Sein Wille geschehe (German Edition)
? War es wirklich so unerträglich ?« , erkundigte Jamie sich.
» Mein erstes Vorstellungsgespräch war schlimmer « , gestand sie , wur de aber sofort wieder ernst. » Aber das mit deiner Spende war ja wohl auch leicht untertrieben, wie?«
Jamie sah sie fragend an. »Wieso? Fandest du den Betrag nicht akzeptabel ?«
Lena schnappte nach Luft und starr te Jamie entgeistert an. » Nicht akzeptabel? Du hast ihnen eine halbe Million Euro überwiesen!«
» Verzeih, wenn ich dich korrigiere, aber das h abe ich nicht« , entgegnete Jamie trocken , » e s waren Pfund .«
Ob seiner derart unbeschwerten Einstellung zum Geld verdrehte Lena verständnislos die Augen. » Wenn du mich fragst, hätte ein solcher Haufen Geld selbst eine offen ausgesprochene Absage zu dieser Gala deine Abwesenhei t mehr als einmal entschuldigt .«
»D ann hat es seinen Zweck ja erfüllt« , konterte Jamie schmunzelnd und warf einen Blick auf seine Breitling. » Thomas, geben Sie Gas und fah ren Sie uns zu Claymore.«
Lena runzelte die Stirn. » Ich dachte , das hier war Ziel des Abends.«
» Du solltest mir einfach vertrauen. Also tu mir einen Gefallen, und ü berlass das Denken künftig mir« , erwiderte Jamie .
Lena blieb angesichts seiner wenig schmeichelhaften Worte vor Überraschung der Mund offen steh en. Sie verzog das Gesicht und verschränkte gekränkt die Arme vor der Br ust.
» Lass dieses Kindergartengehabe, und hör mir zu« , forderte Jamie sie ungehalten auf. Widerstrebend wandte sie sich ihm zu. » Die Party, zu der Thomas uns fährt, ist das genaue Gegenteil von dem, was du gerade gesehen hast. Sie findet bei einem guten Freund von mir statt. Wie ich ihn kenne, wird es dort vermutlich ziemlich ungezwungen zugehen. Dennoch gibt es ein paar Regeln, die es unbedingt zu beachten gilt .« Lena horchte interessiert auf, auch wenn sie sich durch seine Bemerkung ein bisschen vorkam wie ein junger Hund, dem es an Erziehung fehlte. » Sobald wir dort eintreffen « , fuhr Jamie fort, » möchte ich, dass du tust, was immer ich dir sage und ausschließlich mir das Reden überlässt, selbst wenn jemand das Wort an dich rich ten sollte .«
» So schlecht ist mein Englisch jetzt aber wirklich nicht« , wagte sie zu protestieren. Jamie bedachte sie mit einem mahnenden Blick.
» In meine r Gegenwart existiert kein Aber«, klärte er mit unmissverständlichem Nachdruck seinen Standpunkt. Lena , die sich ihrer Rolle an seiner Seite zusehends unsicherer wurde , schenkte ihm einen ungläubigen Blick.
» Du kannst doch nicht verlan gen, dass jeder immer genau das tut, was du willst« , be merkte sie aufgrund seines herrischen Gebarens deutlich zaghaft er .
» In der Welt, in der ich lebe, schon «, entgegnete Jamie ungerührt . » Dort ist manches anders, und d eine Meinung darüber , was erlaubt ist und was nicht, ist völlig unerheblich. Wer Geld besitzt, lässt die Puppen tanzen, wie es ihm gefällt und bekommt, was er will - ganz gleich, um was es sich handelt. Was dich betrifft, liegt die Sache im Augenblick noch etwas an ders. Bislang habe ich mir nichts ohne deine Zustimmung genommen, auch wenn es m ir ein Leichtes wäre. Du hast deinen ganz eigenen, speziellen Reiz, und ich glaube, dass du, in deine r Bereitwilligkeit zu gehorchen , unbewusst nur den passenden Mann abgewartet ha s t - es sei denn, ich habe mich grundlegend in dir getäuscht. Aber auch das werden wir vor Ablauf dieses Abends herausgefunden ha ben . Noch steht es dir frei zu entscheiden , ob wir um kehren und uns auf den Weg zurück nach Maidstone begeben .«
Lena biss sich unschlüssig auf die Unterlippe. Was Jamie von ihr verlangte, erschien ihr auffallend dubios . Doch es fügte sich lückenlos in das Bild des Mannes, das sie sich von ihm gemacht hatte, und sie verspürte ein geradezu übermächtiges Verlangen danach herauszufinden, was sich noch alles hinter Jamies schönem Gesicht verbarg. Seine Hand berührte sacht ihren Arm.
»Vertraue mir, Lena« , hörte sie ihn leise raunen, » und deinem Gefühl. Versuch es. Es wird dir gefal len, dessen bin ich mir ganz sicher.«
»Also gut« , gab sie schließlich nach, » ich vertraue dir.«
Jamie lächelte zufrieden. »Dann« , sagte er nicht ohne Genugtuung und forderte sie auf au s zusteigen, » wird dieser Abend zweifellos eine Bereicherung für uns bei de werden .«
9
Das Haus von David Claymore befand sich in einem kleinen Ort namens Edenbridge und war auch nicht gerade das, was man
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