Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
Vom Netzwerk:
Bühne heran. Die Männer hatten sich alle wieder erhoben und drängten näher, damit ihnen auch ja nichts entging.
    Lassiter schaute den Keeper an.
    »Er kam kurz vor mir herein, oder?«, sagte er.
    Spike zuckte mit den Schultern und murmelte: »Ich dachte, er wäre hinter jemandem her und nicht umgekehrt. Wir haben die Schüsse draußen gehört. O’Nelly gab uns ein Zeichen, uns ruhig zu verhalten, bevor er hinter dem Vorhang verschwand. Was wollte er von Ihnen?«
    »Er wollte mich aus dem Hinterhalt abknallen«, sagte Lassiter laut genug, dass jeder ihn hören konnte. »Das Blut, das unter dem Vorhang hervor lief, stammt aus der Wunde, die meine Kugel gerissen hat. Getötet haben ihn die Kugeln des Mannes, den du Mickey nanntest.«
    Der Keeper nickte.
    »Ich möchte Sie nicht länger in meinem Saloon haben, Mister«, sagte er.
    »Und ich möchte nicht länger in einem Laden bleiben, in dem man sich vor einen Heckenschützen stellt«, erwiderte Lassiter kalt. Er setzte sich in Bewegung und bahnte sich einen Weg durch die Tische hindurch zu den Schwingtüren. Seine Erregung klang allmählich ab. Es kam nicht jeden Tag vor, dass ein Sternträger aus dem Hinterhalt auf ihn schoss. Und die Tat bewies, dass Marshal O’Nelly mit den Hintermännern der Waffenschmuggler unter einer Decke gesteckt hatte.
    Es würde morgen eine Menge mit Aaron Goldsmith und dem Major zu bereden geben.
    Er kehrte in den dunklen Durchgang zurück, wo er seine Deckenrolle und seine Winchester zurückgelassen hatte, nahm beides an sich und ging zum Hotel.
    ***
    Die Hotelhalle war leer. Lassiter stieg die Treppe hinauf und fragte sich, ob Jenny von den Ereignissen in der Stadt etwas mitgekriegt hatte. Sicher hatte sie die Schüsse gehört, aber sie musste sie ja nicht mit ihm in Zusammenhang gebracht haben.
    Seine Stirn zog sich in Falten, als er die Tür öffnen konnte. Jenny hatte sich nicht an seine Worte gehalten, hinter ihm abzuschließen und niemanden in die Suite zu lassen.
    Er ging hinein, lehnte die Winchester neben der Tür an die Wand und legte die Deckenrolle auf einen Sessel, bevor er die Tür hinter sich abschloss. Licht fiel durch die offene Tür des Schlafraums. Er hörte das Plätschern von Wasser. Mit ein paar Schritten war er an der Tür. Er sah gerade noch, wie Jenny ein großes Handtuch um ihren Körper schlang. Neben ihr stand eine Zinkwanne, aus der noch ein wenig Dampf stieg.
    Er räusperte sich.
    Jenny drehte sich erschrocken um. Als sie ihn sah, ging ein Lächeln über ihre Züge. Sie schien den Vorwurf in seinem Blick zu erkennen und sagte schnell: »Mister Murray fragte mich, ob er die Wanne und das Essen schon bringen könne. Ich wollte nicht länger warten, Lassiter. Entschuldige bitte.«
    Erst jetzt sah er, dass auf einem kleinen Tisch, an dem zwei Stühle standen, kalte Speisen standen.
    »Mister Murray konnte seinen Koch nicht mehr auftreiben«, sagte sie, »deshalb hat er etwas Kaltes herrichten lassen.« Sie kam auf ihn zu. »Das Wasser ist noch warm, Lassiter. Ich könnte dir den Rücken schrubben.«
    Er nickte. Ein Bad würde ihm gut tun. Er stieg aus seinen Kleidern und sah, dass Jenny sich nicht genierte. Offenbar hatte sie auch Vater und Brüder häufiger nackend gesehen. Er stieg in die Wanne. Das Wasser war nicht mehr besonders warm, aber es reichte, um sich den Schmutz der letzten Tage von der Haut zu waschen. Jenny schrubbte ihm den Rücken, legte dann seine schmutzige Kleidung zu einem Stapel zusammen und ging damit hinüber in den Wohnraum, als es klopfte.
    Er hörte, wie Jenny öffnete. Die Stimme des Hotelbesitzers sagte: »Ihre Kleidung, Miss Miller.« Einen Moment später sagte: »Das geht leider nicht vor morgen früh.« Dann war er wieder verschwunden.
    Als Jenny wieder auftauchte, trug sie das Nachthemd, das sie auch schon vergangene Nacht angehabt hatte. Sie setzte sich an den kleinen Tisch und begann zu essen.
    Lassiter stieg aus der Wanne und trocknete sich ab, während er hinüber in den Wohnraum ging. Aus seinem Deckenbündel holte er ein sauberes Hemd, das ihm bis auf die Oberschenkel fiel, seinen Longjohn zog er nur bis zur Hüfte aus, das Oberteil ließ er auf dem Rücken hinabhängen.
    Jenny hatte ihm schon ein paar Brote geschmiert. Sie sah ihn an und fragte: »Hast du den Toten abgeliefert?«
    Er nickte nur und aß. Kauend sagte er: »Du solltest dich hinlegen. Du hast einen harten Tag hinter dir.«
    »Ich möchte nicht allein in dem großen Bett schlafen, Lassiter«, sagte sie

Weitere Kostenlose Bücher