Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
des Körpers umherschwebt, sodass man Angst bekommt und ein Gefühl hat, als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen. Dies macht sich bei Blutarmut besonders vor dem Einschlafen bemerkbar. Ist hingegen reichlich Blut vorhanden, findet der Geist im Körper Halt, er kann sich nach innen zurückziehen und für die Nacht einrichten, sodass der Schlaf für Erfrischung sorgt.
Ein Mensch mit einer Fülle von Blut fühlt sich durch und durch kraftvoll, er ist vital, besitzt Stehvermögen und hat eine gute Immunabwehr. Er ruht fest in seinem Körper und in seiner Erfahrung und hat ein starkes Selbstgefühl. Anzeichen für Blutarmut sind Antriebsschwäche, eine matte Haut, Einschlafstörungen und Angst.
Wie kommt es zu Blutarmut?
Blutarmut tritt meist vor dem Hintergrund einer Milzschwäche und der Ansammlung von Schadstoffen auf. Ebenso wie Qi-Mangel kann auch die Blutarmut durch eine langwierige Erkrankung, Stress, chronische Sorgen und Überarbeitung verursacht werden. Darüber hinaus geht bei einer Kindsgeburt, bei starken Menstruationsblutungen und bei Verletzungen Blut verloren. Um einen solchen Verlust wiedergutzumachen, muss darauf stets eine Zeit der Erneuerung folgen. Nach allgemeiner Auffassung dauert es 120 Tage, um das Blut wiederherzustellen, das heißt, jedes Programm zur Bluterneuerung muss über diesen langen Zeitraum aufrechterhalten werden.
Psychisch bringt eine Blutschwäche nach meiner Ansicht manchmal das Unvermögen der Seele zum Ausdruck, sich voll und ganz zu verkörpern, sodass zum Zweck einer Heilung darauf zu achten ist, die betreffende Person wieder in ihrem Körper heimisch zu machen. Ein Schock, der mitunter die Ablösung der Seele vom Körper verursacht, kann auch das Krankheitsbild der Blutarmut heraufbeschwören. (Während ich all das schreibe, muss ich unwillkürlich an Vampire denken, die Menschenblut brauchen, um verkörpert zu bleiben, und die mit ihrem bleichen, matten Gesicht eine makabre Karikatur der klassischen Blutarmut darstellen.)
Gelegentlich greifen bestimmte Faktoren in die Verdauungsprozesse ein und verhindern die Herstellung von qualitativ hochwertigem Blut. NÄSSE zum Beispiel beeinträchtigt die Fähigkeit der Milz, Blut zu erzeugen. Versteckte Krankheitserreger, die das körpereigene Immunsystem noch nicht erfolgreich aufspüren konnte (wie etwa Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten), aber auch ein breites Spektrum von Giften können gleichfalls die Blutproduktion stören.
Meistens ist eine der Hauptursachen für Blutarmut allerdings in der Ernährung zu suchen, und diesem Mangel ist wahrscheinlich am leichtesten abzuhelfen. Sowohl das Fehlen lebenswichtiger Nährstoffe als auch der Verzehr stopfender Substanzen kann Symptome der Blutarmut auslösen.
Blutarmut steht mit den Syndromen 22 einer Milz-Qi-Schwäche, einer Leber-Yin-Schwäche und einer Blockierung durch Nässe, Kälte oder Hitze in Zusammenhang und sollte auch in diesem weiten Kontext behandelt werden.
Blutarmut erkennen
Sichtbare Anzeichen einer Blutarmut sind im Allgemeinen eine bleiche, matte Hautfarbe, Schwindelgefühle im Stehen, eine verschwommene oder »schwankende« Sicht, Trockenheit von Haut und Haar, blasse Lippen, unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutungen, ein schlechtes Gedächtnis, Schwierigkeiten beim Einschlafen, generelle Angstgefühle und leichte Depressionen.
Nicht alle Zeichen müssen vorliegen, um die Diagnose zu bestätigen; mitunter weisen andere Anzeichen und Symptome auf die Mitwirkung bestimmter Organe hin. Blutmangel entsteht meist durch eine Schwäche der Milz und zieht hauptsächlich Leber und Herz in Mitleidenschaft.
Die Kräftigung des Blutes
Um das Blut zu stärken, müssen alle Organe unterstützt werden, die an seiner Herstellung und Gesunderhaltung beteiligt sind. Das sind die Milz, die Nieren, die Leber und das Herz. Wie diese Organe gestärkt werden können, ist im vorigen Kapitel behandelt worden.
Das Blut wird durch eine volle Inbesitznahme des Körpers gekräftigt. Das Krankheitsbild einer Blutarmut findet sich oft bei Menschen, die sich in ihrem Körper nicht heimisch fühlen. In diesem Fall tun Bewegung und körperliche Kontakte not. Während die physischen Ursachen der Blutarmut vor allem in einer Mangelernährung oder schlechter Nährstoffaufnahme zu suchen sind, liegen die mentalen und emotionalen Wurzeln in der Abtrennung des Geistes vom Körper. Dies jedoch ist eher ein Problem »zivilisierter« Gesellschaften, in denen sich das
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