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Sein Wille geschehe (German Edition)

Sein Wille geschehe (German Edition)

Titel: Sein Wille geschehe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shona Black
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würde? Ich führe einen äußerst präzisen Plan über Lenas voraussichtlich zu erwartenden Eisprung. Heutzutage kann man de n Kinderwunsch bestens steuern.«
    Seine Mutter atmete erleichtert auf. » Na, dann ist es ja gut. Ich hatte schon befürchtet, ihr macht mich frühzeitig zur Großmutter.«
    Markus´ Vater, der sich mit einer Zeitung in seinen Sessel zurückgezogen hatte, sc hüttelte fassungslos den Kopf.
    » Das arme Mä del« , sagte er leise, aber dennoch laut genug, dass seine Frau u nd sein Sohn es hören konnten. » Manchmal, mein lieber Sohn, habe ich den Eindruc k, dein Leben ist ein einziger Fahrplan, bei dem es keine no ch so kleine Abweichung gibt.« Er knickte den oberen Teil seiner Zeitung mit dem Zeigefinger weg, um Markus besser sehen zu können. »Du bist doch noch so jung. Mach doch mal was Verrücktes. Pack Lena heimlich einen Koffer und flieg ganz spontan mit ihr nach Paris«, schlug er vor. » E infach nur, weil es Spaß macht.«
    » Solche Vorhaben s ollte man weit im Voraus planen«, entgegnete Markus , ohne die Miene zu verziehen , » dann kommt es preislich viel günstiger .«
    Sein Vater warf die Zeitung genervt in den Schoß und raufte sich die Haar e. » Großer Gott! Dann kaufe ihr halt geile Dessous, und buche für eine Nacht unter falschem Namen eine Suite in einem Luxushotel, wo ihr es dann krachen lasst, bis sich die Zimmernachbarn be schweren !«
    »Vater!« Markus glotzt e seinen Vater entgeistert an. Auch Markus´ Mutter warf ihrem Mann einen entrüstet en Blick zu.
    » Walter! Ich muss doch sehr bitten. Was ist denn bloß in dich gefahren?«
    Walter faltete die Hände über seinem kleinen Wohlstandbauch. »Ich lebe«, sagte er zufrieden, » und das solltet ihr auch mal versuchen. Es fühlt sich ziemlich gut an .«
     
                                *
     
    Zutiefst verstört lehnte Lena rücklings an dem sauber gestrichenen Lattenzaun des Vorgartens und sog gierig die milde Luft des nahenden Frühlings in ihre Lun gen. Ihr Herz pochte wild. Was für ein entsetzlicher Albtraum! Sie wollte Markus nicht heiraten . Nicht im Frühling und ganz sicher auch nicht im Sommer. Zu keinem Zeit punkt. Dessen wurde sie sich nun schlagartig bewusst. Mit ihm würde ihr Leben unweigerlich in vorprogrammierter Langeweile enden. Weiß verputztes Reihenhaus in einer gepflegten Neubausiedlung , Geranien vor dem Küchenfenster, nachbarliches Barbecue am Freitag , und zweimal im Monat hatte der angesehene Herr Anwalt mit seiner reizenden Gattin Blümchens ex am Sonntagmorgen. Um Himmelswillen – nein !, dachte sie und schüttelte sich angewidert. Sie sehnte sich nach s o viel mehr. E inem Abenteuer, nach ein klein wenig Risiko, nach dem Mut, ihr Leben noch einmal ganz von vorn zu beginnen. Sie wollte auf einem schwarzen Hengst den Strand entlangreiten, es wild neben einem gurgelnden Bach auf einer saftig grünen Wiese mitten in den schottischen Highlands treiben , als Einziger mit den Füßen auf dem Sessel in einem riesigen Kino » Avat ar« in Drei-D sehen und danach zu Hause den Soundtrack in einer Lauts tärke genießen, dass die Wände bebten!
    Zugegebenermaßen waren es keine Wünsche, die die Welt aus den Angeln ho ben. Doch so unbedeutend sie auch schienen - es waren Dinge, die sie mit Markus nie mals würde tun können. Ent schlossen , sich nicht länger der Ödnis ihres bisherigen Lebens hinzugeben, stieß sie sich vom Zaun ab und schlug den Mantelkragen hoch. Da sie mit Markus´ Wagen her gefahren waren und er die Autoschlüssel bei sich trug, musste sie wohl oder übel mit dem Bus fahren. Also steuerte sie die nächste Haltestelle an und suchte nach einer passenden Verbindung. Just in dem Moment, als der Bus eintraf, ertönte auf ihrem Handy ein Signal, das den Empfang einer SMS bestätigte. Mechanisch reihte sie sich in die Schlange der wartenden Menschen ein. Während sie mit der einen Hand ihr Handy aus der Tasche zog, kramte sie mit der anderen nach Kleingeld, um das Ticket zu bezahlen . Beiläufig warf sie einen Blick auf das sich erhellende Display . Nummer unter drückt, las sie und runzelte die Stirn . Höchst unwahrscheinlich, dass die Nachricht von Markus stammte. Dessen Nummer hatte sie gespei chert. Die Warteschlange verkürzte sich zusehends, und Lena lief blin d hinter ihrem Vordermann her. Die Kurzmitteilung öff nete sich. Ihr Herz setzte unwillkürlich einen Schlag aus, als sie den Text überflog.
     
                      Heute

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