Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
Yang-Schwäche erkennen
Eine Yang-Schwäche ist an den folgenden allgemeinen Anzeichen und Symptomen zu erkennen: an allen Anzeichen einer Qi-Schwäche, darunter Kältegefühlen, kalten Gliedern, Durstmangel, einem Verlangen nach heißen Getränken, bleicher Gesichtsfarbe, weichem, wässrigem Stuhl und häufigem Wasserlassen mit blassem Urin. Die am häufigsten betroffenen Organe sind Nieren, Milz und Herz.
Die Kräftigung des Yang
Um einer Yang-Schwäche entgegenzuwirken, müssen wir unser Leben mit Wärme und Aktivität erfüllen. Es ist schwierig, das Yang in Schwung zu bringen, ohne den Körper zu bewegen. Daher ist jede
Art von Bewegung, groß oder klein, vom Joggen bis zum Wackeln mit den Zehen, Teil der Kur. Wichtig ist, sich warm zu halten, besonders den Taillen- und Verdauungsbereich. Auch die Stimulierung des Rückens und der beiden Körperseiten durch Reiben, Bürsten oder Klopfen hat sich als nützlich erwiesen.
Wir können einer Yang-Schwäche aber auch dadurch begegnen, dass wir uns fordern und etwas tun, was einen Adrenalinstoß auslöst. Die physische Herausforderung einer Klettertour an einer Steilwand oder einer Wildwasserfahrt im Kanu, die Meisterung einer schwierigen Situation, die körperlichen Einsatz erfordert, oder zehn Minuten früher aufstehen, um ein paar Streckübungen oder Ähnliches zu machen – all das kann die Kraft des Yang steigern.
Angeraten ist es auf jeden Fall, den Körper vor Kälte zu schützen. Dazu bindet man sich, besonders bei kalter Witterung, am besten ein dünnes Seiden- oder Baumwolltuch um die Taille, das Nieren, Kreuz, Bauch und Blase schützt. Wärme kann auch direkt zugeführt werden, insbesondere unterhalb der Taille, entweder durch Moxibustion oder durch Einreiben mit wärmendem Öl. Die durchdringende Hitze einer Sauna oder Schwitzhütte ist ebenfalls wirkungsvoll, sie wärmt den Körper bis ins Mark und treibt Wasser und Giftstoffe aus. (Chinesen, nach deren Verständnis Schweiß eine kostbare Substanz ist, die es zu bewahren gilt, wären jetzt schockiert, aber ich halte das Dampfbad für eine gute, altehrwürdige westliche Praxis.) Obwohl es widersprüchlich erscheint, kann auch eine kurze kalte Dusche oder ein Sprung in kaltes Fluss- oder Seewasser, gefolgt von kräftigem Abfrottieren und einem kurzen Aufwärmtraining, das Yang anregen.
Yang wird durch Angst beeinträchtigt. Zur Freisetzung des Yang-Potenzials muss alles das in der Psyche, was angstbesetzt ist, aufgearbeitet und in freies Handeln überführt werden. Das gelingt durch die Auseinandersetzung mit Angst in einer Psychotherapie, durch Rituale oder kreatives Tun. Wir sollten uns auch nach Quellen der Inspiration umsehen. Ein von Leidenschaft inspiriertes Leben überwindet
die Angst. Beflügeln kann uns zum Beispiel ein politisches Ziel, ein Wettkampfsport, eine romantische Liebesaffäre, kurz: alles, was unsere positiven Lebenstriebe stärker anregt als unseren Widerstand. Am Ende wird das Objekt unserer Begierde einen immer festeren Platz in unserem Innern einnehmen.
Die Frage, die sich jemand mit einer Yang-Schwäche stellen müsste, lautet: »Wie kann ich zu meiner eigenen Kraft stehen?« Oder: »Wie kann ich mein Leben selbst in die Hand nehmen?« Oder auch: »Wie komme ich in Bewegung, statt hier festzusitzen?« Der Archetyp, auf den man sich besinnen kann, ist der Krieger. Wir können den Krieger durch Aktivitäten wie etwa Kampf- oder Mannschaftssport, oder indem wir uns auf ein Abenteuer einlassen, in unserem Innern wecken. Wir können ihn anrufen, indem wir ein Ziel ins Auge fassen, das wir leidenschaftlich ersehnen. In welcher Situation auch immer, der Aufruf des Kriegers führt die innere Wende herbei, die nötig ist, um das Yang in Schwung zu bringen.
Ernährungsratschläge
Bei einer Yang-Schwäche soll mit der Nahrungsauswahl die Tendenz zu Kälte und Trägheit korrigiert werden. Wirksam sind folglich wärmende, anregende Gerichte. Die Wärme wird dabei sowohl vom Wesen der Nahrung gewonnen als auch durch die Art der Zubereitung. Rote Paprikaschoten sind zum Beispiel von Natur aus warm. Sie heizen uns innerlich auf. Ein Kartoffelgericht kann, ganz abgesehen von seiner Temperatur, durch eine zeitaufwändige, langsame Zubereitungsart wie Backen oder Braten und durch Kombination mit Kräutern und Gewürzen wie Cayenne und schwarzem Pfeffer schließlich mehr Wärme erzeugen.
Um eine Yang-Schwäche auszugleichen, bevorzugen wir Nahrung, die von Natur aus Wärmeenergien beinhaltet,
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