Sein Wille geschehe (German Edition)
Und jetzt verschwinde und kümmere dich darum, dass ich etwas zu essen bekom me , statt mich mit deiner angeblichen Willigkeit überzeugen zu wollen .«
Schweigend verlie ß Lena die Bibliothek und kehrte e in paar Minuten später mit einem Tablett in der Hand wieder zurück . Ihre zerrissene Bluse bewegte sich sacht im Luftzug und gab den Blick auf ihren nackten Körper frei. Jamie ballte seine Hände zu Fäusten und ließ seine Fingergelenke knac ken.
»Zieh dich aus, und s erviere es dort .« Er wies auf den Tisch, auf dem üblicherweise jede Menge aufgeschlagener Bücher und Notizen lagen. W ährend sie gehorsam Teller, Besteck, Glas und Weinflasche vom Tablett nahm und es so deckte, wie er befohlen hatte , spürte sie unablässig seinen Blick auf sich ru hen . Als sie fertig war, drehte sie sich mit gesenktem Kopf zu ihm herum und trat ein paar Schritte zurück .
Jamie erhob sich und ging hinüber zu seinem Gedeck. Doch statt
sich zu setzen, langte er nach einer in der Mitte des Tisches stehenden, flachen Glasschale. Achtlos kippte er die Pralinen aus , die sich darin befanden, platzierte die Schal neben seinen Teller und beförderte einen Teil seiner Mahlzeit hinüber. Mit zufriedener Miene beugte er sich herab und stellte sie direkt neben sich auf den Boden. Anschließend zog er die Hundeleine hervor , die sie schon gestern benutzt hatten und befestigte den Haken an ihrem Hals reif .
» Leg die Hände auf den Rü cken«, sagte er und fesselte ihre Gelen ke ans Ende der Leine . Nachdem er sein Werk beendet hatte , ließ er sie den Zug spüren, den die Schwere ihre r Arm e verur sachte . Es übte einen unangenehmen Druck auf ihre Kehle aus, und Lena schluckte unangenehm . Jamie führte sie zurück an den Tisch und setzte sich. Fast beiläufig deutete er auf die Schale ne ben seinem Stuhl.
»Iss« , befahl er und machte sich ungerührt über seinen eigenen Teller her.
Nur l angsam ging Lena auf die Knie und starrte unschlüssig auf den wenig appetit lich wirkende n Inhalt der Glasschale. Offenbar hatte Jamie alles mit der klaren Absicht untereinander gerührt, es wie einen Napf voller Viehfutter wirken zu lassen.
» Iss es!« , wiederholte er s eine Aufforderung, nun aber mit erheblich mehr Nachdruck. »E s sei denn, du ziehst es vor, die nä chsten Tage hungrig zu bleiben.«
Nach Henrys bestürzender Enthüllung hegte Lena nicht die geringsten Zweifel, dass Jamie ernst machen würde . Also senkte sie ihren Kopf in Richtung Schale hinab und versuchte, sei nem Befehl Folge zu leisten. E s war jedoch weit schwieriger, als sie gedacht hat te. Ihre Arme schmerzten schon bald durch die Haltung, die sie ein genommen hatte, um den Druck von ihrer Kehle zu nehmen . An ihr em Gesicht blieben immer wieder kleine Essensbröckchen haften . T rotz aller Mühe rutsch te einige s über den Rand und fie l zu Boden. Inständig hoffend, dass Jamie es nicht bemerkt hatte, las Lena es rasch mit den Lippen auf und leckte anschließend den Teller feinsäuberlich mit der Zunge aus .
Jamie , der seinen Teller ebenfalls geleert hatte, legte sein Besteck beiseite, griff nach der Weinflasc he und goss sich sein Glas halb voll. Mit der Flasche in der einen und dem Glas in der anderen
Hand stand er auf und stellte sich unmittelbar vor Lena.
»Na, hat es geschmeckt, Sklavin?« Er stieß mit dem Fuß gegen die Schale und nahm einen kräf tigen Schluck aus seinem Glas. » Hast du Durst? Vielleic ht möchtest du auch etwas Wein?«
Lena richtete sich ein wenig auf und nickte unmerklich. Doch schon im nächsten Moment bereute sie ihre übereilte Entscheidung. Mit einer unausgesprochenen Verwünschung auf den Lippen verfolgte sie , wie Jamie die Flasche mit der Öffnung Richtung Boden drehte und ein Schwall Wein sich über das blank polierte Parkett ergoss.
» Cheers « , sagte er und umrundete sie. »Leck es auf .« Er stellte die Weinflasche ab und griff nach einer schlanken Gerte, die, bislang unbemerkt von Lena, an einem Nagel zwischen zwe i Bücherregalen gehangen hatte. Einer düsteren Vorahnung folgend , schnellte ihre Zunge gehorsam über den Holzboden, bis kein einziger Tropfen mehr zu sehen war. In der Hoffnung, ihm nun auch auf andere Weise ihre Unterwürfigkeit zeigen zu dürfen, heftete ihr Blick sich verlangend auf seinen Schritt. Doch Jamie schien wenig empfänglich für ihre Sehnsucht. Mit einem maliziösen Grinsen ließ er den Rest Wein aus seinem Glas über seine Füße fließen.
» Du hattest doch ni cht etwa vor,
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