Selbstbewusst!
schnell auf die Gruppe oder Ihr Gegenüber zu. Beginnen Sie mit dem Gespräch erst, wenn Sie Platz genommen haben. So haben Sie die nötige Offenheit für die Situation und können Ihrem Gegenüber Ihre Selbstsicherheit vermitteln.
Selbstbewusstsein in der Sprache ausdrücken
Viele Menschen sprechen eine vorsichtige Sprache. Sie verwenden solche Aussagen, die sie leicht wieder zurückziehen können, sollten nicht auf Zustimmung bei anderen treffen. Ein solches Wort ist âvielleichtâ, zum Beispiel: âKann ich vielleicht von Ihnen ⦠bekommen?â Das Wort âvielleichtâ kann ohne Schwierigkeiten weggelassen werden. Es hat die Absicht, die eigene Aussage zu schwächen, damit sie nur nicht wie eine Forderung klingt.
Ãhnlich wirkt die Formulierung: âIch würde meinen â¦â oder âIch würde sagen â¦â. Nur wenigen Menschen ist es bewusst, wie wenig selbstsicher eine solche Formulierung wirkt.
Ebenso verhält es sich mit dem Wort âeigentlichâ . âEigentlich wollte ich in die Stadt fahren.â Das Wort âeigentlichâ kehrt den Satz ins Gegenteil. Eigentlich wollte ich in die Stadt fahren heiÃt im Klartext: Du hast mich überredet zu bleiben. Ich bin bereit, mich dir zu unterwerfen. Auch die Formulierung âIch würde gern â¦â wird vom Gegenüber als Signal gewertet, gegenüber seinen Interessen nachzugeben. Und die Verwendung des Konjunktivs bringt wenig Sicherheit zum Ausdruck. Wie wirkt wohl jemand auf Sie, der zum Beispiel in einer Gehaltsverhandlung sagt: âIch hätte gern â¦â?
Wann behaupten, wann nicht?
Suchen Sie sich für Ihre Selbstbehauptungssituation solche Situationen aus, die eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit haben. Dann erreichen Sie Ihr Ziel und der Selbstverstärkungseffekt tritt auf.
Folgende Fragen helfen Ihnen, über die Folgen nachzudenken, die das Eintreten für Ihre Rechte haben kann, um so zu einer guten Einschätzung zu gelangen.
1.
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Wie wichtig ist es für Sie, in der betreffenden Situation Ihren Standpunkt darzulegen?
Bewerten Sie die Wichtigkeit mit einer Skala von 1 bis 10. Hierbei bedeutet 1 gleich unwichtig, 10 dagegen extrem wichtig.
2.
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Welches Verhalten erwarten Sie von Ihrem Gegenüber?
3.
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Was sind die positiven Ergebnisse, wenn Sie für Ihr Recht eintreten? Wie groà ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihr Ziel erreichen? Geben Sie die Wahrscheinlichkeit dafür an, die zwischen 0 und 100 Prozent liegen wird.
4.
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Welche Nachteile können sich für Sie ergeben, wenn Sie Ihren Standpunkt vertreten? Wie groà ist die Wahrscheinlichkeit, dass der eine oder der andere Nachteil eintritt? Geben Sie die Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Nachteile auch wieder zwischen 0 und 100 Prozent an.
5.
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Was können Sie tun, wenn Sie sich in der Situation nicht durchsetzen? Welche Möglichkeiten entdecken Sie, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen?
Halten wir fest: Sie überlegen vor jeder Situation, ob Sie sich durchsetzen wollen und wie groà die Erfolgswahrscheinlichkeit ist. Sie fällen ein Urteil darüber, ob der wahrscheinliche Nutzen gröÃer ist als die wahrscheinlichen Nachteile. Dann entscheiden Sie, ob Sie in der Situation Ihren Standpunkt darlegen und sich zu behaupten versuchen. Selbstunsichere Menschen haben die Tendenz, die möglichen Gefahren einer Situation zu überschätzen. Damit Sie möglichst bald Erfolgserlebnisse haben, wurde Ihnen empfohlen, mit einfachen und mittelschweren Durchsetzungssituationen zu beginnen. Ihre Erfolge führen dann auch automatisch zu einer Verstärkung Ihres positiven Verhaltens. Wagen Sie sich erst dann an schwierige Situationen.
Praxis-Tipp:
Machen Sie sich Mut , um sich auch an schwierige Situationen zu wagen.
Sie wissen jetzt, wie Sie es anstellen sollten: Anstatt sich ängstlichen Gedanken hinzugeben, bauen Sie Gedanken des Mutes auf. âIch glaube an mich, ich glaube ganz fest an mich. Ich strahle innere Sicherheit aus. Ich setze mich durch â¦â usw.
Vielleicht wenden Sie ein: âUnd was ist, wenn ich mich nicht durchsetzen kann? Dann falle ich doch gleichsam in ein Loch?â
Wichtig:
Niemand vermag sich immer durchzusetzen.
Selbst die durchsetzungsstärksten Menschen schaffen es nicht, sich immer durchzusetzen. Entscheidend ist jedoch, wie solche Menschen damit umgehen.
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