon von dem Typen, abgesehen von dem, was du in dieser Talkshow gehört hast?«
Melanie hasste es, wenn sich Edwards Stimme in ihren Kopf schlich. Er war immer so verdammt rational. Aber im Laufe der Jahre hatte sie auch gelernt, dass er häufig recht hatte. Sie spülte Jasons Tablett ab, stellte es in die Spülmaschine und ging dann wieder zum Computer zurück.
Sie setzte sich vor den Monitor und starrte lange darauf, bis sie sich entschieden hatte, was sie tun würde. Sie bewegte den Cursor auf die Suchleiste in der oberen Ecke des Bildschirms und tippte »www.physischeerleuchtung.com« ein. Ein paar Sekunden später erschien Yogi Arjundas Gesicht, umringt von Hunderten anderer: Männer und Frauen, junge und alte, mit unterschiedlichen Nationalitäten, und sie alle trugen die gleichen orangefarbenen Kutten und kahl rasierten Köpfe.
Sie klickte auf »Referenzen« und las die Geschichte eines Krebspatienten, der überlebt hatte und behauptete, die Nebenwirkungen der Chemotherapie mithilfe von Meditationstechniken bewältigt zu haben. Sie las die Geschichten von Menschen, die einen Auto- oder Motorradunfall erlebt hatten, durch ein Feuer verbrannt worden waren oder sich einer schmerzhaften Operation hatten unterziehen müssen. Und sie las von AIDS-Patienten und anderen Menschen, die von Krankheiten betroffen waren, von denen Melanie noch nie etwas gehört hatte. Sie alle behaupteten, dank der Techniken des Yogis schmerzfrei zu sein. Auf einer weiteren Seite stand ein Video bereit, das Menschen zeigte, die Nadeln in ihre Augenlider, Lippen, Zungen, Nippel und Genitalien stachen, sich Stromschläge versetzten und sich sogar schnitten oder verbrannten, ohne dabei Schmerzen zu empfinden. Sie hatte so etwas schon in Büchern gesehen. Man nannte diese Menschen »Modern Primitives«. Für
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