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Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
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Hände in den Schoß legen. Andrew! Clay! Hat denn niemand hier Verstand?
    »Ich bin hier, Miß Kimberley.« Pepe mit seinen sanften Mandelaugen und einem strahlenden Lächeln im wettergegerbten Gesicht. Der gute Pepe …
    »Lassen Sie Ihren Wagen hier stehen und kommen Sie mit Pepe. Diesmal hat er ein Geschenk für Sie.« Sie gingen von der Box weg, nebeneinander, ohne sich zu berühren. »Sie haben mir so viel geschenkt, viel zuviel.« Eine Kamera klickte, und ein Fotograf näherte sich aufdringlich, doch Pepe Benitez grimmige Abwehr schlug ihn schnell in die Flucht. Der Jockey fuhr fort: »Sie haben mir den schönen Ring gegeben.« Er ließ das Hufeisen aus Brillanten aufblitzen.
    »Sagen Sie es nicht Ihrem Agenten«, riet sie. »Sonst will er auch einen.«
    Daraufhin warf der kleine Mann den Kopf in den Nacken und lachte lauthals, wobei seine Augen vergnügt funkelten. »Es wird unser Geheimnis bleiben, Miß Kimberley. Ich trage ihn als Talisman, und so lange kann mir nichts geschehen, okay? Und jetzt gehen wir zu meinem Wagen und machen eine Spazierfahrt aufs Land und schauen, wie die Sonne nach dem Regen scheint. Und unterwegs habe ich ein Geschenk für Sie, das Ihre Nerven beruhigen wird, okay?«
    »Okay, Pepe. Das ist hübsch, es reimt sich. Okay, Pepe.«
    In seinem cremefarbenen Eldorado saß er auf einem Kissen hinter dem Steuer. »Klein ist gut für Pferde, aber nicht für mehr Pferdestärken, was?«
    »Okay, Pepe.«
    »Rauchen Sie?«
    Rauchen? »Zigaretten? Nein.«
    »Keine Zigaretten, nein. Marihuana?«
    »Pot? Haben Sie Pot?«
    Er fuhr zum Tor hinaus, nickte fröhlich und winkte. »Im Handschuhfach, bitte bedienen Sie sich. Schon gerollt. Ich habe eine Zigarettendrehmaschine und rolle meine eigenen Joints. Und wenn ich nicht ruhig bin, wie Sie jetzt, wenn ich mir Sorgen mache, dann hilft es.«
    »Es ist noch besser, wenn Sie die Klimaanlage nicht anschalten.«
    Wieder warf er den Kopf zurück und lachte kehlig. »Sie sagen Pepe, wie man Marihuana raucht? Okay, Pepe.«
    Sie steckte zwei der sauber gerollten Joints an und gab einen an Pepe weiter, nachdem sie tief inhaliert hatte. »Rauchen Sie während dem Fahren, Pepe?«
    »Nur wenn ich einen Gast habe.«
    Sie rauchten einige Zeit schweigend, und bald war es so, wie Pepe prophezeit hatte: Sie begann, sich sehr ruhig und entspannt zu fühlen.
    »Wie viele Rennen haben Sie bestritten, Pepe?«
    »Wenn man der Presse glaubt, dreißigtausend. Ich habe nicht mitgezählt. Ich glaube, es waren fünfundzwanzigtausend.«
    »Das ist eine Menge, das ist wirklich eine Menge.« Schon klang ihre Stimme anders, sehr glatt und leicht. »Wie viele haben Sie gewonnen?«
    »Die Zeitungen …«
    »Zum Teufel mit den Zeitungen.«
    Er schüttelte den Kopf, lachte aber diesmal nicht. »Viertausendneunhundertdreiundsiebzig. Und am Freitag – vierundsiebzig, und am Samstag …«
    »Viertausendneunhundertfünfundsiebzig, okay?«
    »Okay, Pepe.« Und er lachte wieder. Diesmal klang es mehr wie ein Kichern.
    Sie legte die Kippe des Joints an den Rand des Aschenbechers und holte sich noch einen aus dem Handschuhfach, es war das letzte.
    »Und«, sprach er weiter, »ich habe an neun Derbys teilgenommen und eines gewonnen und war zweimal platziert.«
    »Pepe, wir haben kein Marihuana mehr.« Sie reichte das angesteckte Joint an ihn weiter, aber er schüttelte den Kopf.
    »Sie brauchen es nötiger.«
    Wahr, sehr wahr. Sie hatte es gebraucht, und er hatte es gemerkt. Der liebe Pepe.
    »Es gibt noch mehr«, sagte er. Bei der nächsten Ausfahrt wendete er den Cadillac Eldorado unter der Autobahnüberführung und fuhr auf die Gegenfahrbahn. »In meinem Zimmer habe ich noch mehr, okay?«
    Sie hatte den vagen Gedanken, er könne sie vielleicht … sie sollte high werden, und dann … aus einem bestimmten Grund. Doch sie blieb ruhig sitzen und wartete ab. Als sie vor dem Motel hielten und Pepe ihr den Schlag aufhielt, überfiel sie die frische Lust wie eine kalte Dusche. Sie stieg aus, aber es war mehr ein Schweben; sehr hübsch fühlte es sich an.
    »Ich zeige Ihnen, wie man sie rollt, okay?«
    Rollen? Im Bett? Aber Pepe!
    Das Motelzimmer war geräumig und hatte zwei breite Betten. Und Pepe drehte die Klimaanlage ab und kruschelte in einer Schublade herum. Er war ein gut proportionierter, hübscher Mann bei aller Kleinheit, mit einer nussbraunen Haut – überall?
    Er reichte ihr ein angezündeten Joint, und sie bedankte sich. »Okay, Pepe.«
    »Sie fühlen sich besser, wie ich

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