Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

einzuladen.
    Ob eine Mahlzeit Nahrung für das Herz ist, liegt nicht so sehr an den Zutaten als vielmehr daran, ob der Koch mit dem Herzen bei
der Zubereitung ist. In dem Film Bittersüße Schokolade teilt sich alles, was im Leben der Köchin vorgeht, auf magische Weise jedem mit, der ihre Schöpfungen genießt, und löst manchmal Tränen aus und manchmal sexuelle Erregung. Die alchemistische Beziehung zwischen Koch und Essen beeinflusst uns vermutlich stärker, als uns bewusst ist, und es ist ein wunderbares Geheimnis, warum der Apfelkuchen von Tante Erna einfach unübertroffen ist, wie sehr wir uns auch bemühen mögen, ihn auch so hinzubekommen.
    Wie im Leben brauchen wir auch beim Essen das Bittere, um den Genuss vollständig zu machen, und so ist Bitterkeit Nahrung für das Herz, allerdings in Maßen, denn ein Zuviel führt zu Beklemmung. Ein bitterer Salat, ein Aperitif oder anderer Genuss, zum Beispiel aus Löwenzahnwurzeln, regt das Herz an. Auch in Getreidekeimen und Kleie ist der Bittergeschmack zu finden. Durch die Gewohnheit, vor einer Mahlzeit etwas Bitteres zu trinken, wird das Verdauungssystem darauf vorbereitet, dem Essen möglichst effektiv Nährstoffe zu entziehen und dem Herzen zukommen zu lassen. Heutzutage müssen wir unter Umständen ziemlich suchen, um Lebensmittel mit Bitterstoffen zu finden, aber eine kleine Menge genügt schon, und die Vorteile sind diese Mühe wert.
    Das Herz spricht auch auf die feinstofflichen Bestandteile der Nahrung an, und so kommt es, dass uns verschiedene Blütenessenzen im Herzen anrühren und einen Stimmungsumschwung herbeiführen können. Ich empfehle, die alte Sitte des Blütenessens wieder aufzugreifen. Ringelblumen-, Borretsch-, Veilchen-, Kapuzinerkresse-, Rosen- und andere Blüten sind für jede Mahlzeit eine wunderbare Ergänzung und tun dem Herzen wohl. Ein paar Blütenblätter, über einen Salat gestreut oder unter Reis gemischt, bringen Farbe und Leben ins Essen. Blüten können auch in Öl eingelegt und dann zu Salatsaucen verwendet werden.
    Gemüse und Früchte, die rote Farbstoffe enthalten, wie Tomaten, Kirschen oder rote Paprikaschoten, können das Herz kräftigen. Neueren Forschungen zufolge stärken gebackene Tomaten den
Herzmuskel, und auch Rotwein hat nach Meinung der Wissenschaft eine günstige Wirkung. 16 Die mäßige Verwendung von anregenden Gewürzen wie Paprika und schwarzem Pfeffer ist gleichfalls empfehlenswert. Herznahrung sind außerdem Fleisch- und Wurstwaren wie Herz oder Blutwurst. Der Verzehr von zu viel rotem Fleisch kann natürlich eine gegenteilige Wirkung haben. Auch ein Übermaß an Salz, Fett und Reizstoffen kann dem Herzen schaden.
    Weitere Informationen über das Herz finden Sie in den folgenden Kapiteln in den Abschnitten über Yin, Yang, Qi und Blut.

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Die Grundstoffe
    Qi
    Ebenso wie sich die Welt in ihren Teilchen offenbaren kann, kann sich das Tao auch als Mensch offenbaren.
    Obwohl Welt und Teilchen nicht dasselbe sind, sind sie doch nicht verschieden.
    Obwohl der kosmische Leib und der eigene Leib nicht dasselbe sind, sind sie doch nicht verschieden. 17
    Die wichtigsten GRUNDSTOFFE des menschlichen Körpers sind QI und BLUT. Qi wird unter anderem mit »Atem« übersetzt, womit der Lebensodem gemeint ist, das Grundprinzip, für das es im Englischen und Deutschen kein Wort gibt. Die sichtbare und greifbare Welt wird einfach als kondensiertes Qi gesehen. »Wenn das Qi kondensiert«, sagt Zhang Zai, »treten Formen in Erscheinung. « 18 Alle Materie ist demnach eine der Leere entsprungene verlangsamte Schwingungswelle. Das Leben wird als Kondensation, der Tod als Zerstreuung von Qi betrachtet. In seinem umfassendsten Sinne ist das Konzept des Qi unfassbar; das Wort »Qi« ist lediglich ein Versuch, den feinstofflichen Bereich der Schwingungen, dieses Ursprungs und wahren Wesens allen Seins, zu benennen.
    Wir stellen Qi her, indem wir Nahrung und Luft vereinen. Unsere Fähigkeit, Qi zu erzeugen, hängt einerseits von unserer physischen Konstitution und andererseits von unserem Lebensstil ab. Stark vereinfacht ausgedrückt ist Qi die Energie, die uns zur Verfügung steht. Für alle Körperaktivitäten brauchen wir Energie: für die Bewegung,
für die Verdauung, zur Abwehr von Krankheiten und um über den Tag zu kommen.
    Wenn das Qi schwach ist, funktioniert etwas nicht richtig. Wie sich diese Unterfunktion zeigt, hängt von den jeweiligen Stärken und Schwächen ab. Bei einigen Menschen hat ein bestimmtes Organ nicht