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Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

Titel: Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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versorgt. Diese Aktivität tritt am deutlichsten im endokrinen Drüsensystem zutage, das durch Hormonausschüttung Wachstum, Geschlechtsreife und Fruchtbarkeit reguliert. Die Hirnanhangsdrüse und der Hypothalamus, die den endokrinen Drüsen vorgeschaltet sind, führen sozusagen den Willen der Nieren aus.
    Das endokrine System arbeitet mit dem vegetativen oder autonomen Nervensystem zusammen, das infolgedessen auch zum Einflussbereich der Nieren gezählt werden sollte. Das autonome Nervensystem ist noch einmal in Sympathikus und Parasympathikus unterteilt. Diese beiden Stränge sind mit dem Yin und Yang der Nieren zu vergleichen.
    Vereinfacht ausgedrückt, bereitet uns der Sympathikus aufs Handeln vor, indem er die Ressourcen des Körpers mobilisiert und die Gehirntätigkeit anregt. Er wird durch Aktivität stimuliert und kann als Repräsentant der Yang-Energie der Nieren aufgefasst werden. Der Parasympathikus ist für das Wiederauffüllen, die Erneuerung,
zuständig, er bremst uns und wird durch Ruhe und Entspannung aktiviert. Er kann als Repräsentant der Yin-Energie der Nieren bezeichnet werden. In der Ausgewogenheit der beiden Nervenstränge kommt das Gleichgewicht von Yin und Yang zum Tragen.

    Die chinesische Medizin unterteilt den Leib in drei Abschnitte, »Jiao« oder Brennräume genannt. Diese Einteilung ist zum Teil strukturell und zum Teil funktionell. Im oberen Jiao, wo sich das Herz und die Lunge befinden, finden Atmung und Zirkulation statt. Im mittleren Jiao, wo sich die von der Milz regierten Verdauungsorgane befinden, finden Verarbeitung und Umwandlung statt. Im unteren Jiao, wo sich die Reinigungsorgane befinden, finden Ausscheidungs- und Sexualaktivitäten statt. Über das untere Jiao herrschen die Nieren.
    Strukturell bedeutet dies, dass die Nieren einen besonderen Bezug zum unteren Rücken und Beckengürtel haben. Die Knie, die den unteren Rückenbereich stützen, gehören ebenfalls zum Wirkungskreis der Nieren. Funktionell bedeutet es, dass die Nieren über die in der Gebärmutter, den Eierstöcken, der Prostata und den Hoden verkörperten Fortpflanzungsfunktionen herrschen. Sie sind auch für die Ableitung, den Ausgleich und die Reinigung aller Flüssigkeiten durch Nieren, Blase und Dünndarm verantwortlich.
    Der feinstoffliche Wirkungskreis der Nieren
    In den Nieren sind die stärksten Impulse physischen Lebens zu finden: der Überlebens- und der Fortpflanzungstrieb. Diese starken Kräfte der Psyche liegen fast allen Verhaltensweisen zugrunde. Die Nieren sind die Quelle einer phänomenalen Kraft, des Lebenswillens,
im Chinesischen »Zhi« genannt. Sie kommt auf ursprüngliche, unmittelbare und machtvolle Weise zum Ausdruck. Daran, welchen Raum wir dieser Kraft in unserem Leben geben, lässt sich ermessen, wie viel Nierenenergie wir zurückhalten oder freisetzen.
    Der Lebenswille weckt die sexuelle Energie. In unserer Beziehung zum sexuellen Grundtrieb sehen wir den Ausdruck der Nierenenergie. Je engeren Kontakt wir mit dem ungezügelten Feuer der Sexualität halten und je mehr von ihrer überschäumenden Energie in unser Leben hineinfließt, umso gesünder sind unsere Nieren. Physisch zeigt sich das an einem frei beweglichen Becken und einer guten Durchblutung der Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane. Psychisch schlägt es sich in Form von gesunder, ungehemmter Sexualität nieder, die frei ist von Scham, Schuldgefühlen und Verdrängung.

    Die Sexualität muss sich nicht direkt in entsprechendem Verhalten äußern. Sie kann auch in künstlerisches Schaffen oder andere Arbeit einfließen. Der Wunsch, sich kreativ zu betätigen, entzündet sich in den Nieren, und der Schaffensdrang ist so stark, dass seine Unterdrückung ernsthafte emotionale, mentale und physische Störungen auslösen kann. Indem wir ihm in aller Freiheit nachgeben, verbinden wir uns unmittelbar mit der Lebenssehnsucht des Daseins, der universalen Schöpfungskraft, die sich fortwährend überall im Kosmos entfaltet.
    Appetit und Sex sind die großen Motivatoren der Geschichte… Sie erhalten und mehren die Art, sie rufen die Kriege und Lieder hervor, sie nehmen Einfluss auf Religionen, Gesetze und Künste. Die ganze Schöpfung ist ein ununterbrochener Zyklus von Verdauung und Fruchtbarkeit.
    Isabel Allende:
Aphrodite
    Die Nieren sind eine Quelle der Spontaneität und Wissbegier. Dieser natürliche Forschungs-und Schaffensdrang ist wunderbar bei Säuglingen zu beobachten. Die Handlungen eines Babys sind völlig spontan, es

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