Sein Wille geschehe (German Edition)

er vorgeht .«
    » Offenbar sind sie a ber sehr wirkungsvoll .«
    » Wirkungsvoll ist nicht in jedem Fa ll gleichzusetzen mit sinnvoll .«
    » Wie dem auch sei, ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Lass d ich mal wieder öfter sehen, ja?«
    »Ich werde mir alle Mühe geben, Ma´am.«
    Elly schenkte Jamie ein strahlendes Lächeln und stöckelte mit dem Ha geren im Schlepptau von dannen. Lena starrte dem Gespann entgeistert nach.
    »Bitte, darf ich etwas s agen ? « , fragte sie zaghaft . Jamie bejahte. » H ast du … das gesehen ?«
    »Was meinst du?«
    » Diese Frau hatte ihren Kerl an der Kette und hat ihn herumgeführt wie einen H und. Was ist das für ein Spiel?« 
    »Kein Spiel « , erw iderte Jamie mit regloser Miene und angelte nach einem Würstchen . »Paul ist ihr Sklave.«
    »Ihr … Sklave?« Lena schnappte entsetzt nach Luft. Langsam begann ihr einiges zu dämmern. Jamies merkwürdige Regeln, der gutgemeinte Rat von Thomas, Davids arrogantes Verhalten ihr gegenüber …
    » Ist das hier dann so etwas wie eine …« , sie zögerte, es auszu sprechen, »… SM-Party?«
    » Wenn man es so nennen will. Vermutlich ist es innerhalb der breiten Masse der geläufigste Be griff dafür .« Jamie füllte einen weiteren Teller und reichte ihn ihr . Lena nahm ihn schweigend entgegen. I hr Blick schweifte forschend durch das mit Menschen gefüllten Haus. Erst jetzt sah sie Vorgänge , die ihr zuvor gar n icht aufgefallen waren. Annähernd die Hälfte der Gäste stand oder saß in nächster Nähe eines offenkundig dazugehörigen Begleiters und hielt den Kopf oder zumindest den Blick gesenkt, während der andere sich angeregt unterhielt, ohne seine r Begleitung Beachtung zu schenken . Kleine Gesten und Bewegungen ließen zweifelsfrei darauf schließen, wer derjenige war, der das Sagen hatte. Paul war bei Weitem nicht der Einzige, der ein Halsband oder irgendein anderes Zeichen trug, das seinen Träger als Besitz einer anderen Person auswies . Und sie alle zeigten ein und dasselbe Verhaltensmuster auf: Sie standen offen zu ihre r Unterwürfig keit. Lenas Herzschlag beschleunigte sich . Betroffen klammerte sie sich an den Rand des Tellers.
    »Iss« , forderte Jamie sie auf, doch sie schüttelte den Kopf. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihr jeder Bissen im Hals stecken
    bleiben würde.
    »SM also« , murmelte sie, als müsse sie sich erst klar über die zweifelsfreie Bede utung dieser Abkürzung werden. » Und jeder hier hat eine ähnliche Bezug zu seiner Begleitung wie diese Elly mit ihrem Paul ?«
    » Der überwiegende Teil von ihnen. Manche kommen aber auch alleine zu solchen Parties , weil sie auf der Suche nach einer neuen Bezie hung sind« , gab Jamie bereitwillig Auskunft.
    » Das klingt mächtig nach Partnerbörse .«
    » Ich würde es eher als mo dernen Sklavenmarkt bezeichnen .«
      Lenas Innerstes geriet in Aufruhr . » Wenn alle hier eine wie auch immer geartete Beziehung zueinander haben, was ma chen wir dann auf dieser Party?« , fragte sie, wurde sich aber schon im nächsten Moment der Arglosigkeit ihrer Worte bewusst, als sie statt einer Antwort den untrüglichen Blick aus Jamies dunk len Augen auffing. » Du bist nicht einfach nur ein alter Schulfreund von diesem David und ebenso wenig zufällig au f dieser Party, habe ich recht ?« , vermutete sie ahnungsvoll.
    »Treffend bemerkt«, antwortete Jamie. » David Claymore und ich kennen uns schon viele Jahre und haben häufig beruflich miteinander zu tun. Außerdem verbindet uns die gleiche Leidenschaft: W ie du schon richtig erkannt hast, bewegen wir uns in einer Szene, in der wi r als Tops, als Herren, gelten .«
    Lena konnte nicht gerade behaupten, dass Jamies offenes Geständnis dazu beitrug, ihren flatternden Puls zu beruhigen. Trotzdem war ihre Neugier bei weitem nicht befriedigt.
    »Und du bist heute Abend hier, weil du auf der Suche nach ei ner neuen Beziehung bist ?« , mutmaßte sie mit bebender Stimme .
    »Vielleicht« , erwiderte Jamie beiläufig , » vielleicht habe ich aber auch schon jemanden gefunden, von dem ich glaube, dass er sich bereitwillig von mir in diese Rolle einfüh ren lassen würde .«   
    Er will, dass ich die Sklavin für ihn spiele !, durchzuckte es Lena, und diese Einsicht bescherte ihr zu ihrer eigenen Überraschung eine wohlige Gänsehaut.
    » Damians neue Sub gibt ihr Debüt !« , hörte sie in diesem Moment eine Frau rufen, und der Geräuschpegel in der Galerie schwoll
    augenblicklich an.
    » Ich denke, es i