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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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neunzig. Er hat breite Schultern und dunkelbraunes Haar, das sich im Nacken kringelt.
    Art tritt einen Schritt zurück, und der Mann dreht sich um. Er sieht so gut aus, wie Tris versprochen hat, ein ebenmäßiges Gesicht mit einem markanten Kinn. Er grinst, von der Wirkung seines Auftritts offenbar völlig unbeeindruckt.
    Art winkt mich herüber.
    »Gen, das ist Lorcan Byrne.« Er sagt das ganz entspannt, aber ich bemerke die Kälte in seiner Stimme.
    »Hi.« Ich lächle.
    »Hi.« Ein leichter irischer Akzent. Lorcan schüttelt mir die Hand. »Kaum zu glauben, dass wir uns noch nicht kennen.«
    »Jetzt würde ich gern sagen: ›Ich habe schon viel von dir gehört.‹« Ich hebe die Augenbrauen ein wenig. »Aber bedauerlicherweise ist das nicht der Fall.«
    »Dem Himmel sei’s gedankt.« Lorcan lacht. Wie bei ihm das ganze Gesicht mitlacht, haut mich fast um, und ich muss auch lachen.
    Dann schwebt Tris heran, und Lorcan lässt seine Umarmung über sich ergehen. Kyle wendet sich ab, aber Boris und Perry kommen herüber, und plötzlich ist die Party wieder in Gang, die Anspannung verflogen.
    Nach ein paar Minuten habe ich Art endlich eine Sekunde für mich.
    »Hast du Spaß?« Ich lege die Arme um ihn. Er lächelt, beugt sich herunter und küsst mich auf den Mund. »Es ist klasse, Gen. Vielen Dank.«
    Wir schauen uns in die Augen, und für einen Augenblick ist es, als wären wir beide allein im Raum. Im Lauf der Jahre habe ich allmählich begriffen, wie es in einer Ehe eben so ist – lange Phasen in der Tretmühle des Alltags und der Kompromisse, unterbrochen von Augenblicken, in denen man am liebsten davonlaufen möchte, und dann wieder diese seltenen, wunderbaren Momente, in denen die Kraft der Beziehung alles andere weit zurücktreten lässt.
    »Hey«, sage ich und sehe ihm tief in die dunklen Augen. »Kyle hat mir gerade erzählt, warum Lorcan aus der Firma ausgeschieden ist. Warum hast du das nie erwähnt?«
    Art zuckt mit den Achseln. »Wie schon gesagt – Lorcan hat die Firma verraten. Was gibt’s da noch zu sagen?«
    »Kyle meinte immerhin, Lorcan sei eng mit dir befreundet gewesen … dein bester Freund sogar?«
    Er zuckt wieder mit den Schultern. »Ich denke nicht in solchen Kategorien.«
    Ich verdrehe die Augen. Aber es stimmt natürlich. Art hat keine engen Freunde, aber das beantwortet meine Frage auch nicht.
    »Schau, das ist ziemlich kompliziert«, seufzt Art. »Ich traue ihm einfach nicht. Deswegen muss er kein schlechter Mensch sein. Er ist zweifellos schlau und kreativ, und er hatte als Erster die Idee, dass ich eine eigene Firma gründen sollte.«
    »Tatsächlich?« Ich bin wirklich überrascht. »Ich dachte, Loxley Benson sei deine Idee gewesen.«
    »War es ja auch. Ich meine, das Konzept für Loxley Benson stammt von mir, aber Lorcan hat mich schon lange davor darauf gebracht, mich selbstständig zu machen. Ich war ja noch ein halbes Kind, sechzehn oder so, und er hat als Zimmermann gejobbt. Für Kyles Eltern hat er den Wintergarten gebaut. So haben wir uns kennengelernt. Vorher war mir nie jemand mit Unternehmersinn begegnet. Du weißt ja, wie Mum war – und Kyles Eltern. Alle wollten – oder hatten – feste Jobs, Arbeit bei der Stadtverwaltung oder so, mit Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahltem Urlaub und so weiter. Ich hatte davon geträumt, einmal reich und erfolgreich zu sein, aber Lorcan war der Erste, der mich darin bestärkt hat, mir eine eigene Firma aufzubauen.«
    »Hey, Gen, hast du einen Korkenzieher?«
    Das ist Sue, strahlend und ein bisschen lallend. Ich möchte Art noch mehr fragen, aber ich eile in die Küche. Dort ist Morgan und redet mit alten Freunden von mir, während sich Boris’ Frau sehr angeregt mit Lorcan unterhält. Ich kann es kaum fassen: Sie lächelt tatsächlich. Bis ich den verschwundenen Korkenzieher gefunden und Sue gegeben habe, ist Lorcan schon weitergezogen. Sue fragt, wie es mir geht, nun da ich von Hens Schwangerschaft erfahren habe. Ich versichere ihr, dass es mir bestens geht. Und dann kommt Hen selbst auf mich zu, ist in Tränen aufgelöst, weil sie es mir nicht schon früher erzählt hat, und wir kehren eine halbe Stunde lang die Scherben auf.
    »Es ist doch wunderbar«, sage ich immer wieder. »Ich freue mich wahnsinnig für dich.«
    »Wirklich?« Hen schnieft. » Heute Abend wollte ich es dir erzählen. Ehrlich.«
    Irgendwann kommt Rob dazu und ich gratuliere auch ihm zum Baby, und er wird so rot, dass ich lachen muss, und dann muss auch Hen

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