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Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
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ich weiß es …«
    »Ich lüge dich nicht an, Tochter. Er ist vielleicht erkältet, aber Jason ist anderer Ansicht.«
    »Und sonst? Was noch?«
    »Du kannst dich ja selbst vergewissern. Fahr hin und sprich mit Jason und dem Tierarzt.«
    »Warum kommst du nicht mit?«
    »Ich bin nicht im Hotel.«
    »Wo bist du?«
    »Im Krankenhaus, wenn du es genau wissen willst. Brigid ist bei ihrer Nichte, und dann gehen wir zum Dampferrennen …«
    »Das fängt doch erst in Stunden an. Was willst du denn beim Dampferrennen?«
    »Wir wollen vorher ein Picknick machen, anstelle eines ausgedehnten Dinners.«
    »Ein Picknick? Andrew, ich kenne dich nicht wieder. Ausgerechnet du?«
    »Ich habe mir vom Hotel einen Korb packen lassen.«
    »Ach wirklich? Wie süß. Ich kenne genau den richtigen Platz für das Picknick. Ein Hain von Robinienbäumen am Fluss. Geht von der Shady Lane an einer holzüberdachten Brücke ab. Andrew, es ist der beste Platz zum Bumsen meilenweit!«
    »Du … bist also in dieser Laune.«
    »Keine Ameisen, keine Insekten. Aber am schönsten ist es, wenn es regnet.«
    »Bis später, meine Liebe. Ruh dich ein bißchen aus. Es war eine anstrengende Nacht.«
    »›Zu solchen Zeiten geraten die Seelen der Männer in Versuchung.‹ Du siehst, meine Erziehung hat ein bißchen gefruchtet. Clay zitiert immer Shakespeare.«
    »Kimberley, kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich brauche keine Hilfe. Ich will nur Starbright sehen und – Clay wird mich hinfahren. Vergnügliches Bumsen, Papi.«
    Aber Clay fuhr sie nicht hin. Er weigerte sich.
    »Ich habe mich doch bei dir bedankt, Liebling. Ich habe mich entschuldigt für meine Reaktion, als du mich angerufen hast.«
    »Ich habe gerade geduscht, Kimberley.«
    »Ich wollte, ich wäre dabei gewesen, Clay.«
    »Ich will gerade weg. Mein Hilfstrainer ist ausgefallen, und da gibt es eine Menge zu tun. Ich muß Bernie im Krankenhaus besuchen. Übrigens, da du dich nicht erkundigt hast, der Hund hatte keine Tollwut.«
    »Hund? Welcher Hund?«
    »Schon gut, Kimb.«
    »Wie konnte ich dann danach fragen? Trifft sich heute eigentlich Hinz und Kunz im Krankenhaus? Was ist mit Bernie passiert?«
    »Kimb, können wir heute abend darüber reden? Wir werden gemütlich und ausgiebig essen und haben dann eine lange, lange Nacht vor uns …«
    »Ich will dich jetzt sehen!«
    »Kimb, willst du damit sagen, daß du mich aus irgendeinem Grund brauchst?«
    »Nein, ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden!«
    Damit hatte sie den Hörer hingeknallt.
    Und jetzt befand sie sich an der Rennbahn, wurde mit einem Lächeln am Eingang durchgewinkt. Die Pferde waren umgesiedelt worden, aber sie war zu eigensinnig, um zu fragen. Sie fuhr weiter. Keine Durchfahrt. Für sie schon.
    Da lag er, der neue Derbystall, wie üblich von Fotografen und Neugierigen belagert.
    »Miß Kimberley.« Es war der allgegenwärtige Mr. Arnold persönlich. In Windeseile war sie aus dem Wagen. »Miß Kimberley, warten Sie, lassen Sie mich …«
    Neben ihr ein fremdes Gesicht. »Miß Cameron, mein Name ist Buddy Lee. Ich bin von der › Indianapolis News‹. Ist mit Starbright etwas nicht in Ordnung? Ist er krank?«
    »Indianapolis? Da bin ich schon gewesen, eine gräßliche Stadt.« Sie ließ ihn stehen. Sie mußte Starbright mit eigenen Augen sehen.
    Kimberley betrat die verandaähnliche Stallgasse, zu der die Presseleute keinen Zutritt hatten, ging zu Jason Arnold, stellte sich neben ihn und schaute einen Moment lang zu, wie der Tierarzt, assistiert von einem Pfleger, ihr Pferd untersuchte.
    Sie ging zu ihrem Liebling hin und ließ die Hand über seine Stirn gleiten. Er hob den Kopf und stupste sie zart an, und sie stellte sich neben ihn und flüsterte ihm etwas zu. Er schien nicht aufgeregt, und das beruhigte sie etwas, aber …
    »Mr. Arnold, sagen Sie die Wahrheit.«
    »Leise, Miß Kimberley. Jedes Wort hier wird der Presse hintertragen.« Und dann flüsternd: »Er hat sich etwas aufgescheuert, aber das ist leicht zu behandeln.«
    »Andrew sprach von einer Erkältung …«
    Jason Arnold schüttelte den Kopf. »Davon ist nichts zu merken, bis auf einen Husten …«
    »Husten?«
    »Miß Kimberley, wenn man Sie hört, steht morgen in der Zeitung, daß Starbright zu krank ist, um zu laufen. Das wissen Sie doch. Ein Husten, aber unter Kontrolle.«
    »Und?«
    »Splitter in zwei Beinen, aber sie sind nicht heiß, und die Temperatur ist auch normal. Wir müssen abwarten, ob sich eine Infektion einstellt.«
    Warten? Und die

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