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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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das Fahrzeug eine Böschung hinunterstürzte und verbrannte.
    »Er schreit jedes Mal, wenn ich ihn berühre, jedes Mal, wenn ich mit ihm spreche. Von dem Moment, wenn er morgens aufwacht, bis er wieder einschläft. Er schreit und brüllt einfach die ganze Zeit! Er schreit sogar, wenn ich versuche, ihn zu füttern. Er liebt mich nicht. Er … er hasst mich!« Seine Mutter klagte einem Spezialisten nach dem anderen ihr Leid, während diese mit völlig perplexem Ausdruck auf dem Gesicht ihr gepeinigtes Kind untersuchten.
    Alles tat weh: die Berührung der Bettdecke, die seine zarte Haut aufschürfte. Die sengende Hitze des Tageslichts, das durch die winzigen Stellen der abgesplitterten schwarzen Farbe hereinströmte, mit der die Fenster angestrichen waren. Der Geruch von Schweiß und Atem und von den Deodorants, den Exkrementen und Haarpflegemitteln der Menschen rundum. Der entsetzliche Missklang der menschlichen Stimmen, seiner eigenen eingeschlossen. Und der verschmutzte Sauerstoff, der sich durch seine Kehle in die Lunge brannte, fühlte sich an, als atme er Tränengas. Wenn sich seine Lungenflügel weiteten, hatte er das Gefühl, seine Brust würde platzen. Jedes Geräusch, jeder Geschmack, jeder Geruch – jede Sinneswahrnehmung seines Körpers traf ihn wie ein brutaler Schlag. Manchmal trommelte sein eigenes Herz so heftig, dass er am liebsten geschrien hätte.
    Erst nach mehreren Untersuchungen und unzähligen langwierigen, quälenden Tests gelangte die Riege der Spezialisten zu einer wahrscheinlichen Diagnose.
    »Ihr Kind leidet unter akuter Hypersensibilität. Das ist eine seltene Form einer sehr seltenen Erkrankung: eine Form des Thalamussyndroms beziehungsweise eine Störung des zentralen Nervensystems. Für gewöhnlich wird es durch eine Schädigung des Thalamus verursacht, dem Teil unseres Gehirns, in dem die sensorischen Informationen verarbeitet werden. Aber Ihr Sohn scheint mit der Schädigung geboren worden zu sein. Um es ganz einfach auszudrücken: Sein Nervensystem ist nicht richtig vernetzt und sendet eine Überlast von Signalen an die Schmerzzentren in seinem Gehirn. Jede seiner Sinneswahrnehmungen wird von seinem Gehirn als körperlicher Stress registriert. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass er länger als einige Jahre lebt, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird er dabei die ganze Zeit über Qualen leiden. Wir können ihm Schmerzmittel verabreichen, die Dosis stetig erhöhen und die Medikamente durch neue ersetzen, sobald er eine Toleranz entwickelt. Aber irgendwann werden uns die Schmerzmittel ausgehen, die stark genug sind, um ihm zu helfen. Und zu diesem Zeitpunkt wird er bereits hoffnungslos abhängig sein.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass er für den Rest seines Lebens von Betäubungsmitteln abhängig sein wird?«
    »Entweder das oder er wird ständig unter Schmerzen leiden.«
    Seine Eltern taten, was sie konnten. Sie isolierten sein Zimmer mit einer Schalldämmung. Sie strichen die Fenster schwarz an, um das Sonnenlicht abzuhalten. Sie entfernten die Lampenhalterung von der Decke und polsterten die Wände und den Fußboden mit Schaumgummi.
    All seine Nahrung musste zuerst mehrfach gewaschen und gekocht werden, damit sie so geschmacksneutral war, dass er sie zu essen vermochte, und anschließend auch wieder auf Raumtemperatur abgekühlt werden. Fleisch, Gemüse und alles andere schnitten seine Eltern in winzige Stücke und mixten es zu Brei, damit er es schlucken konnte, ohne kauen zu müssen. Alles, was er aß, wurde püriert. Die einzige Flüssigkeit, die er zu sich nehmen konnte, war abgekochtes Wasser. Dennoch war der Akt der Nahrungsaufnahme ein Gräuel für ihn. Der gesamte Verdauungsprozess, einschließlich Darmbewegungen jeglicher Art, fühlte sich an, als würde er von innen nach außen gestülpt.
    Die Medikamente verschafften ihm ein wenig Linderung. Mit 17 hatte er bereits sämtliche Betäubungsmittel, von Codein bis Morphium, eingenommen. Sein Vater hatte ihm sogar mehrmals Heroin beschafft, als sein Geschrei nicht mehr auszuhalten gewesen war. Schließlich hörten seine Schreie jedoch auf, als er es schaffte, die schwächeren Schmerzen auszuhalten, vor denen sie ihn nicht beschützen konnten.
    »Es ist grausam, ihn am Leben zu halten. Findest du, dass wir egoistisch sind? Vielleicht sollten wir ihn einfach sterben lassen.«
    »Das können wir nicht! Bist du verrückt? Er ist unser Kind! Unser kleiner Junge. Wir müssen ihm helfen.«
    »Das versuche ich ja. Das ist alles, was

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