Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)
lausche der über den Flur dröhnenden Basslinie von Don’t Stop Me Now . Als ich den Korridor anpeile, laufe ich zielbewusst Oscar in die Arme. Keiner von uns sagt etwas, dann beginnen wir gleichzeitig.
»Wenn das nicht das Fischmädchen ist, zurück von ihren Reisen.«
»Oscar! Wie … wie geht es dir?«
Seltsamerweise reagiere ich leicht panisch, obwohl er keine Macht mehr über mich hat. Vermutlich hatte ich immer das Gefühl, dass er das Sagen hat, bis zuletzt, und dieses Gefühl hält an. Wir verfallen beide wieder in Schweigen. Ist das Schmerz, den ich in seinem auf mich gerichteten Blick zu sehen glaube, oder schmeichle ich mir?
»Dann sind also du und Milly …«
»Sie ist ein großartiges Mädchen.« Sein Ton erinnert an eine Kampfansage voller Aggression.
»Das weiß ich, sie ist meine beste Freundin.« Nach einer Pause ziehe ich ein Klischee aus meinem alten Schlapphut. »Ich hoffe, ihr seid sehr glücklich miteinander.«
»Ich werde nett sein«, sagt er, und ein Lächeln kräuselt seine Lippen. »Ich war nett«, ergänzt er ein wenig leiser.
»Das warst du«, sage ich, aber bevor ich noch etwas ergänzen kann, ist er schon weitergegangen.
»Und solltest du mir jemals einen Bettelbrief schicken, habe ich vielleicht auch was für dich«, sagt er. »Schließlich kann Tomasz nicht alle Zwiebeln selbst schälen.«
Dabei lächelt er mich an, wie er mich immer angelächelt hat, und ich kann nicht umhin zurückzulächeln, wobei ich tief drin einen leichten Schauder spüre, der nicht ganz sterben will. Schließlich hat er sich nicht über Nacht in Quasimodo verwandelt. Nein, er ist immer noch sexy, das steht außer Frage, und er hat mir auch was gegeben, was Dom nicht hat, nämlich jenen altmodischen Machocharme, von dem mich einwickeln zu lassen mir einen kurzen Moment auch Spaß gemacht hat. Gott sei Dank war ich so weitsichtig einzusehen, dass er mich auf Dauer nicht warm gehalten hätte.
In Wahrheit ist jede Beziehung, so fabelhaft sie auch sein mag, ein Kompromiss. Wenn wir sie eingehen, verabschieden wir uns immer von der Perfektion, für die unser Traumprinz, wenn er endlich aufgetaucht wäre und uns mit seinem Kuss zum Leben erweckt hätte, gestanden hat. Sosehr es mich auch schmerzt, dies zuzugeben, auch Rachel wird Dom etwas gegeben haben, was ich ihm nicht geben konnte (und damit meine ich keinen Herpes). Aber vielleicht ist es gerade der Kompromiss, die Akzeptanz von dessen Unvollkommenheit, der letztendlich dafür sorgt, dass wir es als perfekt empfinden. Und wir werden dadurch von jenem fatalen, seelenzerstörerischen weiblichen Fluch erlöst, die Perfektion von uns selbst zu erwarten. Da wir schon dabei sind – ich muss meine Beine enthaaren lassen. Im Moment könnte ich King Kong Konkurrenz machen.
»Wie nett von dir«, sage ich zu Oscar. Wir sehen einander an, und ich werde gegen meinen Willen ein wenig sentimental. Wir hatten unsere Zeit, so kurz sie auch war. »Wir sollten da wieder reingehen«, sage ich.
»Ja, das sollten wir«, stimmt er mir zu.
Er geht voraus und hält mir die Tür weit auf. Und als ich hindurchgehe und in das Stimmengewirr und Gedränge zurückkehre, weiß ich, dass es keinen Grund gibt zurückzublicken.
Danksagungen
Zuallererst möchte ich meiner geliebten Cousine Caitlin Plunkett danken, die sich selbstlos während der Weihnachtstage der Lektüre meines Manuskripts gewidmet und alle eklatanten Fehler aufgespürt hat! Und recherchiert hat, wie man in der wirklichen Welt einen polnischen Hilfskoch nennt.
Ein dickes Dankeschön an meine wunderbare Agentin Sheila Crowley bei Curtis Brown, die mit ihrer Begeisterung und Energie Großartiges geleistet hat. Auch Sarah Lewis möchte ich für ihre außerordentliche Unterstützung danken.
Mein nächster Dank geht an Jo Dickinson, die mich zu Little, Brown gebracht und alles zum Guten gewendet hat: Ohne sie hätte ich dieses Buch nicht schreiben können. Danke auch dem Rest des Teams für seinen warmherzigen Empfang.
Ein Dank an Soph, wie immer. Der Mülleimer lebt ewig. Auch an Anne, die ein Pfundskerl und eine ganz Liebe ist.
An Kay, dafür, dass er Kay ist, und auch dafür, dass er mir Zugriff auf Moldawisch gestattete, eine Sprache, deren Pionier Frank Thorpe-Curram war. Ich bin mir sicher, dass sie sich ausbreiten wird.
Damian Barr schulde ich Dank für all seine Unterstützung, Ermutigung und seinen Übermut. Und auch für Cousin Mike.
Ich möchte auch Polly und Shaun und Barclay (meinem liebsten Hund
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