Sein Wille geschehe (German Edition)
munter«, lächelte Henry .
»Und wo ist sie?«
»Sie steht direkt vor mir.«
In Lenas Gehirn begann es zu arbeiten, und sie sah Henry verblüfft an. »Ich? Du glaubst, ich wäre entführt worden? In diesem Fall irrst du dich «, stritt sie vehement ab. »Die Entscheidung, in dieses Flugzeug zu steigen, habe allein ich getroffen. Jamie hat mir freigestellt, ob ich sein Angebot annehme oder nicht .«
» Er hat es dir befohlen, und du hast gehorcht, selbst wenn du dir zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht darüber bewusst warst«, widersprach Henry . »Im Grunde hast du dich auf sein Geheiß hin selbst entführt und dich in seine Hand gespielt, ohne es zu ahnen .«
»Und wenn ich es nicht getan und die SMS einfach ignoriert hätte?«
»Dann hätte er zu anderen Mitteln gegriffen, um dich zu kriegen .«
Lena rieb sich mit den Händen durchs Gesicht. »Entschuldige, aber ich muss das alles erst mal verdauen .« Sie stellte ihre Tasse
beiseite und machte Anstalten, die Küche zu ver lassen .
»David hat r echt , Lena. Es ist zu spät . Du kannst nicht mehr zu rück « , rief Henry ihr nach.
»Und ob ich das kann !« , entgegnete sie wütend und wirbelte auf dem Absatz herum . »Ich werde mich ganz bestimmt nicht von irgendjemandem entmündigen und für den Rest meines Lebens einsperren lassen!«
»D as hast du doch sc hon längst getan «, startete Henry einen neuen Versuch, sie zur Vernunft zu bringen . »Du kommst hier nicht mehr weg , glaub mir . Jamie wird dich niemals gehen lassen.«
»Wer sagt, dass ich vorhabe, ihn zu frage n ?«
»W eil es dein Todesurteil bedeutet , wenn du es nicht tust . Jeder, der aus der Welt der Real Lords flieht, könnte ihre Machenschaften verraten und stellt somit eine unkontrollierbare Gefahr für sie dar. Wenn du zum Risiko wirst, schießen sie dir eine Kugel in den Kopf oder beseitigen dich mit einer Giftspritze – sofern du Glück und einen barmherzigen Herrn hast . «
Durch seine Worte wie gelähmt, lehnte Lena sich in den Türrahmen und starrte mit glasigem Blick zu Boden.
»Das würde er nicht tun «, murmelte sie, »Jamie würde mich niemals umbringen – und dich auch nicht . Dazu ist er ganz sicher nicht fähig.«
» Mag sein«, erwiderte Henry, »aber unter den Lords wird sich einer finden, der es ist. Sie werden nicht zulassen, dass du sie auffliegen l ässt, und Jamie weiß das. Dadurch , dass er dich gegebenenfalls auch gegen deinen Willen zwingen wird zu bleiben, schützt er dich vor ihnen. Auch wenn es dir im Moment völlig abwegig erscheinen mag - sein Handeln beweist nur, wie sehr er dich offenbar liebt . Denk mal drüber nach. Zeit genug hast du ja nun .« Noch bevor Lena etwas erwidern konnte, blinkte das blaue Licht an ihrem Handgelenk auf . Auch Henry schien es nicht entgangen zu sei n. Ihre Blicke begegneten sich. »Er wird dich finden, wohin auch immer du gehst «, sagte er und deutete auf den blinkenden Reif. »Und wenn nicht Jamie, dann einer der anderen. Freiwillig oder erzwungen - d u bist jetzt eine Sklavin, Lena. Und das wirst du für den Rest deines Lebens bleiben .«
31
Jamie ging angestrengt grübelnd auf und ab. Die Begegnung mit Damian hatte ihn weit mehr in Unruhe versetzt, als er zunächst geglaubt hatte . Was heute bei » Harrods « vorgefallen war, lag ihm nach wie vor quer im Magen. Wie auch er gehörte Damian zum festen Kreis der »Real Lords« , doch Jamie hatte sehr schnell festgestellt , dass es ein Fehler gewesen war, ihn aufzunehmen. Hunter wieder loszuwerden, war nur schwer mög lich und würde unter den Lords ve rmutlich großes Missfallen erregen . Was ihm jedoch im Augenblick deutlich größere Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass Damian offenbar äußerst interessiert an Lena schien . Jamie kannte den Blick eines Mannes, der Witterung aufgenommen hatte , nur zu gut, und vor Lena hätte es ihn durchaus mit Stolz erfüllt, wenn einer der Lords ihm ein Angebot für seine Sklavin unterbreitet h ätte. Bei dem Gedanken an Damian hingegen sträubten sich Jamie die Nackenhaare, und sein Adrenalinspiegel stieg rasant an. Damian hatte ihm noch immer nicht verziehen, dass Henry nun an seiner Kette lag und wartete seither geduldig auf seine Chance , es ihm heimzuzahlen . F uchsteufelswild schlug Jamie mit der geballten Faust auf den Tisch und gab einen wütenden Schrei von sich. Lena gehörte ihm , und das
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