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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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Schuf­te­rei aus­zublen­den. Er ver­dräng­te das Bild des zer­stör­ten Ge­sichts der Pros­ti­tu­ier­ten, das zu ei­nem ewi­gen Lächeln zer­fetzt wor­den war, und den ent­setzten Aus­druck in ih­ren Au­gen. Er ver­such­te, nicht an ihr qual­vol­les Krei­schen zu den­ken, an das Ge­fühl ih­res Puls­schla­ges, der un­ter sei­nen Fin­ger­spit­zen erstarb, während er das Le­ben aus ihr her­aus­würg­te. Er ver­such­te, sich nicht län­ger das idio­ti­sche, blut­über­ström­te Grin­sen sei­nes Soh­nes vor­zus­tel­len, und den be­ne­bel­ten, aber zufrie­de­nen Aus­druck in sei­nen Au­gen: der Blick ei­nes sat­ten, gut durch­ge­fick­ten Man­nes, der sich an sei­nem Glück er­freut. Al­les, wor­an er den­ken woll­te, war, wie glück­lich sei­ne Fa­mi­lie sein wür­de, nun, da es Ja­son bes­ser ging.
    Er konn­te noch im­mer nicht glau­ben, dass der Yogi es wirk­lich ge­schafft hat­te. Er wünsch­te sich, er hät­te sich bei dem klei­nen Mann be­dan­ken kön­nen, aber statt­des­sen hat­te er ihn aus sei­nem Haus wer­fen müs­sen. Was hät­te er auch sonst tun sol­len? Der Mann hat­te eine Hure in sein Heim ge­bracht und sei­nen Sohn in … in was ver­wan­delt? Ed­ward war sich nicht si­cher. Er hat­te Angst, dar­über zu spe­ku­lie­ren. Er woll­te ein­fach nur zu­rück nach Hau­se, zu sei­ner Fa­mi­lie, ohne ver­haf­tet zu wer­den. Dann wür­de er sich hin­set­zen, über al­les nach­den­ken und eine Lö­sung da­für fin­den, wie er al­les wie­der in Ord­nung brach­te. Am Ende wür­de al­les gut wer­den. Da war er sich ganz si­cher.
    Ed­ward glät­te­te noch den Rest des Gra­bes, leg­te die Vor­spann­ka­bel wie­der dar­auf, führ­te sie vor­sich­tig wie­der über die klei­nen Plas­tik­stüt­zen und trot­te­te zu sei­nem Auto zu­rück, völ­lig ver­schwitzt und er­schöpft. Dann be­gann er die lan­ge Fahrt zu­rück nach Hau­se.
    Als er durch die Haus­tür kam, glänzte noch im­mer über­all Blut. Der Tep­pich war bis zur Haus­tür mit Blut durch­tränkt. Ed­ward hat­te an­ge­nom­men, dass Me­la­nie sich dar­um küm­mern wür­de, während er die Lei­che ver­grub. Aber er un­ter­drück­te sei­ne Ver­är­ge­rung, da er wuss­te, dass sei­ne Frau ge­ra­de zum ers­ten Mal von ih­rem 17 Jah­re al­ten Sohn um­armt wor­den war.
    Sie ist wahr­schein­lich im­mer noch da drin und wiegt ihn in ih­ren Ar­men. Wahr­schein­lich flüs­tert sie ihm so­gar eine Gu­te­nacht­ge­schich­te ins Ohr, wie sie es schon im­mer tun woll­te, seit er ein klei­nes Kind war, dach­te Ed­ward.
    Er schloss die Tür hin­ter sich und ging durchs Wohn­zim­mer in den Flur. Der Ge­ruch des Blu­tes war durch­drin­gend, aber dar­un­ter misch­te sich ein Schlacht­haus­ge­stank aus Fleisch, Or­ga­nen, Urin und Fä­ka­li­en. Ed­ward blieb ste­hen, als er den über­wäl­ti­gen­den Duft des To­des wahr­nahm. Er ver­such­te, sich ein­zu­re­den, dass er von der Pros­ti­tu­ier­ten stamm­te, de­ren Lei­che er so­eben los­ge­wor­den war. Aber sei­ne Bei­ne zit­ter­ten trotz­dem, als er, be­glei­tet von ei­ner bö­sen Vor­ah­nung, den Flur ent­lang­tau­mel­te. Viel­leicht war es nur die schockie­ren­de Stil­le nach all dem Ge­schrei, das noch vor Kur­z­em das Haus er­füllt hat­te.
    »Ja­son? Me­la­nie?« Sei­ne Stim­me zit­ter­te und brach. Es kam kei­ne Ant­wort.
    Ed­ward wuss­te nicht, was er den­ken soll­te, als er die Zim­mer­tür sei­nes Soh­nes auf­s­tieß und dem Strom des Blu­tes über den gum­mier­ten Fuß­bo­den bis ins Ba­de­zim­mer folg­te. Sein Ver­stand wei­ger­te sich, die In­for­ma­tio­nen zu ver­ar­bei­ten, mit de­nen sei­ne Sin­ne ihn füt­ter­ten. Er konn­te sei­ne Frau se­hen, ganz of­fen­sicht­lich tot, er­mor­det, einen Aus­druck un­be­greif­li­cher Qual auf ih­rem Ge­sicht. Er konn­te das Blut und den Kot se­hen, die trä­ge aus ih­rem ver­ge­wal­tig­ten Af­ter flos­sen, der so weit auf­ge­ris­sen war, dass er sich mit ih­rer Va­gi­na in einen ein­zi­gen zer­fetzten Kra­ter ver­wan­delt hat­te. Es sah aus, als habe sie je­mand mit ei­ner rie­si­gen Flin­te fort­ge­bla­sen. Sein Ver­stand wei­ger­te sich, ir­gen­det­was mit die­sen In­for­ma­tio­nen an­zu­fan­gen.

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