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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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wenn nicht, dann ist er we­nigs­tens aus sei­nem Elend er­löst.«
    Ed­ward und Me­la­nie sa­hen den Yogi schockiert an.
    »Ver­schwin­den Sie ver­flucht noch mal aus mei­nem …«
    In die­sem Mo­ment hör­ten sie die Schreie.
    Ja­sons Kopf fühl­te sich an, als sei er zer­quetscht wor­den. Aber er wuss­te, dass dem nicht so war. Er wuss­te, dass er kei­ne Schmer­zen emp­fin­den soll­te.
    »Aber warum sind sie dann da?«
    Die Ärz­te hat­ten er­klärt, sei­ne Ner­ven sei­en falsch ver­ka­belt. Aber was be­deu­te­te das? Es be­deu­te­te, dass das, was er fühl­te, nicht real war. Es warn­te ihn nicht vor ei­ner Ge­fahr und es wies ihn auch nicht auf eine Ver­let­zung hin. Es war eine Il­lu­si­on. Sein Le­ben war ein ein­zi­ges Elend ge­we­sen und al­les we­gen et­was, das nicht ein­mal exis­tier­te.
    »DAS IST KEIN SCHMERZ!«, brüll­te Ja­son, und dies­mal ver­dreh­te sich sein Ma­gen durch die An­stren­gung zu ei­nem Kno­ten. Er krümm­te sich zu­sam­men und würg­te sein lau­war­mes Mit­tages­sen auf den Fuß­bo­den sei­nes Zim­mers.
    »Oh, mein Gott!«
    Ed­ward, Me­la­nie und Ar­jun­da stan­den in Ja­sons Tür und starr­ten auf ihn hin­ab, während er zit­ternd in ei­ner Pfüt­ze aus Gal­le und Schweiß auf dem Bo­den lag. Er blick­te durch einen Schlei­er ent­setz­li­cher Qua­len zu sei­ner Mut­ter hin­auf und lächel­te.
    »Es geht mir gut, Mama. Da ist kein Schmerz. Da ist kein Schmerz.«
    Me­la­nie er­starr­te für einen Mo­ment, als sie die Stim­me ih­res Soh­nes hör­te. Es war Mo­na­te her, seit sie sie zum letzten Mal ge­hört hat­te. Sie mach­te einen Schritt auf ihn zu, dreh­te sich dann je­doch um und rann­te ins Ba­de­zim­mer, um sei­ne Me­di­ka­men­te zu ho­len. Ja­son schrie, als sie ihm vom Bo­den auf­hal­fen. Er zit­ter­te, als sie ihn in war­mem Was­ser ba­de­ten und das Er­bro­che­ne von sei­nem Ge­sicht, sei­nem Hals und sei­ner Brust ab­wu­schen, be­vor sie ihn ins Bett leg­ten. Me­la­nie gab ihm eine Hand­voll Dar­vo­cet und Per­co­dan und sah zu, wie sei­ne Schmer­zen all­mäh­lich nachlie­ßen und er ein­sch­lief.
    Ja­sons El­tern tau­mel­ten aus dem Zim­mer, als wür­den sie schlaf­wan­deln.
    »Ich hab ihn noch nie so ge­se­hen. Hast du das ge­se­hen, Me­la­nie? Und du hast ge­sagt, er hät­te nur ein paar Stun­den mit ihm ge­re­det?«
    »Ich hab kei­ne Ah­nung, was ich da ge­ra­de ge­se­hen habe. Aber Ja­son hat mit mir ge­spro­chen. Hast du das ge­hört? Er hat mit mir ge­spro­chen.« Trä­nen ran­nen über die Fur­chen und Fal­ten auf ih­rem Ge­sicht und bis zu ih­ren zit­tern­den Lip­pen hin­un­ter.
    »Er hat da­ge­gen an­ge­kämpft. Er hat ge­gen den Schmerz an­ge­kämpft! Hast du das ge­se­hen? Er hat sich ihm wi­der­setzt! Ich hab noch nie ge­se­hen, dass er das ge­tan hat.«
    »Sie lie­gen falsch, Mr. Thomp­son. Ihr Sohn hat nicht da­ge­gen an­ge­kämpft oder sich ihm wi­der­setzt. Er ak­zep­tiert ihn. Er wird schon bald Frie­den mit sei­ner Krank­heit schlie­ßen und dann wird sein Le­ben end­lich be­gin­nen. Es sei denn, Sie wün­schen noch im­mer, dass ich ›ver­flucht noch mal aus Ih­rem Haus ver­schwin­de‹?«
    Yogi Ar­jun­da lächel­te er­neut und dies­mal war Ed­ward der­je­ni­ge, der zit­ter­te.
    Ja­son saß mit ver­schränk­ten Bei­nen im Lo­tus­sitz so tief vorn­über ge­beugt, dass sei­ne Stirn den Bo­den be­rühr­te, und zit­ter­te, zuck­te und beb­te. Der Yogi leb­te nun schon bei­na­he einen Mo­nat bei ih­nen und Ja­son wuss­te, dass sie große Fort­schrit­te ge­macht hat­ten, aber sei­ne Schmer­zen dau­er­ten nach wie vor an. Sei­ne El­tern hat­ten in den letzten Wo­chen ve­he­ment da­ge­gen pro­tes­tiert, dass Ar­jun­da sei­ne Me­di­ka­men­te ab­setzte, aber nun war die Zeit ge­kom­men. Ja­son wuss­te, dass es sein muss­te, aber den­noch ver­miss­te er den an­ge­neh­men Ne­bel, in dem er sein Da­sein so lan­ge Zeit ge­fris­tet und der das un­be­schreib­li­che Lei­den ge­dämpft hat­te, das er nun durch­leb­te. Er hät­te den Yogi am liebs­ten um eine Ta­blet­te an­ge­fleht, aber er woll­te den Mann nicht ent­täu­schen. Er woll­te ih­nen al­len zei­gen, dass er stär­ker wur­de. Er woll­te drau­ßen im Son­nen­schein

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