Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
Augenblicke zuvor in ihrem Mund explodiert war. Ihr Körper zuckte und hob sich in einer bizarren Mischung aus Ekstase und Qual, so als versuche er, sich zwischen Orgasmus und einem Herzinfarkt zu entscheiden, bis er schließlich beides miteinander vereinte. Melanie blickte in die wunderschönen dunklen Augen ihres Sohnes, lächelte und streckte eine Hand aus, um seine blasse, blutüberströmte Haut zu streicheln.
Vielleicht hatte sie ja doch recht gehabt, was ihn betraf. Vielleicht war er ja wirklich eine Art Vampir oder Dämon. Vielleicht war alles, was er gebraucht hatte, um heil und stark zu werden, ihr Blut gewesen, denn er wirkte nun ganz und gar nicht mehr schwach und hilflos: Sein geisterhaft weißes Gesicht war mit dem Blut aus der Vagina seiner Mutter getränkt, sein Lächeln eine blutbefleckte Fratze des Schreckens – er sah wunderschön und machtvoll aus.
»Mein Sohn«, flüsterte Melanie mit einem stolzen Lächeln, bevor Jason seine Fäuste aus ihrem Anus und ihrer Vagina zog und dabei einen Großteil ihrer Innenwände mitriss. Ihr Herz blieb mit einem letzten Ruck stehen, als der Schock sie überwältigte.
»Mama? Mama? Geh nicht weg, Mama. Ich brauche dich. Ich liebe dich. Bitte, Mama, lass mich nicht allein. Bitte, geh nicht. Ich wollte dir nicht so furchtbar wehtun. Es tut mir leid. Geh nicht!«
Jason wiegte seine Mutter in den Armen, küsste ihr lebloses Gesicht und weinte leise, als ihm bewusst wurde, was er wirklich getan hatte.
Schweißperlen traten auf Edwards Stirn und sein Blick huschte nervös von einer Seite zur anderen. Jedes Mal, wenn ein Streifenwagen an ihm vorbeifuhr, krallte er sich so verkrampft am Lenkrad fest, dass die Knöchel sich weiß verfärbten, und blickte starr geradeaus. Wäre er ein schwarzer Jugendlicher in einem Escalade gewesen und kein weißer Mann im mittleren Alter in einem Crown Victoria, hätte er bereits mit einer Waffe an der Schläfe auf dem Boden gekniet. Aber er wusste, dass er sein Ziel schnell erreichen musste, wenn er nicht riskieren wollte, dass das Glück ihn doch noch verließ.
Edward bog auf die Baustelle ab und rollte langsam die unbeleuchtete Straße entlang. Die Transformatoren waren noch nicht an das Stromnetz angeschlossen worden und die Laternen standen schlummernd im Dunkeln. Edward schaltete die Scheinwerfer aus. Er bezweifelte zwar, dass der Nachtwächter, der zwei Straßen weiter saß, seinen Wohnwagen je verlassen und einen Kontrollgang über die Baustelle machen würde, aber Vorsicht war besser als Nachsicht, fand er.
Am Ende des Blocks befanden sich einige Grundstücke, auf denen bereits die Schalungen aufgebaut, die Vorspannkabel installiert und die bereit für das Gießen des Fundaments waren. Edward blieb vor einem der Grundstücke stehen und griff nach seiner Schaufel. Der Mond und die Sterne schenkten ihm gerade so viel Licht, dass er sich fortbewegen konnte, ohne über den Baustellenschutt zu stolpern.
Er musste ein paar Kabel zur Seite räumen, um genügend Platz zu schaffen und ein Grab ausheben zu können. Er entfernte die kleinen Plastikstützen, die die Kabel über dem Boden hielten, und steckte sie in seine Hosentasche, damit er sie nicht suchen musste, wenn er sie später wieder anbringen wollte. Dann begann er zu graben. Die Aufschüttung der oberen 20 Zentimeter konnte er ohne große Mühe wegschaufeln. Aber Edward wollte mindestens 60 Zentimeter tief graben. Er brauchte eine Stunde, um sich durch den fest gepressten Sand und Kies zu arbeiten, weitere 20 Minuten, um die diversen Körperteile in der Erde zu verteilen, und eine weitere Stunde, um das Grab wieder zuzuschaufeln und den Sand und Kies so zu glätten, dass sie unangetastet aussahen.
Während Edward schaufelte, versuchte er, den Grund für diese
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