Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
Schufterei auszublenden. Er verdrängte das Bild des zerstörten Gesichts der Prostituierten, das zu einem ewigen Lächeln zerfetzt worden war, und den entsetzten Ausdruck in ihren Augen. Er versuchte, nicht an ihr qualvolles Kreischen zu denken, an das Gefühl ihres Pulsschlages, der unter seinen Fingerspitzen erstarb, während er das Leben aus ihr herauswürgte. Er versuchte, sich nicht länger das idiotische, blutüberströmte Grinsen seines Sohnes vorzustellen, und den benebelten, aber zufriedenen Ausdruck in seinen Augen: der Blick eines satten, gut durchgefickten Mannes, der sich an seinem Glück erfreut. Alles, woran er denken wollte, war, wie glücklich seine Familie sein würde, nun, da es Jason besser ging.
Er konnte noch immer nicht glauben, dass der Yogi es wirklich geschafft hatte. Er wünschte sich, er hätte sich bei dem kleinen Mann bedanken können, aber stattdessen hatte er ihn aus seinem Haus werfen müssen. Was hätte er auch sonst tun sollen? Der Mann hatte eine Hure in sein Heim gebracht und seinen Sohn in … in was verwandelt? Edward war sich nicht sicher. Er hatte Angst, darüber zu spekulieren. Er wollte einfach nur zurück nach Hause, zu seiner Familie, ohne verhaftet zu werden. Dann würde er sich hinsetzen, über alles nachdenken und eine Lösung dafür finden, wie er alles wieder in Ordnung brachte. Am Ende würde alles gut werden. Da war er sich ganz sicher.
Edward glättete noch den Rest des Grabes, legte die Vorspannkabel wieder darauf, führte sie vorsichtig wieder über die kleinen Plastikstützen und trottete zu seinem Auto zurück, völlig verschwitzt und erschöpft. Dann begann er die lange Fahrt zurück nach Hause.
Als er durch die Haustür kam, glänzte noch immer überall Blut. Der Teppich war bis zur Haustür mit Blut durchtränkt. Edward hatte angenommen, dass Melanie sich darum kümmern würde, während er die Leiche vergrub. Aber er unterdrückte seine Verärgerung, da er wusste, dass seine Frau gerade zum ersten Mal von ihrem 17 Jahre alten Sohn umarmt worden war.
Sie ist wahrscheinlich immer noch da drin und wiegt ihn in ihren Armen. Wahrscheinlich flüstert sie ihm sogar eine Gutenachtgeschichte ins Ohr, wie sie es schon immer tun wollte, seit er ein kleines Kind war, dachte Edward.
Er schloss die Tür hinter sich und ging durchs Wohnzimmer in den Flur. Der Geruch des Blutes war durchdringend, aber darunter mischte sich ein Schlachthausgestank aus Fleisch, Organen, Urin und Fäkalien. Edward blieb stehen, als er den überwältigenden Duft des Todes wahrnahm. Er versuchte, sich einzureden, dass er von der Prostituierten stammte, deren Leiche er soeben losgeworden war. Aber seine Beine zitterten trotzdem, als er, begleitet von einer bösen Vorahnung, den Flur entlangtaumelte. Vielleicht war es nur die schockierende Stille nach all dem Geschrei, das noch vor Kurzem das Haus erfüllt hatte.
»Jason? Melanie?« Seine Stimme zitterte und brach. Es kam keine Antwort.
Edward wusste nicht, was er denken sollte, als er die Zimmertür seines Sohnes aufstieß und dem Strom des Blutes über den gummierten Fußboden bis ins Badezimmer folgte. Sein Verstand weigerte sich, die Informationen zu verarbeiten, mit denen seine Sinne ihn fütterten. Er konnte seine Frau sehen, ganz offensichtlich tot, ermordet, einen Ausdruck unbegreiflicher Qual auf ihrem Gesicht. Er konnte das Blut und den Kot sehen, die träge aus ihrem vergewaltigten After flossen, der so weit aufgerissen war, dass er sich mit ihrer Vagina in einen einzigen zerfetzten Krater verwandelt hatte. Es sah aus, als habe sie jemand mit einer riesigen Flinte fortgeblasen. Sein Verstand weigerte sich, irgendetwas mit diesen Informationen anzufangen.
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