Sein Wille geschehe (German Edition)
nicht um Gefühle. Jedenfalls nicht um Ihre.«
» Sie müssen sich irren, Henry. Das ist nicht der Jamie, den ich kennengelernt habe. Mal abgesehen davon, dass er sich nicht einfach über den Willen anderer hinwegsetzen kann . Jamie mag reich sein, aber auch er muss irgendwo auf Grenzen stoßen . Die gibt es für jeden von uns «, warf Lena zaghaft ein.
Henry lächelte milde. » Wahrscheinlich haben Sie keine Vorstellung davon, aber Jamie besitzt so ungeheuer viel Geld, dass es für ihn keine Grenzen gibt – ganz gleich, um was es geht .« Er warf Lena einen ernsten Blick zu. » Sie sind mit dieser Szene vorher noch nie in Berührung gekommen, o der ?«
Lena errötete ob ihrer offe nsichtlichen Ahnungslosigkeit. » Naja, also … nein, nicht wirklich. Ich weiß das, was man so aus den Medien und im Internet erfährt. Selber ausprobiert habe ich es all erdings nicht. Mein Verlobter …« Sie hielt erschrocken inne, als ihr die Bedeutung dieses Wortes bewusst wurde.
»Sie leben in einer Beziehung?« , horchte Henry auf.
Le na räusperte sich unbehaglich. » Wenn ich so darüber nachdenke, wohl eher mit einem verstaubten Aktenkoffer«, sagte sie. » Bevor ich Jamie traf, war ich mit einem Rechtsanwalt zusammen, der sich weitaus intensiver mit seinen Mand anten als mit mir beschäftigte.«
» Und - sind S ie nach wie vor mit ihm liiert?«
»Nein, ich glaube nicht« , erwiderte Lena nach kurzer Überlegung.
» Sie glauben? Wie können Sie sich denn einer s olchen Sache nicht sicher sein?«
» Ich habe ihn sozusagen vor dem Altar stehenlassen, als ich mich
dazu entschlossen habe, Jamies Einladung nach London zu folgen .« Sie seufzte. » Wahrscheinlich ist er restlos enttäuscht von mir un d will mich ohnehin nicht mehr.«
Henry musterte sie aufmerksam. » Glauben Sie, dass es die richtige Entscheidung war?«
» Keine Ahnung. Wussten Sie, ob Sie die richtige getroffen hatten, als Sie sich auf Ihr e erste Beziehung dieser Art einließen?«
Henry schüttelte den Kopf. »Nein«, gab er ehrlich zu. » Vermutlich kann man tatsächlich erst hinterher sagen, ob etwas richtig oder falsch war.«
In diesem Moment blinkte ein blaues Licht an dem auf , was Lena bislang für Henrys Uhr gehalten hatte . Sekunden darauf ertö nte Jamies ungehaltene Stimme: » Habt ihr beiden euch zu einer gemütlichen Runde Skat niederge lassen, oder was? Bewegt euren verfluchten Hintern ins Wohnzimmer, aber ein bisschen plötzl ich !«
» Das und nichts anderes ist es, was Sie von Jamie zu erwarten haben «, sagte Henry mit Blick auf seinen Rufer und bedeutete Lena, ihm zu folgen.
13
V oller Ungeduld trommelte Jamie mit den Fingerkuppen auf den Sitz der Couch. Wenn er eins nicht leiden konnte, waren es Verzögerungen . S eltsam aufgewühlt erwartete er Lenas Eintreffen . Noch nie war er auf eine Frau wie sie gestoßen . Sie besaß einen derart natürlichen Hang zur Unterwürfigkeit , dass er kaum wagte, daran zu glauben . Mit Männern hatte er in dieser Beziehung stets mehr Glück gehabt, was keineswegs daran lag, dass es ihm an Möglichkeiten gefehlt hätte. In der Szene gab es viele Frauen, die den Wunsch äußerten, ihm für eine Weile als Sklavin dienen zu dürfen. Doch er wollte mehr, und die damit verbundenen Risiken mussten gut bedacht werden. Bei Lena, so hoffte er, lohnten sie sich . Wenn er seinem Bauchgefühl trauen konnte, war sie genau das, was er suchte, und er das, was sie suchte. Sie schien sich dessen nur noch nicht bewusst zu sein. Sollte es ihm gelingen, sie so zu seiner Sklavin zu erziehen, wie er es anstrebte, würde sie ihm niemals wieder von der Seite weichen. Zumin dest hoffte er es. Auf dem Korridor erklangen Schritte und bewogen ihn dazu aufzublicken. Es waren Henry und Lena.
»Sehen Sie ihn nicht an« , hörte Jamie seinen Sklaven in Lenas Richtung wispern .
»Wieso denn nicht ?« , raunte sie zurück.
»Weil es verboten ist.«
Jamie ließ Lena keine Z eit, mehr darüber zu erfragten . Betont langsam erhob sich und ging auf die beiden zu.
» Verzeih , H err, w ir haben die Zeit verges sen«, entschuldigte Henry mit g esenktem Kopf ihre Verspätung. Offenbar a hnungslos gegenüber dem, was von ihr erwartet wurde , tat Lena es Henry gleich und sah zu Boden.
» Unpünktlichkeit ist etwas, das ich unter keinen Umständen dul de « , sagte Jamie und wandte sich an Lena . » Du genießt noch eine Weile Welpen schutz .« Seine Aufmerksamkeit wechselte zu Henry. »Du hingegen solltest es
Weitere Kostenlose Bücher