Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

überwiegend warmer Temperatur
infrage und als Garmethoden ebenfalls nur solche mit erhitzender Wirkung. Schmorgerichte und Eintöpfe sind in diesem Fall eine gute Wahl. Getreide und Wurzelgemüse bieten der Milz Unterstützung, warme Speisen und eine gewisse Schärfe stärken das Yang.
Machen Sie eine Liste von den Nahrungsmitteln, die sowohl wärmen als auch die Milz stärken. Dazu gehören unter anderem Hafer, Huhn, Kürbis, Milchreis, Süßkartoffeln, Datteln, Esskastanien, Anissaat, Kümmel, Ingwer, Knoblauch und Melasse. Schreiben Sie auch die Nahrungsmittel auf, die dafür bekannt sind, das Yang zu kräftigen, wie Zimt, Lammfleisch, Rosmarin, Forelle, Walnüsse und Krabben. Sie alle spielen eine wichtige Rolle bei der eigenen Rezeptzutaten- oder Speisenzusammenstellung.
Überlegen Sie nun, welche dieser Zutaten in einem Rezept vereint werden könnten und wie. Zum Beispiel könnte Huhn mit Süßkartoffeln, Ingwer und Knoblauch zusammen geschmort und Porridge (Haferbrei) mit Melasse gesüßt und mit Walnüssen bestreut werden, und Esskastanien könnte man mit Rosmarin rösten. Jetzt sind Kreativität und Fantasie gefragt. Die eben genannten Vorschläge könnten nun ausgewogen werden durch einige Zutaten mit entgegengesetztem Geschmack; so könnte dem geschmorten Huhn Zitronensaft zugesetzt werden. Außerdem können die verschiedensten Beilagen von ausgleichendem oder der Hauptzutat entgegengesetztem Charakter gereicht werden; so könnte die Wirkung des Schmorhuhns durch Reis unterstützt werden, der mit aromatischen, wärmenden Gewürzen gekocht wurde, und ein gewisser Ausgleich erzielt werden durch Beigabe von ein paar Champignons, die ihrem Wesen nach kühl sind.

    Die Prinzipien sind eigentlich leicht zu verstehen. Die Hauptzutat des Rezepts kann
von Zutaten mit ähnlichen Eigenschaften unterstützt werden,
durch Zutaten mit harmonischen Eigenschaften ergänzt werden und
durch Zutaten mit entgegengesetzten Eigenschaften ausgeglichen werden.
    Ein Beispiel:
    Kürbis-Esskastanien-Suppe bei Milz-Yang-Schwäche
5 Teile Kürbis, 1 Teil Kartoffeln, 1 Teil Möhren, 1 Teil Zwiebeln,
2 Teile Kastanien, Zimt, Pfeffer, Zitrone
    Die Hauptzutat Kürbis ist süß und warm. Sie ist ein Labsal für die Milz und wirkt nässeableitend. In dieser Wirkung wird sie von den Esskastanien unterstützt, die ebenfalls süß und warm und darüber hinaus noch eine gute Ergänzung sind, weil sie das Yang stärken. Kartoffeln und Möhren tragen das ihre bei, indem sie das Milz-Qi kräftigen, und Möhren wirken zusätzlich Blut bildend. Die Zwiebeln sorgen für Bewegung, womit sie Stockungen entgegenwirken. Zimt und schwarzer Pfeffer verstärken die günstige Wirkung auf das Yang. Und ein Spritzer Zitrone in jeder Portion Suppe bildet ein gewisses Gegengewicht.
    Bei jedem Rezept in diesem Buch finden Sie eine ähnliche Beschreibung seiner Wirkungsweise. Es ist ganz einfach, Zutaten auszutauschen, wenn sie entweder gerade nicht zur Hand sind oder wenn dem Rezept eine bestimmte Zielrichtung gegeben werden soll. Ich möchte Sie nochmals dazu ermutigen, Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und mit Lust zu kochen. Das letzte Urteil, ob ein Rezept die gewünschte Wirkung zeigt oder nicht, spricht der Körper, indem er entsprechend reagiert. Betrachten Sie Ihren Körper als eine Art »Stimmgabel«, mit der Sie die Schwingungen Ihrer kulinarischen Kreationen auffangen können. Ich hoffe aufrichtig, dass dieses Buch Sie allmählich daran gewöhnen wird, auf die Weisheit Ihres eigenen Körpers zu horchen.
    Jeder Mensch trägt seinen eigenen Arzt im Innern mit sich… Wir tun am besten daran, wenn wir dem Arzt, der in jedem Patienten wohnt, Gelegenheit geben, sein Werk zu verrichten.
    Albert Schweitzer

Teil IV
Was noch wichtig ist

    Es gibt so etwas wie Nahrung und so etwas wie Gift.
Aber der Schaden, den diejenigen anrichten, die Gift als Nahrung
ausgeben, ist weitaus geringer als der, den diejenigen anrichten,
die Generation um Generation andere davon zu überzeugen
versuchen, dass Nahrung Gift ist.
    Paul Goodman

10
Genuss, Gesundheit und moderne Technik
    Kaffee und Tee
    Kaffee ist in energetischer Hinsicht interessant. Er gibt zwar sehr schnell und effizient Hitze ins System ab, die jedoch bald wieder verbraucht ist. Seine Wirkung besteht darin, Hitze freizusetzen, ohne für Nachschub sorgen zu können. Und so raubt er uns letztlich die Wärme und lässt uns innerlich kalt. Kaffee öffnet sozusagen nur die Ofentür, statt die Glut im Ofen