Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
zu befassen und diesem zentralen Aspekt des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken, ist für sich allein schon ein Akt des Heilens. Wenn wir uns dem Genuss guten Essens hingeben und uns an diesem Wunderbaren ergötzen können, sind wir offener für das Leben.
Selbstheilung erfordert Tatkraft, Übung und Ausdauer – ein Heilmittel selber herzustellen und anzuwenden gibt mehr heilsame Impulse als alles, was man liest, und sei es noch so viel. Dylana Accolla und Peter Yates:
Back to Balance
Dieses Buch will nicht nur fertige Rezepte liefern, sondern die Leser auch dazu ermutigen, eigene schmackhafte Gerichte zu erfinden. Im Folgenden werden die Prinzipien erklärt, die den hier ausgewählten Rezepten zugrunde liegen, um Ihnen bei Ihren eigenen diätetischen Selbstheilungsbemühungen zu helfen.
Die Herstellung eines Rezepts oder Menüs in vier Schritten
Schritt 1: Der erste Teil dieses Buches ist dazu gedacht, die verschiedenen Grundmuster verständlich zu machen, durch die sich die traditionelle chinesische Medizin definiert. Um eigene Rezepte zu erfinden, muss man erst genau Bescheid wissen über sein Befinden und die allgemeinen Ernährungsregeln kennen, die eine Heilung am wirksamsten unterstützen. Zu beachten sind prinzipiell der jeweils angemessene generelle Ernährungsstil und die verschiedenen Temperaturen, Geschmäcker und Arten von Nahrung, die sich günstig auswirken. Der erste Schritt ist deshalb der, die jeweilige Störung möglichst genau zu diagnostizieren und alles Nötige darüber nachzulesen, um die wesentlichen Prinzipien zu erfassen.
Wenn zum Beispiel eine Milz-Qi-Schwäche vorliegt, ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die Nahrung gut zubereitet wird und überwiegend aus gekochten Speisen besteht, weil diese leichter verdaulich sind. Suppen, Eintöpfe und Schmorgerichte sind in diesem Fall empfehlenswert, während auf rohe, kalte Speisen lieber verzichtet werden sollte.
Außerdem sollte die Nahrung vorwiegend süß und leicht wärmend sein und durch aromatische Kräuter und Gewürze mit milder Schärfe ergänzt werden. Ideal wäre eine Mischkost aus Getreide und Gemüse mit einem hohen Anteil an Feldfrüchten wie etwa Süßkartoffeln oder Wurzelgemüsen, die reich an komplexen Kohlenhydraten sind.
Da dieses Buch keine Diagnosehilfe ist, rate ich Ihnen für den Fall, dass Sie sich in der chinesischen Medizin noch nicht gut auskennen, einen qualifizierten Heilpraktiker oder Arzt aufzusuchen, um die Störungsmuster verstehen zu lernen, die sich gerade jetzt in Ihrem Leben zeigen. Selbst ich als erfahrener Heilkundiger schätze und suche den Rat von Kollegen, weil sie mir helfen können, meine eigenen Lebensumstände deutlicher zu sehen.
Schritt 2: Der zweite Schritt besteht darin, sich mit dem Wesen der verschiedenen Nahrungsmittel vertraut zu machen: ihrer Temperatur, ihrem Geschmack und ihrer Wirkungsweise. Sie werden alle zu Beginn des Rezeptteils kurz erläutert und sind außerdem, nach Gruppen sortiert und in alphabetischer Reihenfolge, in den ausführlichen Nahrungsmitteltabellen am Ende des Buches aufgelistet. Daraus können die Nahrungsmittel ausgewählt werden, die als Grundlage für eigene Rezepte infrage kommen. Je mehr Sie sich in die energetischen Eigenschaften der Nahrungsmittel vertiefen, umso leichter wird es Ihnen fallen, auch die Eigenschaften von Nahrungsmitteln, die hier oder in der einschlägigen Literatur nicht aufgeführt sind, zu bestimmen.
Schritt 3: Sobald Ihnen das Spektrum der jeweils richtigen Nahrungsmittel und Garmethoden geläufig ist, kann der kreative Prozess der Rezeptgestaltung beginnen. Die aufgetretene Störung gibt die Gesamtrichtung an, die eine entsprechende Diät nehmen sollte. Dabei wird allerdings nur das Gleichgewicht nach einer bevorzugten Richtung hin etwas verlagert, statt diese Richtung mit aller Strenge einzuhalten. Ein Rezept kann durch mehrere Zutaten ergänzt werden, die dem betreffenden Gericht eine bestimmte Zielrichtung geben, die jedoch noch austariert werden muss durch Einbeziehung von Zutaten und Geschmäckern, die ein Gegengewicht bilden, damit ein dynamischer Ausgleich zustande kommt.
So könnte zum Beispiel als Hauptzutat Lammfleisch gewählt werden, um Wärme zu erzeugen und das Yang des Körpers zu unterstützen. Das Fleisch kann gebraten werden, was die wärmenden Eigenschaften steigert. Es kann mit Rosmarin gewürzt werden, einem Kraut, das dem Yang Kraft gibt, und von verschiedenen Wurzelgemüsen begleitet werden, die
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