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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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immer wieder aus dem Fenster. Doch von Heike war weit und breit nichts zu sehen. Nachdem er eine halbe Stunde auf sie gewartet hatte, rief Falko seine Frau schließlich über ihr Handy an. Nach kurzem Klingeln nahm sie ab. Heike war vor gerade mal einer Stunde zu ihrer besten Freundin aufgebrochen, da sie keine Lust gehabt hatte, schon wieder einen Samstag allein zu Hause zu verbringen. Er konnte sie verstehen, doch das minderte seine Enttäuschung nicht im Geringsten. Die beiden Frauen hatten sich spontan zu einem Kinobesuch verabredet und wollten anschließend noch eine Kleinigkeit zusammen trinken gehen. Es würde nicht zu spät werden, versprach Heike. So blieb ihm nichts, als den beiden einen schönen Abend zu wünschen und sich das inzwischen kalt gewordene Essen aufzuwärmen. Während er versuchte, den Knoten in der Tüte zu lösen, überlegte er es sich anders, nahm erneut das Telefon zur Hand und tippte eine Nummer ein. Nach dreimaligem Läuten meldete sich sein Freund Marco am anderen Ende der Leitung und nahm auch gleich Falkos Vorschlag an, sich noch im Dojo zu treffen, um ein bisschen zu trainieren. Falko verstaute seine Sportkleidung in einer Tasche und machte sich wieder auf den Weg.
    Marco war schon da, als Falko eintraf. »Mit deinem Anruf hätte ich heute wirklich nicht mehr gerechnet.« Sie umarmten sich freundschaftlich. Drei Jahre, nachdem Falkos Vater und seine Schwester bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, hatte er Marco vor fünfunddreißig Jahren bei einer Karate-Schnupperstunde kennengelernt. Sie hatten sich sofort angefreundet, obwohl Falko soziale Kontakte damals schwergefallen waren. Während sich Falko nach dem Abitur erst orientiert und eine Zeitlang sogar als Barkeeper gejobbt hatte, war für Marco immer klar gewesen, sich dem Karate ganz und gar widmen und davon leben zu wollen. Sämtliche Gurtprüfungen hatten die beiden Männer gemeinsam bestanden. Doch während Falko nach dem zweiten Schwarzgurt keine weiteren Prüfungen abgelegt hatte, hatte Marco in den Folgejahren noch drei weitere Prüfungen absolviert und war darüber hinaus noch mehrfacher Europameister geworden. Er hatte mit einigen anderen einen Karateverein gegründet, bei dem er nun selbst als Trainer arbeitete und mit viel Leidenschaft sein Wissen und Können weitergab.
    »Mich wundert, dass du gar nichts Besseres vorhast am Samstagabend«, gab Falko zurück. »Schön, dass es geklappt hat.«
    Gemeinsam betraten sie die Umkleidekabine. Marco stellte seine Tasche mit Schwung auf der Bank ab.
    »Mann, haben wir uns lange nicht gesehen. Erzähl. Wie geht es dir?« Marco zog sich T-Shirt und Hose aus und seinen Karateanzug an.
    »Ein neuer Fall, der mir im Kopf herumspukt …« Falko stockte kurz. »Und was mein Privatleben betrifft, na ja … Heike und ich gehen leider inzwischen oft getrennte Wege.« Er schlüpfte in seine Trainingshose, legte die Enden der Jacke vor seinem Bauch übereinander und band den Schwarzgurt zu.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich glaube kaum. Aber danke fürs Angebot. Ich denke, es rächt sich einfach, dass Heike und ich mehr Zeit bei der Arbeit verbringen als zu Hause.«
    »Hey, wie lange seid ihr noch mal verheiratet?«
    »Dreizehn Jahre.«
    »Dreizehn Jahre«, wiederholte Marco. »Mann, Falko, du bist ein Glückspilz. Ich könnte dir ein Dutzend Kerle nennen, die nicht mal halb so lange mit ihrer Frau zusammen sind und froh wären, wenn sie noch mehr Zeit ohne sie verbringen könnten.« Er klopfte ihm gutmütig auf die Schulter. »Freu dich! Du liebst deine Frau und ihr wollt zusammen sein. Und ihr geht in euren Jobs auf. Glaub mir, das hat auch was für sich. Ihr lebt für eure Arbeit, und zwar alle beide.« Marco war wirklich der Mensch auf der Welt, der ihn besser kannte als irgendjemand sonst.
    »Wahrscheinlich hast du recht. Und du? Neue Frau, neues Glück?«
    »Du kennst mich.« Marco breitete die Arme aus. »Soll das wirklich nur einer allein gehören.«
    »Spinner«, spöttelte Falko. Er wusste sehr wohl, dass Marco damit den wunden Punkt in seinem Leben mit Humor zu nehmen versuchte, was ihm jedoch nur mäßig gelang. Er hatte sie einfach noch nicht gefunden, die eine, die für ihn mehr war, als nur eine Begleitung auf Zeit. Dass Marcos Wunsch danach groß war, wusste Falko nur zu gut. »Lass uns reingehen. Ich verpasse dir ein paar Schläge gegen den Kopf, damit du wieder klarkommst.«
    Sie betraten die Trainingshalle, liefen erst zehn Minuten locker nebeneinanderher

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