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Sein Wille geschehe (German Edition)

Sein Wille geschehe (German Edition)

Titel: Sein Wille geschehe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shona Black
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den Diener jedoch ignorierte. Also deutete dieser stumm eine Verbeugung an und trat beiseite, um auch Lena eintreten zu las sen. Bewundern blieb sie stehen und schaute sich um.
    Von der gefliesten Eingangshalle aus weißem Marmor führte eine imposante, sich nach rechts und links teilende, gewundene Treppe hinauf in die obere Etage. Ein großer Kamin in der Farbe der Bodenfliesen, in dem ein knisterndes Feuer brannte, ragte an der rechten Seite des Eingangs auf und verbreitete trotz der Größe der Halle eine wohlige Atmosphäre. Eine mächtige Standuhr aus Nussbaumholz zierte die gegenüberliegende Wand. Ansonsten hatte man schlichter Eleganz den Vorzug gegeben und auf unnötige Möblierung verzichtet.
    Jamie, der einen knappen Meter hinter Lena stand, genoss ihre staunenden Blicke offenbar in vollen Zügen und ließ sie für eine Weile gewähren. Schließlich aber war er des Wartens überdrüssig und wandte sich an seinen Butler.
    » Henry, begleite die Dame auf ihr Zimmer und zeige ihr, wo sie sich frischmachen kann.«
    Der junge Mann, dessen Blick sich auf Jamies Ansprache hin schlagartig senkte, deutete ein Nicken an und antwortete in sauberem Englisch : » Yes, Master .«
    Jamies Kopf bewegte sich ruckartig in Henrys Richtung. »Sprich Deutsch !« , fuhr er ihn harsch an. Seine Kiefer muskulatur zuckte verärgert.
    »Ich bitte um Vergebung, Herr« , murmelte Henry gedämpft und nahm eilig den kleinen Koffer in Empfang, den Thomas ihm in diesem Moment reichte. Lena, der der kurze Wortwechsel zwischen den beiden Männern nicht entgangen war, drehte sich zu Jamie um.
    » Lass nur, es ist schon in Ordnung. So schlecht ist m ein Englisch ja dann doch nicht .«
    Doc h Jamie winkte entschieden ab. » Wenn sich in diesem Haus jemand aus Deutschland aufhält, wi rd auch Deutsch gesprochen. Punktum.« Er wi es auf seinen Diener. » Geh mit ihm, er wird dir alles Nötige zeigen. Wenn du etwas brauchst oder Fragen hast, wende dich an ihn .« Bevor Lena etwas erwidern konnte, versicherte er ihr: »Keine Sorge, i ch mache mich nicht klammheimlich aus dem Staub . Ich hatte bloß einen anstrengenden Tag und eine ziemlich lan ge Nacht . « Er gab Henry mit einem unmerklichen Nicken zu verstehen, dass er sich unverzüglich Lenas Wünschen anzunehmen hatte. » Nimm ein Bad, und zieh dir was Hübsches an. Wenn du fertig bist, schicke Henry zu mir, in Ordnung ? «
    Lena drehte sich herum, um dem Butler zu folgen, als sie sich siedend heiß ihrer fehlenden Strumpfhose erinnerte .
    » Ach, Jamie? «
    »Hm?«
    » Das ist mir jetzt, ehrlich gesagt, ein wenig peinlich, aber ich habe keine Strumpfhose zu meinem Kleid. Und ohne ist es viel leicht ein bisschen zu kalt .« Sie warf ihm ein entschuldigendes Lä cheln zu. » Du weißt nicht zufällig, wo ich noch auf die Schnelle eine herbe komme?«
    Jamie zuckte gleichgültig die Achseln. » Auch das wird Henry erledigen. Egal, um was es sich handelt, sag es ihm, und er wird alles tun, um es möglich zu machen, nicht wahr, Henry?«
    Für einen Moment zuckte es unwillig um die Mundwinkel des Dieners , als sei es ihm ganz und gar nicht recht, für Lenas Bedürfnisse zur Verfügung stehen zu müssen. Doch auf Jamies scharfen Blick hin, antwortete er has tig: »Ja, Herr.« Widerstrebend wandte er sich an Lena. » Wenn Sie mir dann bitte folgen wür den …«
     
    *
     
    Zutiefst entspannt platzierte Lena die Füße auf dem Rand der ovalen Wanne und spreizte jeden einzelnen ihrer Zehen ab . Genüsslich tauchte sie bis zum Kinn in das duftend heiße Schaumbad, das Henry ihr zuvor eingelassen hatte. Vergeblich hatte sie versucht, mit dem Butler ins Gespräch zu kommen und herauszufinden, warum Jamie darauf bestanden hatte, dass sie zu ihm flog. Ihr Vorhaben war jedoch kläglich gescheitert. Henry war zwar höflich, aber dennoch distanziert und den Hausherrn betreffend äußerst verschwiegen geblieben. Schließlich hatte er mit dem Wunsch, Lenas Strumpfhosen besorgen zu wollen, darum gebeten, sich zurückziehen zu dürfen.
    Ohne einen weiteren Gedanken an den zurückhaltenden Butler zu verschwenden, schloss sie die Augen. Der Luxus, mit dem James Kendrick MacAlister sie umgab, raubte ihr schlicht den Atem . Sonia hatte tatsächlich R echt gehabt . Dieser Mann besaß offensichtlich mehr Geld, als er jemals würde ausgeben können, und er tat es mit einer Selbstverständlichkeit ab, die Lena zuhöchst verwunderte.
    Als ihre Haut deutlich auf zuweich e n begann , stieg sie aus dem Wasser und hüllte

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