Seine kleine Hure
ernst nimmt. Wenn ich einen Wunsch verspüre oder unter etwas leide, dann kann ich ihn jederzeit darauf ansprechen, das hat die Vergangenheit ganz klar gezeigt. Und er hat mich dann noch nie allein gelassen,sondern ist wirklich sehr fair, um nicht zu sagen, zuvorkommend auf mich eingegangen, vielleicht noch viel stärker als das die meisten anderen Männer bei ihren Frauen tun würden. Solche Situationen geben mir das Gefühl, mich restlos auf ihn verlassen zu können, und ich möchte, dass das umgekehrt für ihn mir gegenüber genauso gilt. Das ist mein ganzes Bestreben.
Ich spare mir meine Kräfte lieber für die sonstigen kleinen Rangeleien mit ihm auf.“
„Wie meinst du denn das?“
„Wir führen manchmal kleine Wortgefechte. Er ist ein intelligenter Mann und es lässt sich wunderschön mit ihm streiten, speziell wenn man seine Sklavin ist. Ach weißt du, Li-Ying, mein Leben als Sklavin hat sich mit der Zeit sehr verändert. Mark hat nie Wert auf eine ihm ergebene Sprache gelegt. Ich musste ihn nie mit ‚Herr’, ‚Sie’ oder so ähnlich anreden, er war für mich immer nur Mark. Aber anfangs durfte ich ohne Erlaubnis kaum sprechen. Er hat mir praktisch meine Redefreiheit beschnitten, zumal seiner Meinung nach Weiber ohnehin zu viel quatschen und meist dann auch noch Blödsinn, jedenfalls viel unüberlegtes Zeug, oder ‚Weiberkram’, wie er sich ausdrückt. Das hat sich mittlerweile völlig geändert. Jetzt lässt er mich sogar ausgesprochen gerne zu Wort kommen. Er scheint unsere Gespräche regelrecht zu lieben. Außerdem geben sie ihm die Gelegenheit, seine Dominanz auf andere Weise zum Ausdruck zu bringen. Mal hier ein kleiner Satz, was er vielleicht mit mir anstellen könnte, mal dort eine kleine Drohung, aber niemals wirklich bösartig, sondern irgendwie immer sehr humorvoll. Meist endet das Ganze zwar dann doch wieder so, dass ich böses Weib für irgendetwas büßen muss, aber das ist mir egal, ach was heißt egal, ich liebe es! Zumal er mich mittlerweile auch nicht mehr ganz so schweren Prüfungen unterzieht. Vielleicht war er zunächst selbst ein wenig verunsichert, hat geglaubt, er müsse mich disziplinieren. Er hat mich zu Ellen und zu einem anderen Sadisten geschickt. Wirklich gezüchtigt werde ich jetzt nur noch von ihm. Dann hat er ja auch viel mehr davon, und ich ebenfalls, denn es ist so wunderschön,danach in seinen Armen zu liegen und seine Liebkosungen zu empfangen.
Anfangs war Mark ein Mann, dem ich mich unterworfen habe. Ich glaube, da waren schon bald auf seiner Seite viel mehr Gefühle im Spiel als auf meiner. Er hat mir mit seiner Souveränität sehr imponiert, aber für mich war es nicht wirklich Liebe. Li-Ying, das hat sich in letzter Zeit ganz stark geändert. Er hat mich mit seinem Humor herumgekriegt, nicht mit seiner Stärke und Dominanz, und ich ihn wohl mit meiner Hingabe. Er liebt mich, und ich liebe ihn.“
„Chiara, ich freue mich so sehr für euch beide, aber speziell auch für Mark, denn offenbar hat er mit dir genau das gefunden, was er braucht, ich war es jedenfalls nicht. Du scheinst ihn mit deiner Hingabe aufgeweicht zu haben. Manchmal ändern sich diese harten Männer, wenn sie sich um ein Kind kümmern müssen, und dieses sie mit einer entwaffnenden Liebe konfrontiert, so wie Heidi. Ist vielleicht ein blödes und ziemlich unpassendes Beispiel, mir fällt aber momentan nichts Besseres ein. Wenn ihr ein Kind habt, werdet ihr bestimmt sehr glücklich miteinander sein.“
„Li-Ying, darf ich dich mal was ganz anderes fragen? Es gibt da eine Sache, die ich nämlich überhaupt nicht verstehe.“
„Wenn mir eine Antwort möglich ist. Bitte, frag!“
„Li-Ying, woher kennt Mark eigentlich die ganzen Männer und Frauen, denen ich mich ständig hinzugeben habe? Also da sind doch jede Menge Geschäftsfreunde von ihm dabei. Wie kann ich mir das vorstellen? Sagt der bei einer schwierigen Verhandlung: ‚Und als kleines Bonbon kann ich Ihnen noch meine Frau anbieten. So wie die fickt keine!’?“
Li-Ying kicherte und lächelte Kiara fast mütterlich an.
„Chiara, du bist wirklich sehr süß. Aus deiner Sicht ist das eine ganz berechtigte Frage. Aber ich kann dich beruhigen: Es ist genau umgekehrt. Mark hat schon immer in diesen Swinger-Kreisen verkehrt. Und da hat er dann eine ganze Reihe Männerkennengelernt, die seinen Ansprüchen und Interessen entsprachen, und die ihm sympathisch waren. Und die haben dann begonnen, miteinander Geschäfte zu machen. Meist
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